Beiträge von Cleo im Thema „DIY: Apodisationsmaßnahmen an Fangspiegelarmen“

    Hallo Konrad,


    für visuelle Nutzung würde ich mir diese Klimmzüge sparen. Ich glaube, Reinhold trifft es ganz gut:

    Man könnte es so ausrücken, die Spikes sind verschwunden, der Kontrast hat im Gegenzug nachgelassen.

    Die meisten Objekte sind eh nicht so hell, dass die Spikes überhaupt stören würden. Wenn man sich unbedingt auf Planeten konzentrieren möchte und die Spikes störend findet, kann man ja auch einen Mak-Newton nehmen.


    Bei fotografischer Nutzung sieht es unter Umständen anders aus, aber da sind ja auch deutlich größere Obstruktionen nötig bzw. tolerabel.


    Viele Grüße


    Holger

    Hallo Reinhold,


    die zusätzliche Fläche darf man direkt in Strehlverlust als Maß für den integralen Kontrastverlust umrechnen, das wäre hier gut ein halbes Prozent. Tatsächlich landet auch nur so wenig Licht in den Spikes. Lohnt sich also nur wegen deren Helligkeit. Ich bin bei 6" mit Fahrrad-Messerspeichen (0.8 mm) zufrieden.


    In Bezug auf die Sonne: ganz grob gesprochen bekommst Du ein halbes Prozent des Lichts als Streulichthintergrund, das sollte zu verkraften sein. Eine andere Speichengeometrie würde daran auch nichts ändern.


    Anmerkung: es ist natürlich immer schwierig, das nur mit einer Zahl zu fassen zu bekommen - für den Fangspiegel entspricht der Strehlverlust auch der Fläche (und damit dem Quadrat der Obstruktion), während der MTF-Verlust bei niedrigen Ortsfrequenzen proportional zu deren Durchmesser ist. etc.. Aber bei den Spikes geht es m.E. wirklich nur um Ästhetik.


    Viele Grüße, Holger

    Marcus,


    hast recht, die Herleitung der Blendenkonstruktion ist etwas schwammig. Insbesondere leuchtet mir nicht ein, weshalb man vom Beugungsscheibchen ausgeht und dieses dann wieder in der Pupille plaziert. Interessieren würde mich ein Vergleich mit gekrümmten Streben mit Radius und Dicke vergleichbar zur hier gezeigten Konstruktion - ich vermute, dass das Ergebnis sich nicht groß unterscheiden wird.


    Viele Grüße, Holger

    Hallo Reinhold,


    Grundsätzlich ist der Kontrastverlust proportional zur Fläche, die im Strahlengang herumsteht. Integral betrachtet sind daher möglichst dünne Fangspiegelstreben zu bevorzugen.


    Darüber hinaus kann man die Verteilung des Kontrastverlusts auf die verschiedenen Ortsfrequenzen beeinflussen, wie die gekrümmten Spinnenbeine zeigen.


    Mit zusätzlichen Blenden an einer geraden Spinne kann man es (im Sinne einer MTF) nur schlechter machen; dass die Methode im gezeigten Paper so gut funktioniert, liegt vermutlich unter anderem daran, dass die Dicke der Spinnenbeine unrealistischerweise an kritischen Stellen wirklich auf Null abfällt.


    Ich würde daher an der Stelle keine Wunder erwarten, es mag sein, dass die PSF etwas gefälliger aussieht (wie bei den gekrümmten Spinnen auch), aber de facto bezahlt man mit einer Umverteilung des Lichts aus dem Maximum des Beugungsscheibchens heraus.


    Jetzt ist das etwas, was genau so schnell ausprobiert wie gerechnet ist, von daher kann man auch einfach mal machen. Im Prinzip ist das aber einer Rechnung extrem gut zugänglich, die auch exaktere Ergebnisse liefern wird und zur Verifizierung experimenteller Ergebnisse aus meiner Sicht auf jeden Fall gemacht werden sollte.


    Viele Grüße


    Holger