Beiträge von Kerste im Thema „Allround Gerät gesucht!“

    Hi!


    Baader hat keinen Showroom; Intercon hat normalerweise eine feine Auswahl an Geräten, und TS ziemlich viel (genau wie Astroshop). Ruf vorher aber mal bei Intercon etc. an, was überhaupt noch da ist – die Lager sind überall recht leer.


    Beste Grüße,

    Alex


    Nachtrag: Intercon hat auch Großferngläser von u.a. Vixen und Kowa im Angebot, die auch einen Blick wert sind.

    Wo ist dann der wirkliche Vorteil von einem Astronomischen Teleskop zu einem Spektiv?

    Die meisten Spektive sind für Vergrößerungen bis maximal 60-80x ausgelegt. Mehr geht für terrestrische Beobachtungen ohnehin kaum, da die Luftunruhe in der Regel zu sehr stört – in Bodennähe flimmert die Luft. Daher sind die bildaufrichtenden Prismen nicht besser als unbedingt nötig.


    Ein Amici-Prisma, das über 100x ermöglicht, wird sehr schnell sehr teuer – und auch dann leidet es bauartbedingt unter der Dachkante, die quer durch das Bildfeld geht und an hellen Sternen oder Planeten Reflexe verursacht. Billige Prismen zeigen neben den Reflexen an der Dachkante auch einen Versatz zwischen den beiden Prismenseiten, die an der Dachkante zusammenstoßen.


    Deshalb haben Astro-Teleskope meist Spiegel oder normale Prismen – bei Sternen ist es egal, ob sie auf dem Kopf stehen.


    Außerdem sind Teleskope flexibler, was den Fokus angeht: Man kann beliebige Okulare und sogar Kameras in den Fokus bringen. Dafür sind sie z.B. nicht wasserdicht. Außerdem lassen sich Filter verwenden – bei einem Spektiv komme ich mit einem Filter gegen die Lichtverschmutzung meist nicht mehr in den Fokus, weil das Okular nicht mehr tief genug in den Okularstutzen kommt. Das nervt schon, wenn ein Graufilter für den Mond gewünscht wird. Von Spezialanwendungen wie H-alpha-Sonnenbeobachtung mal ganz abgesehen...


    Noch eine Warnung zu den Großferngläsern: Auch da lassen viele Modelle keine Vergrößerungen in der Größenordnung von "Öffnung in Millimeter" zu, sondern oft nur deutlich weniger – weil die Mechanik und Optik nichts taugt, und auch hier bei 40x oder 60x Schluss ist. You get what you pay for... Ein Fernglas mit Bino-Ansatz schafft mehr Vergrößerung; gute Großferngläser/Doppelteleskope sind dagegen selten.


    Übrigens gibt es auch azimutale Montierungen – in meinem Profilbild (oder in groß auf meiner Webseite) ist so ein azimutal montierter 80-mm-Refraktor. Eine Giro- oder Ayo-Montierung ist im Prinzip ein besserer Kugelkopf; meine Porta hat zusätzlich noch Feintriebe.


    Im Gegensatz zu einem Spektiv kann ich meinen ED80/600 auch mit einem Bino-Ansatz betreiben und wahlweise ein Amici-Prisma für die Naturbeobachtung oder einen 90° Zenitspiegel für den Blick in die Sterne bei hoher Vergrößerung nutzen. (Bino habe ich noch keines, aber monokular nutze ich tatsächlich beides.) Und trotzdem: Ich habe noch ein 80mm-Spektiv, das den Vorteil hat, dass ich es in den Ruckstack stecken und auf dem Fotostativ betreiben kann, das sich bei Ausflügen in die Alpen eh dabei habe. Und das weniger gekostet hat als mein Zenitspiegel, vom Teleskop ganz abgesehen...


    Oh, und einen vernünftigen Sucher habe ich am Teleskop auch. Spektive haben meist bestenfalls Peilhilfen.


    Beste Grüße,

    Alex