Beiträge von Pardon im Thema „Welche Montierung“

    1) Sie ist für sehr hohe schmale Stative ausgelegt - so können Achsabstände klein gehalten werden, ohne dass man am Stativ anstößt. […]

    … dann hat der Hersteller ja alles richtig gemacht.

    Zitat

    […] Überlegt Euch mal, was mit einem modernen kurzen Stativ passiert wenn das Teleskop in den Zenit zeigt. […]

    … welches Teleskop ist das, das einer von uns so montieren würde?

    Zitat

    […] 2) Es ist kein Platz für einen Motor vorgesehen - auch das hilft massiv bei der Minimierung der Achsabstände […]

    … man kann Motoren vorsehen und gleichzeitig den Achsabstand gering halten. Der Schneckenraddurchmesser legt den minimal möglichen Achsabstand fest.


    Zitat

    […] 3) Ganz wichtig: der Einstellbereich für die Polhöhe ist klein. So kann man die Montierung so optimieren, dass der Schnittpunkt von Dec und RA-Achse (und damit der effektive Schwerpunkt des Gerätes) direkt über der Mitte des Stativs liegt. Das ist ein ganz großer Vorteil.

    … dann hat der Hersteller wieder alles richtig gemacht. Er hat zielmarktgerecht (unsere Breiten) und bedürfnisorientiert (wir) konstruiert.

    Zitat

    […] Insofern sind die Montierungen nicht wirklich vergleichbar […]

    … man kann sie schon vergleichen. Das war aber nicht meine Absicht. Es ging hier um die Kaufberatung, wenn mehrere Montierungen in die engere Wahl kommen, auch die Achsabstände und Schneckenraddurchmesser in den Vergleich mit einzubeziehen. Sie können ein Indikator dafür sein, wie gut oder schlecht eine Montierung Dreh- und Haltemomente bewältigen und ins Erdreich ableiten kann. Vor diesem Hintergrund war das (bekannte) Kosmos- oder Wachter-Pyramidenstativ eine bessere Lösung, als eine lange Rundsäule (die fraglos schick daherkommt).

    Zitat

    […] Die HEQ5 funktioniert fast vom Äquator bis zum Nordkap […]

    … das ist gut für den Hersteller. Er braucht nur ein Modell konzipieren und kann es weltweit verkaufen. Es ist gut für reisende Astronomen. Und gut für alle anderen Astronomen? 5 bis 10kg plus Gegengewicht der Payload in 1 bis 1,50m Höhe positionieren? Da verlangt der Unterbau mindestens genauso viel Aufmerksamkeit, wie der Überbau.


    Stets klaren Himmel,


    Reinhold

    […] schlauer Maschinenbau aber geht anders.

    Auch damals schon. […]

    Hallo Thomas,


    ich hatte darauf hingewiesen, beim Kauf einer Montierung auch die Achsabstände im Auge zu behalten. Die Firma Wachter hatte seinerzeit vielleicht bis auf wenige Millimeter sich an das minimal Mögliche, nämlich den Schneckenraddurchmesser, herankonstruiert. Insofern hatte die Firma Wachter seinerzeit diesbezüglich richtig und zielorientiert konstruiert. Beim Betrachten des Fotos werden die Unterschiede zweier annähernd gleich großer Montierungen deutlich.


    Für alles Weitere bin ich, glaube ich, nicht der passende Zitatpartner.


    Jetzt interessiert es mich. Wie sieht deine Montierung im Foto gedanklich daneben gelegt aus, die schlauer konstruiert wäre? Gleiche Außenabmessungen.


    Stets klaren Himmel


    Reinhold




    Hallo Wolfgang,


    hier wird eine HEQ5 neben einer Wachter Astronom II gezeigt. Ein gutes Beispiel dafür, worauf es bei der Montierungswahl (auch) ankommt.


    Was sofort auffällt, der Abstand Teleskopachse zur Rektazensionsachse ist bei der HEQ5 deutlich größer als bei der Astronom II. Bedeutet, das Rektazensionsschneckenrad der Astronom II braucht nur kleinere Drehmomente (Haltekräfte) für das dynamische Halten des Teleskops aufbringen als die HEQ5. Die Astronomik II wird also das gleiche Teleskop (bei gleichem Schneckenraddurchmesser) dynamisch besser „bändigen“ können als die HEQ5.


    Wenn es eine äquatoriale Montierung sein soll, wären (möglichst großer) Schneckenraddurchmesser in Verbindung mit möglichst kurzem Achsabstand Teleskop/ Rektazension das entscheidende Kriterium bei der Frage der dynamischen Bändigung eines Teleskops.


    Daher tun sich die klassischen Gabelmontierungen (Celestron/Meade) zumindest in Rektazension einfacher, weil sie im Montierungsboden grundsätzlich beliebig große Zahn- oder Scheckenräder unterbringen können, um das Teleskop dynamisch in Stellung zu halten.


    Ebenso Dobsons mit großen Höhenrädern oder Split-ring Montierungen.


    Darf ich, da es doch um größere Geldbeträge geht, empfehlen, begleitend die Ausführungen von Ingenieur Ziegler in „Handbuch für Sternfreunde“ und das „Das Fernrohr für Jedermann“ heranzuziehen. Mir haben Sie beim Bau und Konstruktion von Montierungen enorm geholfen.


    Um im Vergleich zu bleiben, ohne die HEQ5 oder die AZ EQ5 zu besitzen, allein von der mechanisch-dynamischen Anschauung her, die AZ EQ5 wird am Stativ selbst „bissiger“ gepackt, als die HEQ5.


    Ich freue mich, wenn ein paar tragfähige Gedanken beitragen konnte.


    Viele Grüße, Reinhold