Beiträge von Omegon_Tassilo im Thema „Welche Montierung“

    Hallo,


    die Wachter hat in der Konstruktion vier große Unterschiede zu modernen Montierungen:

    1) Sie ist für sehr hohe schmale Stative ausgelegt - so können Achsabstände klein gehalten werden, ohne dass man am Stativ anstößt. Überlegt Euch mal, was mit einem modernen kurzen Stativ passiert wenn das Teleskop in den Zenit zeigt.

    2) Es ist kein Platz für einen Motor vorgesehen - auch das hilft massiv bei der Minimierung der Achsabstände

    3) Ganz wichtig: der Einstellbereich für die Polhöhe ist klein. So kann man die Montierung so optimieren, dass der Schnittpunkt von Dec und RA-Achse (und damit der effektive Schwerpunkt des Gerätes) direkt über der Mitte des Stativs liegt. Das ist ein ganz großer Vorteil.

    4) Die Montierung ist rein visuell ausgelegt - die Lagerung der Schnecke kann da sehr platzsparend gestaltet werden mit Gleitlagern. Das ist ist bei modernen Montierungen nicht möglich, und auch sehr verschleißintensiv, weil aufgrund der niedrigen Umfangsgeschwindigkeit der Welle im Lager der Schmierfilm immer wieder zusammenbricht und so Metall auf Metall reibt. So eine Lösung wäre auch für Goto ungeeignet. Vom fehlenden Dec-Schneckenrad ganz zu schweigen

    Insofern sind die Montierungen nicht wirklich vergleichbar. Die Wachter ist nicht fotografisch tauglich mit modernen Sensoren, nur in Deutschland üblichen Breitengraden verwendbar und nur für hohe Säulen und Stative geeignet. Die HEQ5 funktioniert fast vom Äquator bis zum Nordkap, hat Goto und wird weniger Verschleiß haben wenn sie oft verwendet wird.

    Wird die Wachter auf einer Säule fest eingesetzt, ist sie höchstwahrscheinlich steifer als die EQ5. Aber es sind halt nicht nur Steifigkeit und Schneckenfehler, die eine Montierung ausmachen.