Beiträge von Kerste im Thema „Binokularansatz - Bino für Beginner“

    Hallo Holger,


    das kommt drauf an... ein 80mm-Fernglas mit Wechselokularen hat auch keine 2", ist Gesichtsfeldmäßig also der selbe Kompromiss – und gerne nicht so gut geeignet für hohe Vergrößerungen. Wir haben im Verein ein 100mm mit Okularen für 20x und 40x; viel mehr macht auch keinen Spaß. (Gut: Der 120/600 Achromat ist auch kein Spezialist für hohe Vergrößerungen)

    Wie viel Backfokus der 120/600 hat, weiß ich nicht – an meinem 80/600 komme ich mit T-2-Prisma auch ohne GWK in den Fokus (und vor allem auch bei der H-alpha-Sonne - Träumchen :)). Beim Binoansatz muss man halt immer auf den vorhandenen Backfokus achten, und 1,25" verwenden (Ausnahme Siebert-Optics).


    Mit Blick auf die erwähnten möglichen künftigen, besseren Teleskope (150/1200?) ist der Bino-Ansatz auf jeden Fall interessant; ebenso ein 2"-Übersichtsokular wie das Hyperion, das sich auch mit 1,25" binokular nutzen lässt.


    Ob der Lichtverlust wichtiger ist als der Komfortgewinn, muss man selbst entscheiden. Und wenn zum 80er Fernglas noch eine neue Montierung plus Stativ kommen (falls Henry parallaktisch unterwegs ist), ist auch ein Spitzen-Binoansatz deutlich billiger. (Was wird öfter genutzt - der Bino-Ansatz, oder noch ein Gerät?)


    Optimal wäre eine (hoffentlich bald wieder geöffnete ;)) Sternwarte in der Nähe, um mal selbst auszuprobieren, was einem in der Praxis wichtiger ist - Bildfeld, Grenzgröße oder Komfort.


    Beste Grüße,

    Alex

    Hi!


    Ein 31mm Hyperion liefert in 2"-Konfiguration 3,7° (bei 72° Eigengesichtsfeld) und in 1,25"-Konfiguration 2,8° bei immer noch 55° Eigengesichtsfeld und jeweils etwa 20x. Ich habe mal das Hyperion genommen, weil du es einerseits in 1,25" oder echten 2" betreiben kannst, es also sowohl für Bino als auch monokular passt, und 6,2mm auch keine schlechte Austrittspupille sind.


    Von daher: Ja, echte 2" bringen dir mehr Bildfeld. Aber ein Bino ist dafür sehr entspannt, was das BEobachten angeht. Wenn du ohne Glaswegkorrektor in den Fokus kommst (Baader beschreibt das ja ausführlich in der Bedienungsanleitung), kannst du bei niedriger Vergrößerung auch ohne Glaswegkorrektor beobachten und das größere Feld ausnutzen. Wahrscheinlich brauchst du dann aber ein T-2-Prisma, um in den Fokus zu kommen; für mehr Feld monokular bräuchtest du dann zusätzlich noch einen 2"-Spiegel.


    Durch den MaxBright II konnte ich mal durchschauen, steht dem Großfeldbino in unserem Verein nicht viel hinterher. Die Prismen sind groß genug, dass keine Vignettierung störend auffällt (du kannst also niedrige Vergrößerungen ähnlich wie mit jedem 1,25"-Okular nutzen), und hoch vergrößern ist auch kein Problem. Schönes Teil.


    Achtung bei Amici-Prismen: Die sind meist nur bis ca. 60-80x ausgelegt, also für Naturbeobachtung. Bei hohen VErgrößerungen lässt die Qualität nach.


    Hauptproblem bei Binos ist die Baulänge: Gerade bei kurzen Geräten hat man öfter Probleme, in den Fokus zu kommen, und benötigt einen Glaswegkorrektor, der sowohl den Farbfehler bei schnellen Öffnungsverhältnissen ausgleicht (also den, den die Prismen im Bino einführen würden, nicht den des Geräts selbst) als auch den Fokus nach außen legt, sodass man überhaupt erst in den Fokus kommt. Der Preis dafür ist, dass die Vergrößerung steigt.


    Beste Grüße,

    Alex