Beiträge von stefan-h im Thema „DIY: Solar-Newton 150/750 - hinterlüftete Herschel-Fangspiegelfassung“

    Nur, um mich zu wiederholen, das Thema Tubusseeing - das schliesst den klassischen Herschelkeil am Refraktor ein - wird für die Nachtbeobachtung gerne und aufwändig diskutiert und mit allerlei technischen Lösungen beantwortet und für die Sonnenbeobachtung spielte es keine Rolle?

    Wieso diese Frage? Du bist doch derjenige, der aussagt, dass es bei einem auf über 60°C aufgeheiztem FS kein störendes Tububsseeing entsteht. :evil1:

    Damit kein Missverständnis entsteht, wir reden von der Temperatur des Glaskörpers, nicht des ‚handwarmen‘ Gehäuses. Bob Yoesle hat mit Kontaktsonden gemessen, ich mit Strahlungsthermometer. Wir enden beide in der gleichen Größenordnung.

    Nur so als kleiner Hinweis, von wegen gleicher Größenordnung. Du misst 62°C und in dem von dir gelinkten Beitrag misst B.Yoesle als max. Wert gerade mal 33°C. Inwiefern das gleiche Größenordnung sein soll, erschließt sich mir nicht wirklich ?(

    mit der Zeichnung und der Beschreibung „ein erheblicher Teil … geht daran vorbei“ hast du mich daran erinnert, dass ich keine zylinderförmige Fassung nehmen sollte, denn die würde von der Seite ohne Not aufgeheizt.

    Wenn du bei 38mm FS-Größe bleibst, ist es egal. Wenn du auf 25mm gehst eigentlich auch. Dann hast du soviel Verlust am eingesammelten Licht, das alles andere wurscht ist. 25mm kannst du bei einem 150/1200 Newton nutzen, bei dem vorhandenen ist es dagegen unsinnig.


    Du wilklst ja die Obstruktion verringern- mit 38mm FS liegt du bei 25,3%, mit dem 25mm kommst du rein rechnerisch auf etwa 16%. Weil mit dem viel zu kleinen FS aber ein erheblicher Öffnungsverlust einhergeht, endet das dann bei ca. 22%

    Im Vordergrund steht derzeit die Obstruktion. Offengestanden ist diese herumtanzende mittige Verdunklung je nach gewählter Vergrößerung visuell nicht so ganz der Hit. Ich hoffe ein wenig, dass das weniger wird, wenn ich von 38mm/150mm auf 25mm/150mm runtergehe.

    Macht sich bei einem 150/750 Newton gut bemerkbar. Die Ausleuchtung fällt mit der kleinen Obstruktion selbst auf der Achse drastisch ab und von den 150mm Öffnung nutzt man damit auch geschätzt nur noch 115mm. Dafür wird der FS weniger warm, ein erheblicher Anteil des Lichts geht ja daran vorbei wieder aus dem Tubus raus. Selbst mit dem 38mm FS werden nur auf der Achse 100% erreicht, bei 30mm FS wären es wenigstens noch 65%


    Servus Emil,

    Du lenkst völlig vom Thema ab mit dem HS.

    Wieso ich? Das hier "Beim HS geht es primär um die Form..." kam von dir, ich habe nur darauf geantwortet.



    Servus Holger,

    Emil, der Hinweis auf den Protuberanzenansatz ist gut!

    Hm, was ist dabei anders? Ab ca. 100mm Öffnung muss man einen ERF vor die Öffnung setzen. Und die Hitze, die an der Kegelblende entsteht, heizt zwar die Luft in ihrer Umgebung stark auf, aber so wie bereits beim normalen Herschelkeil erwähnt ist das Raumvolumen im Ansatz klein und ähnliche wilde Luftströmungen wie in einem Newtontubus werden sich daher nicht so ausbilden können.


    Gruß Stefan

    Servus Emil,

    Beim HS geht es primär um die Form und nachts haben wir ganz andere Verhältnisse wegen der Luftfeuchtigkeit.

    Wo hast du denn das her? Lies doch mal alle möglichen Beiträge zu Tubusseeing, wie wirkt sich das aus und wie beseitigt man selbiges. Bei einem guten HS mit getemperten (fine annealed) Material oder aus Quarz, Zerodur und auch noch Borosilikatglas mit den bezüglich sehr geringem Temperaturkoeffizient spielt Verformung durch so geringe Temperaturunterschiede doch überhaupt keine Rolle.


    Und Luftfeuchtigkeit ist ein Problem für den FS und das bekommt man mit Belüften durch einen hinten am Tubus saugenden Lüfter nicht wirklich in den Griff.

    Servus Reinhold,

    Wenn du einen elektrischen 20Watt-Widerstand mit einem Netzteil auf - bei einem 150er auf 17Watt - Leistung bringst, in den Strahlengang bringst, einen Sterntest machst, und dann im zweiten Durchgang den Widerstand mit einem Ventilator bespülst und wieder den Sterntest machst … überrasche mich doch mal mit Fakten

    Weshalb sollte ich das machen? Du willst dir die Heizung vorne einbauen und du musst die Temperatur rausbekommen, mir ist das völlig egal. Nur lesen hier auch weniger erfahrene User mit und die sollte man auf die von dir selbst geschaffenen Probleme oder Denkfehler hinweisen.


    Frage oder Denkanstoß- wie soll der Ventilator den FS samt Halterung denn anpusten? Nur von einer Seite wird das beide Teile einseitig kühlen. Der FS wird sich verspannen, der von dir ausgefeilte Aluhalter wird sich toll in sich krümmen- Justage ade... Und wie groß soll der Lüfter denn ausfallen oder falls du mehrere einsetzen willst- von wo sollen die pusten?



    Servus Emil,

    Solange das Verhältnis zwischen Wärmeabstrahlung und Wärmeleitung uns nicht bekannt ist, sind deine Versuche mehr als berechtigt: Die Wärmestrahlung macht nichts, wenn der Tubus oben offen ist.

    Ist doch egal, Temperatur am FS wurde gemessen mit gut 100° bei geschwärzten und zwischen 60-80° bei blankem FS und die Temperatur wird vorne im Tubus für heftiges lokales Seeing sorgen. Überlege mal- wir reden sonst bei negativem Einfluss des etwas wärmeren HS gegenüber Umgebungstemperatur und da liegt man im Bereich von 1-2° und die bringt man mit einem sanften Luftstrom zu einer nicht störenden laminaren Luftbewegung.

    Wenn ich Fangspiegel, Herschelspiegel, Hauptspiegel als Mangelquelle bei der visuellen Kontrastübertragung bereits im Vorfeld auschließen möchte, bin ich gut beraten, für alle drei die beste (bezahlbare) Oberflächenqualität anzustreben.

    Den "Vorteil" der besten Obrflächenqualität wirst du gegenüber Standardqualität made in China kaum erkennen können. Und mit der durch deine Vorgehensweise im Tubus integrierte Hitzequelle versaust du dir sowieso das, was mit simpler Astrosolarfolie vor dem Tubus eines handelsüblichen Newton zu sehen wäre.

    Ho Reinhold,


    ok, mit dem C6 als frühere Bezeichnung des Vixen R150S lag ich falsch.


    Zu deinem Zertifikat- solange du den Spiegel nicht einer unabhängig Vermessung überprüfen lässt, stehen die Werte nur auf einem Blatt Papier. Du kannst diesem Papier natürlich trauen, aber es stellte sich eben mehrfach heraus, dass ein Spiegel lt. Zertifikat mit 0,95 Strehlt eine Gurke war und das wurde durch unabhängiges Vermessen durch mehrere diesbezüglich erfahrene Leute nachgewiesen. Es gab auch mal den Fall, da hat ein Kollege 3 Fangspiegel von Orion-UK bestellt- lt. Zertifikaten mit besten Werten und alle drei waren absolut unbrauchbar.


    Gruß Stefan

    Servus Reinhold,

    Mit dem Herschel-Fangspiegel nehme ich zwei Vorteile mit, die visuell kaum eine andere Lösung bieten kann.

    Das ist deine Annahme odr Behauptung. Wäre das tatsächlich die beste Lösung, dann gäbe es das als "ideale Mainstreamlösung" längst zu kaufen.

    Ja, ich war drauf und dran den alten C6-Spiegel (rückseitig poliert) zu entspiegeln. Das ist allerdings mein einziger Parabol mit relativ guter Qualität. Das anderen beiden waren Sphären.

    Das sagt mir leider, dass du offenbar noch sehr wenig Wissen zu Optiken hast. Dein C6 hat wie bei einem Schmidt-Cassegrain-Teleskop üblich einen sphärischen Hauptspiegel, also einen "einfachen" Kugelspiegel. Bei deinem 150/750 Ausgangsnewton dürfte es dagegen ein Parabolspiegel sein.

    Der wiederum sollte später durch einen 1/10PV Orion UK 900mm (rückseitig matt) ersetzt werden.

    Abgesehen davon, dass sich die Zertifikate von Orion UK schon oft als "Beipackzettel ohne Wert" rausgestellt haben, hast du dir bei den Spiegeln dieses Herstellers schon mal die Rückseite angeschaut? Die sind da typisch nicht glatt, da finden sich ringförmige Wülste oder Wellen.


    Gruß Stefan

    Vor diesem Hintergrund bemerke ich mit Erstaunen, dass die kommerziellen Hersteller von Herschel-Keilen denselben nicht künstlich ventilieren. Ist das Luftschlierenproblem an der Stelle etwa kein Problem?

    Einmal werden Herschelkeile meist an Refraktoren mit weniger Öffnung eingesetzt. Dazu kommt, der Bereich vor dem Keil, in dem auch der Strahlengang zum Okular durchgeht, ist ein relativ kleiner und geschlossener Raum. Da wird die Luft sich aufheizen, aber nicht wirklich groß bewegen.


    Der Hauptanteil an Licht und damit Wärme geht in die Lichtfalle bzw. nach unten raus und dort entstehende Luftwirbel sind räumlich vom vorderen Teil des Keils getrennt.


    Dein Versuch mit dem Keil als FS in einem Newton unterscheidet sich daher gewaltig von der "normalen" Nutzung, du schaffst dir damit nur völlig andere und vor allem größere Probleme

    Servus Emil,

    Die Wärmestrahlung schadet nicht, sie erwärmt die trockene Luft nicht wesentlich, (nachts in der Nähe des Taupunktes ist es anders). Aber durch die direkte Wärmeübertragung vom Glas zur Umgebungsluft entstehen um den Fangspiegel herum Luftschlieren

    Der zweite Satz stimmt, aber das ist doch nur der Teil Wärme, der direkt vom aufgeheizten FS stammt. Der wohl größere Teil des ausgeleiteten Lichts und damit Strahlungsleistung trifft innen auf den Tubus, ebenso wie die vom heißen FS abgehende Wärmestrahlung. Ein Teil der "Heizung" ist damit der FS selbst, die stärker wirkende Heizung ist dann der Tubus.


    Und ob da nun die theoretisch maximalen ca. 176W oder vielleicht nur 150W in Wärme umgesetzt werden- das dadurch vorn im Tubus entstehende Seeing lässt jede Überlegung zu einem Herschel-Keil bester Oberflächenqualität oder einem HS 150er in allerfeinster Qualität ad absurtum werden

    Servus Emil,

    Trotz 100° Hitze, ist im Fangspiegel wenig Energie gespeichert, da er wenig Masse hat.

    Was hat das mit der Masse des FS zu tun? Ein 150mm Newton sammelt von den rund 1000W/qm ankommenden Strahlungsleistung der Sonne rund 176W und die werden zum größten Teil im Tubus in Wärme umgesetzt.

    Ich gehe davon aus, wenn der Glaskörper - gleich aus welchem Material - homogen durchtemperiert ist - gleich auf welchem Niveau - dann hat er seinen Sollzustand und führt keine eigene Bildfehler ein.

    Hi Reinhold,


    dazu muss der FS aus einem entsprechend gut getemperten Material gefertigt sein. Ohne dieses aufwändige termische Entspannen ist der Glaskörper eben nicht spannungsfrei. Dazu stellt sich die Frage, wie du den FS in seiner Halterung unterbringst. Es gibt reichlich Berichte über durch zu enge Halterungen verspannte Fangspiegel. Und das nur durch die im Sommer etwas wärmere Umgebungstemperaturen von bis irgendwas um 25°C in der Nacht.