Beiträge von Guntram im Thema „Scratch / Dig Wert bestimmen“

    Hallo,

    Da ist eigentlich immer etwas zu sehen oder die Oberfläche ist mit 5/0 hervorragend.


    Grüße - Oliver

    Ja, wer suchet, der findet!


    Unsere Substrate sind ja sehr gutmütig. Die Spiegelmaterialien, die wir Amateure bearbeiten, sind, was die Politur angeht, fast narrensicher: Wenn man nicht alle Regeln guter Polierpraxis über Bord wirft, kommen unweigerlich ordentliche Flächen heraus.

    Die erwähnten Militärnormen werden vermutlich dann wirklich wichtig, wenn heikleres Material verarbeitet wird, zum Beispiel sehr weiche Gläser, gewisse Kristalle, oder Substrate, die aus welchen Gründen auch immer nicht ohne weiteres eine gute Politur annehmen. Und um eine Basis für Rechtsstreitigkeiten zu haben, wenn es um strittige sündteure Spezialanfertigungen geht.


    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Stathis.



    War es der Anspruch von Zambuto, der dich zu dieser Frage gebracht hat?


    Selbst wenn er konsistent diese Oberflächenqualität schafft: Nach ein paar Beobachtungseinsätzen im Frühjahr haben sich auf den Spiegeln eines Newton-Teleskopes so viel Staub, Pollen und kleine Insektenleichen angesammelt, dass dieser Dreck den Streulichthintergrund beherrscht. Von allen anderen Störquellen abgesehen.


    Zu deiner Frage mit dem Abschätzen: Eine intensiv helle LED-Taschenlampe (mit einer einzelnen LED ist ausreichend, bitte keine Lichtschwerter) in einem dunklen Raum auf die Spiegeloberfläche richten, und das Streulicht betrachten. Das aus der Lampe austretende Licht muss dabei vom Auge völlig abgeschirmt werden, also zB eine schwarze Pappröhre davor befestigen, die den Abstrahlwinkel einengt.

    Alois hat zu diesem Zweck die Rückseite eines meiner Spiegel mit schwarzer Farbe eingesprüht, um die Reflexe von der Rückseite zu eliminieren.


    Quantitativ ist das alles natürlich nicht, aber nach Jahrzehnten der Diskussion um die Qualität der Politur von Amateuroptiken scheint zumindest für mich der Konsens zu sein, dass mit Pech und Ceroxyd / Polierrrot sorgfältig polierte Oberflächen aus Duran / Pyrex / Borofloat / Zerodur keinerlei Anlass zu sachlicher Kritik geben. Solange man halt nicht gerade Laseroptik für die Fusionsforschung oder EUV Lithographie damit betreiben möchte, sondern sehr gute Teleskopspiegel für VIS / UV das Ziel sind.



    Viele Grüße,

    Guntram