Beiträge von Robert Ganter im Thema „Revision alter Sternwartenmontierungen“

    Hallo zusammen,


    Der astronomische Verein Basel (Webseite http://www.astronomie-basel.ch) betreibt auf dem ehemaligen Gelände des astronomischen Instituts der Uni Basel (das Institut wurde zu gunsten von wichtigeren Fachrichtungen wie Gender Studies eingestampft 8| :cursing:) mehrere Instrumente. So beherbergt der Kuppelbau einen wit über 100 Jahre alten Refraktor, in Nebengebäuden stehen u.a. ein C12 (oder C14, bin mir nicht ganz sicher) auf einer Direct Drive AltAz Montierung und ein japanisches Spiegelteleskop (Newton, umbaubar auf Schmitt-Cassegrain).

    Während das neue Instrument erwartungsgemäss (noch) keine Probleme macht, zeigen die alten Montierungen altersbedingte Wehwechen.

    Gestern haben wir den Japaner inspiziert, weil die Jugendgruppe sich beschwert hatte, die Nachführung gehe nicht. Letztendlich hat sich herausgestellt, dass die verwöhnte Jugend von heute mit Begriffen wie „Spiel“ und „Luft“ nichts mehr anfangen kann. Es dauert schlicht 30s, bis die Schnecke greift. Dabei haben sich aber einige Probleme offenbart, die mMn. eine gründliche Revision dieser (und auch der anderen antiken) Montierung nötig erscheinen lassen. Ausserdem habe ich den Eindruck, dass einige grundsätzliche Fragen zur Wartung von niemandem im Verein beantwortet werden konnten. Als dann der Vorschlag kam, mit WD40 zu „schmieren“, habe ich vorgeschlagen, mal hier anzufragen.


    Kennt sich jemand mit der Pflege solcher Instrumente aus und wäre bereit, sich das mal anzuschauen?

    Ich kann (über PM, ich will hier nicht das Forum fluten) mal bei Gelegenheit Bilder schicken und eine kurze Beschreibung, was uns aufgefallen ist.

    Etwas kann ich hier schon verraten: die Schneckenwelle wurde sicher seit Jahrzehnten nicht mehr justiert und Schneckenrad (Bronze?) und Schnecke (Stahl) laufen trocken. Das Schneckenrad hat deutliche Korrosionsspuren (Grünspan o.ä.). Der RA Motor läuft teilweise erst mal in die falsche Richtung (sehr wahrscheinlich Reihenschlussmotor mit Kondensatoren, die von ihrer Funktion nichts mehr wissen), erst Aus- und wieder Einschalten helfen.


    Kurz: auch wenn die robuste alte Technik ist, die braucht eine Auffrischung.


    Besten Dank für Tipps und Hinweise.


    Herzliche Grüsse Robert