Beiträge von JSchmoll im Thema „Testtunnel - Was bringt es genau?“

    Je groesser der Strahldurchmesser (= Prueflingsdurchmesser), je groesser die Temperaturunterschiede und je groesser der Luftzug ist, desto mehr lohnt sich der Prueftunnel.


    Ich hatte das mit einem recht kleinen Pruefling (ein mehrspiegeliger Off-Axis-Kollimator, ca. 20x40 cm als groesster Spiegel) in einem Reinraumzelt, wo die gefilterte Luft durch ein Geblaese von oben eingelassen wird. Hierdurch entsteht ein Ueberdruck, der Staub aus einer schmalen Ritze am Boden des Reinraumzeltes austreibt. Was gut fuer den Reinraum ist, war schlecht fuer Turbulenzen. Ein Tunnel aus Laborgestaenge und Tuch half hier.


    Ein anderes Mal war es eine "High Bay". Das ist eine hohe Montagehalle mit Deckenkran, in der Nutzlasten fuer Ballonmissionen integriert und getestet werden. Die Aufgabe war, ein 50cm-Teleskop mit einem 50cm-Kollimator einzustellen. Das das Ganze in Texas stattfand, war die Halle natuerlich schoen klimatisiert. Hier half als "Tunnel" ein Partyzelt aus dem ortsansaessigen Wal-Mart. Das beruhigte die Optik zumindest so weit, dass wir sie ueber den defokussierten Stern justieren konnten. Quantitative Interferometrie waere wahrscheinlich nicht moeglich gewesen.