Beiträge von Stathis im Thema „Testtunnel - Was bringt es genau?“

    Mach am besten zuerst den Sterntest,...

    Bei dem 660 mm f/3,65 Spiegel von Gerhard den Sterntest aber bitte mit Kamera im direkten Fokus ohne jede Zwischenoptik und nicht mit Okular machen. Selbst die guten Okulare lügen bei solch schnellen Spiegeln.

    Hier Pflichtlektüre von PeJoerg für jeden Sterntester von schnellen Optiken:

    Neben der Umgebung hängt es auch von der Spiegelgröße und dem Öffnungsverhältnis ab. Je größer der Spiegel und je länger die Messtrecke, um so schlimmer machen sich die Luftschichtungen und Luftturbulenzen bemerkbar. Sehr stark hängt es auch vom eigenen Anspruch ab. Sehr viel Erfahrung in dieser Hinsicht hat JoergP. Er musste ja auch 70 cm f/4,8 bis zum Anschlag hochstrehlen.


    Den "Hauptgewinn" hatte ich diesen Winter beim polieren und messen von 70 cm in einer zugigen Werkshalle. Bei 5°C draußen wurde die Halle nur tagsüber mittels Heizstrahlern auf 15°C geheizt - beim polieren heiße Birne, kalte Füße. Ohne Messtunnel wilder Tornado. Mit Messtunnel und reichlich Mittelwertbildung ging es dann doch hinreichend gut.


    Der Messtunnel rettet einen aber auch nur, wenn er nicht zu eng ist, sonst bildet sich oben eine Luftlinse. Siehe die eindrucksvollen Messungen von Henri. Ich habe festgestellt, dass die ersten 2 m am Spiegel am wichtigsten sind. Ob in 5 m Entfernung jemand am Interferometer Thermik erzeugt, spielt dagegen kaum eine Rolle.


    Ich denke, man kriegt bei all dem polieren, messen, polieren, vergleichen ein Gefühl dafür, was in den Einzelinterferogrammen eher echt und was eher Luftschliere ist und kann entscheiden, ob man einen Messtunnel braucht. Gerhard, muss man unbedingt einen 26 Zöller auf über 90% Strehl bringen wollen?