Hi Christoph,
Laufen diese Nachführungen eingentlich permanent ganz langsam, oder immer alle paar Momente schrittweise?
Bei den meisten Montierungen werden Schrittmotore genutzt und das beschreibt ja bereits die Funktion. Der Motor dreht nicht permanent, er dreht in kleinen Schritten. Bei den ganz einfachen DC-Motoren drehen diese permanent, die besser ausgelegten haben aber Encoder an der Motorachse verbaut und dann werden diese prinzipiell auch schrittweise angesteuert. Mit den Fingern an dem Motor-bzw. Getreibeabgang spürt man dann das "Ticken".
Rein theoretisch - ist das Autoguiding dann merklich präziser und besser als die Nachführung?
Die Nachführung bewegt die Achse so, dass die scheinbare Bewegung der Himmelsobjekte ausgeglichen wird. Wie bereits erwähnt haben die Montierungen aber mechanische Ungenauigkeiten wie z.B. Schnecke und Schneckenrad. Diese Paarung lässt sich zu "vernünftigen" Preisen nicht wirklich absolut genau fertigen und dadurch läuft die Schnecke nicht exakt rund, sie "eiert" übertrieben bei einer Umdrehung. Nennt sich dann periodischer Schneckenfehler oder kurz PEC. Dadurch macht das montierte Teleskop auch diese kleine Bewegung mit.
Per Guiding wird diese Abweichung erkannt und dieMontierung wird so angesteuert, dass dieser Fehler ausgeglichen wird. Für visuelle Nutzung nicht nötig, aber wenn man minutenlange Belichtungen bei fotografischer Nutzung macht, verbessert guiden das Ergebnis schon deutlich.
Gruß
Stefan