Beiträge von stefan-h im Thema „I werd narrisch - Goto, Nachführung, Autoguiding...“

    Hi Christoph,

    Laufen diese Nachführungen eingentlich permanent ganz langsam, oder immer alle paar Momente schrittweise?

    Bei den meisten Montierungen werden Schrittmotore genutzt und das beschreibt ja bereits die Funktion. Der Motor dreht nicht permanent, er dreht in kleinen Schritten. Bei den ganz einfachen DC-Motoren drehen diese permanent, die besser ausgelegten haben aber Encoder an der Motorachse verbaut und dann werden diese prinzipiell auch schrittweise angesteuert. Mit den Fingern an dem Motor-bzw. Getreibeabgang spürt man dann das "Ticken".

    Rein theoretisch - ist das Autoguiding dann merklich präziser und besser als die Nachführung?

    Die Nachführung bewegt die Achse so, dass die scheinbare Bewegung der Himmelsobjekte ausgeglichen wird. Wie bereits erwähnt haben die Montierungen aber mechanische Ungenauigkeiten wie z.B. Schnecke und Schneckenrad. Diese Paarung lässt sich zu "vernünftigen" Preisen nicht wirklich absolut genau fertigen und dadurch läuft die Schnecke nicht exakt rund, sie "eiert" übertrieben bei einer Umdrehung. Nennt sich dann periodischer Schneckenfehler oder kurz PEC. Dadurch macht das montierte Teleskop auch diese kleine Bewegung mit.


    Per Guiding wird diese Abweichung erkannt und dieMontierung wird so angesteuert, dass dieser Fehler ausgeglichen wird. Für visuelle Nutzung nicht nötig, aber wenn man minutenlange Belichtungen bei fotografischer Nutzung macht, verbessert guiden das Ergebnis schon deutlich.


    Gruß

    Stefan

    Servus Christoph,


    1) Nachführung bedeutet, da ist mindestens ein Motor dran, meist sind beide Achsen motorisiert. Korrekt aufgestellt, also halbwegs genau eingenordet, bleibt ein Objekt weitgehend im Blickfeld


    2) Goto bedeutet, die Montierung hat eine Nachführung und macht prinziell also genau das wie im vorherigen Fall 1. Wurde ein Alignment durchgeführt, kennt die Steuerung sich auch am Himmel aus und es könnten Objekte aus der vorhandenen Datenbank gewählt werden, die dann auch angefahren werden. Das Alignment ist nötig, so wie du z.B. für ein Navi ein Ziel eingeben musst, der Vergleich hinkt allerdings ein wenig.


    Guiding ist für Fotografie nötig. Selbst bei korrektem Einnorden würden mechanische Ungenauigkeiten der Montierung bei Langzeitbelichtung zu Abweichungen führen, Sterne daher nicht punktförmig abgebildet. Über eine Guidingkamera wird ein Stern als Leitstern sozusagen ins Fadenkreuz genommen, die Guiding-SW überprüft ständig, ob dieser Stern exakt im virtuellen Fadenkreuz bleibt und korrigiert die Achse(n) bei Abweichungen


    Gruß

    Stefan