Beiträge von slyv im Thema „Tubus- Velour oder Lack“

    Hallo Karl.


    Sowohl Velours als auch aufgerauhter Schultafellack bringen gegenüber einer normalen mattschwarz gesprayten Fläche einen deutlich sichtbaren Kontrastgewinn.


    Was nun wirklich besser ist, darüber entscheiden oft persönliche Vorlieben:


    - Velours ist selbstklebend, braucht keinen Pinsel und gibt keine Sauerei - wirft aber stetig Fusseln ab (zumindest dasjenige Velours, was ich in meinem 12" Tubus drin hatte, hat nach über einem Jahr und diversen "Sitzungen" mit dem Fusselroller immernoch gefusselt)


    - aufgerauhter Schultafellack (ich verwende feines und gröberes Schleifmehl) wirft keine Fusseln ab - ist dafür nicht so einfach aufzubringen. Die Oberfläche eines Blechtubus würd'ich vor dem Streichen aufrauhen, sonst könnte es sein, dass die Farbe mit der Zeit abblättert. (Meinen 6"er mit Multiplex-Gittertubus habe ich mit aufgerauhtem Schultafellack "abgetubpft" - die Oberfläche ist nicht ganz schwarz, dafür schön Rauh.


    - schwarzer Samt (halte ich persönlich für die beste Auskleidung) wirft fast keine Fusseln ab und ist sehr, sehr matt. Die "Häärchen" des Samt sind ja auch einiges länger als die von Velours. Wichtig: Die "Häärchen" des Samt zeigen in eine bestimmte Richtung. Den Stoff so einkleben, dass die "Häärchen" Richtung FS zeigen! Samt ist aber ganzschön schwer, ist nicht selbstklebend und ist nicht gerade billig... (in meinem 12"er habe ich jetzt Samt drin, eingeklebt mit Kontakt-Sprühkleber von 3-M. Ausserdem habe ich "2. Klasse" Samt genommen; der "Erstklassige" glänzte zu sehr und hätte das doppelte gekostet...)


    - Filz ist auch eine Möglichkeit (wird gerne von Thomas Stelzmann empfohlen) ich persönlich kabe damit als Tubusauskleidung aber keine Praxiserfahrung. Der lässt sich mittels Sprüh-Kontaktkleber wahrscheinlich sehr gut "Plattenweise" und somit faltenfrei im Tubus verlegen. (Falten stören aber nur beim Anschauen, NICHT aber beim Durchschauen!) Ausserdem ist Filz auch nicht gerade ein "Leichtgewicht".
    Der Filz wirft auch Fusseln ab, und glänzt. Deshalb wird er nach dem Einkleben noch mattschwarz angesprayt. Ergebnis ist eine schön matte und rauhe Oberfläche.
    Ich kann mir also gut vorstellen, warum der Thomas den Filz gerne empfiehlt...[;)]



    Soviel zu den Materialien, es gibt aber noch weitere Ansätze.


    - Es ist fast schon ein Streitpunkt, ob der ganze Tubus ausgekleidet werden soll; Oder ob es reicht, nur einige Bereiche zu schwärzen.
    Ganz wichtig ist sicher die Stelle gegenüber des Okulares. Diesen Bereich würde ich auf jeden Fall so schwarz wie mögich gestalten!


    - Schau' Dir mal dieses Teleskop an:
    http://www.aokswiss.ch/d/tel/ninja/npt200/npt200_1.html
    Das hat gegenüber dem Okularauszug eine eigens angebrachte "Dunkelkammer"[8D]


    - Blenden im Tubus, ggf. sogar Kegelblenden, die bringen sicher auch eine sehr sehr gute Streulichtunterdrückung. z.B. die Geräte von "Intes Micro" haben ettliche Blenden eingebaut. Der Bereich gegenüber dem OAZ ist etwa alle 10mm mit einer "Teilblende"* versehen. (* die geht nur etwa um 1/4 des Kreises, nicht ganz rundum)



    Bei meinem 6"er werde ich gegenüber dem OAZ auch noch ein paar Blenden einbauen. Aus 1mm Karton ausschneiden, lackieren (dann wird der Karton etwas härter) und dann nach dem Einkleben auch mit aufgerauhtem Schultafellack schwärzen.


    Eigentlich sind ja schon 6 Blenden im Tubus drin, aber die "Lichtfalle" gegenüber dem OAZ macht schon Sinn. Ob das allerdings noch eine merkbare Kontraststeigerung bringt? Weiss nicht!
    Aber: Sicher ist sicher...[;)]



    Viel Erfolg bei Deiner Auswahl der Tubusschwärzung und natürlich viel Spass mit dem ATM-Scope!
    (Damit wird der Himmel nochmals 100x schöner aussehen![:p])