Beiträge von stefan-h im Thema „Solar-Newton 150/750, Verbesserung der Kontrastübertragung eines entspiegelten Hauptspiegels“

    Servus Cleo,

    bitte nicht rumspekulieren, rechnen... Nehmen wir für den blanken Spiegel einen 8" f/8-Newton als Beispiel...

    Nix für Ungut, wenn du schon rechnest, wieso dann nicht für den hiervorliegenden Fall, für einen 150/750? Du müsstest also schon die tatsächlich vorliegende Brechung an der vorderen Krümmung der 150mm Zerstreuungslinse rechnen und dann weiterrechnen von der planen (polierten) Rückseite.

    Gleiches für die matte Rückseite - sag mir, welche Annahmen du für die Streueigenschaften der Rückseite treffen willst und warum.

    Nun, eine matte Rückseite ist nicht poliert und hat damit eine gewissen Rauigkeit, daher "Rillen" bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Egal wie groß oder klein die Rauigkeit ist, es sind Unebenheiten, die durch Anschleifen erzeugt werden können. Und Korundkörner hinterlassen dann "Rillen" und nur die Teile, die den passenden Winkel zum einfallenden Licht haben, werden dieses Richtung FS lenken können.


    Gruß

    Stefan

    Hi Cleo,


    als haarspalterisch sehe ich das nicht, wenn ich auf den Unterschied parabolische Vorder- und plane Rückseite bezüglich der von vorn in den Tubus geschaut sichtbaren matte Rückseite hinweise.

    Der Fall einer polierten Rückseite ist interessant, da wirkt der Spiegel zwar als Negativlinse, andererseits ist der Sonnendurchmesser nicht null, so dass man immer auch Richtung Achse schräg nach innen laufende Strahlen hat

    Der blanke HS stellt doch eine Zerstreuungslinse dar, das Licht der Sonne kommt quasi parallel an, der winzige Winkel der nicht 100% parallelverlaufenden Teile dürfte weit kleiner sein als die an den Luft-Glas und Glas-Luft entstehende Winkel. Damit sollte der nach außen gerichtete Lichtantanteil weitgehend dominieren- https://www.sherlan.com/wp-con…2014/04/plano-concave.jpg - und das Licht trifft nicht auf den FS


    Bei nicht planer Rückseite dürfte von den "Rillen" der rauen Fläche kleine Teile des Lichts doch in Richtung FS abgelenkt werden, nur wird der Teil nochmals kleiner sein, als mit dem von dir selbst erwähnten Faktor 2000

    Zitat

    ...die aber immer noch einen Faktor 2000 dunkler ist als das reflektierte Licht von der Vorderseite...

    Gruß

    Stefan

    Servus Holger,

    selbstverständlich siehst Du durch den Okularauszug über den Fangspiegel auch die matte Rückseite. Irgendwie muss das Licht von der davorliegenden Vorderseite ja auch zum Auge kommen...

    Klar doch, die Vorderseite ist doch parabolisiert, die Rückseite dagegen nicht. Also kommt das von vorn sichtbare Licht der Rückseite her keinesfalls in den FS. Ist doch verständlich, oder?


    Servus Emil,

    Wichtig ist, dass man sieht dass Glas Wärme absorbiert, wenn es von der Sonne angestrahlt wird. Merke ich sei t ich 3-fach Verglasung bei den Fenstern habe.

    Das ist wohl kaum vergleichbar, deine 3-fach Verglasung ist darauf ausgelegt, möglichst kein IR-Licht durchzulassen, das wird mit entsprechenden Beschichtungen und Gasfüllung zwischen den Scheiben erreicht.


    Wie sich das bei einem hinten nicht geschwärzten HS auwirkt, dazu fehlt ja hier die Messreihe, hatte ich schon angemerkt. Wurde aber durch den TO für unwichtig betrachtet.


    Gruß

    Stefan

    Selbstverständlich sehe ich, ich denke du auch, eine hell leuchtende Mattscheibe, wenn ich von vorne auf den unverspiegelten Spiegel schaue

    Schön, nur genau dieses Licht siehst du nicht über das Okular, so wie du es selbst beschreibst, sieht du es ja von vorne seitlich am FS vorbeigeguckt. Macht das dann noch einen Bogen, um doch den FSzu erreichen? :grinning_cat_with_smiling_eyes:

    die „kleine“ Meßreihe hatte nur den Zweck, die Größenordnung des erwartbaren Temperaturunterschiedes zwischen Vorder- und Rückseite aufzuzeigen. Das ist mir soweit gelungen, insofern fehlt da nichts …

    Was ist denn am Temperaturunterschied vorne-hinten so wichtig? Außer dass du belegt hast, das der Spiegel nicht gleichmäßig durchgewärmt wird und damit Verspannungen im Material zu erwarten sind. Was fehlt, ist die Umgebungstemperatur, da dein aufgeheizter Spiegel aufsteigende Luftwirbel mit deutlich höherer Temperatur erzeugt. Den Effekt von Warmluft über einer Fläche wabbernd muss man wohl nicht erklären.


    Gruß

    Stefan

    ich habe die kleine Messreihe heute vervollständigt.

    Was zu deiner Messreihe fehlt wäre die Umgebungstemperatur. Derzeit in D so um 10°. Damit dürfte der Spiegel bei Lufttemperatur im Sommer von 25-30° also entsprechend wärmer werden. Auf jeden Fall wabbert dir dann ca. 20° wärmere Luft im Tubus herum.


    Außerdem fehlt die vergleichende Messung mit einer nicht geschwärzten Rückseite, da dürfte sich der Spiegel kaum erwärmen

    mein Designziel war, dass das Okular ausser dem vom Parabol reflektierten Licht kein anderes Licht „sieht“

    Bei einem Paraoblspiegel gelangt "theoretisch" 100% des von der Parabolfläche reflektierte Licht ins Okular. Die Rückseite des Spiegel reflektiert einen sehr kleinen Teil des Lichts nach vorn. Allerdings nicht zum Fangspiegel hin, sondern bei einer planen Rückseite mit 180° Reflektion geht alles am FS vorbei, so wie es vorher von vorne in den Tubus eintrat.


    Bei der rauen Rückseite wird ein sehr kleiner Teil Streulicht dann auch den FS erreichen, könnte man anhand der Winkel der "Rillen" vielleicht auch rechnerisch ermitteln, wie groß der Anteil sein könnte.


    gruß Stefan

    Ganz im Ernst, hat jemand mal die Lufttemperatur im Tubus eines Refraktors gemessen? Ohne Frontfilter, hinten ein Herschelkeil.

    Auch ohne zu messen- die wird im Bereich der Umgebungstemperatur liegen, der Lichtkegel geht frei durch, wird also auch nichts erwärmen.

    Hat jemand mal die Temperatur der Frontlinsen eines Tripletts gemessen?

    Gut vergütete Linsen haben eine Transmission von ca. 99,4%, ein Teil des Verlustest ist dabei noch Reflektionsverlust. Da bleibt also nicht viel übrig, um die Linsen aufzuheizen. Im Gegensatz zu dem hinten schwarzen HS, die gut 95% abbekommt.


    Gruß Stefan