Beiträge von mkoch im Thema „Solar-Newton 150/750, Verbesserung der Kontrastübertragung eines entspiegelten Hauptspiegels“

    Hallo Reinhold,


    Passive Kühlkörper sind zwar für kleines Geld zu haben und unaufgeregt montierbar.


    ein passiver Kühlkörper aus Alu hat aber einen viel größeren Wärmeausdehnungs-Koeffizienten als das Glas. Wenn du den fest an den Spiegel ankoppelst, dann hast du einen Bimetall-Effekt. Mal ganz abgesehen davon, dass selbst ohne Temperatureinfluss die flächige Auflage schon keine gute Idee ist. Und wenn du ihn nicht fest ankoppelst, dann gibt's keinen guten Wärmeübergang.

    Der Grundgedanke, das überflüssige Licht auf eine schwarze Fläche zu leiten, ist ja nicht verkehrt. Aber die Rückseite des Spiegels ist dafür die denkbar ungeeignetste Stelle.


    Gruß

    Michael

    Hallo Reinhold,


    wir wissen aus Erfahrung dass eine schwarze Blechplatte, die man senkrecht zur Sonneneinstrahlung ausrichtet, sehr heiss werden kann. Gibt es irgendeinen Grund, warum die Rückseite des Spiegels nicht die gleiche hohe Temperatur erreichen kann? Es ist schon richtig dass sich irgendwann ein Gleichgewicht einstellt, wenn genausoviel Energie über Abstahlung und Konvektion abgeführt wird wie von der Sonne zugeführt wird. Aber diese Konvektion von der heissen Oberfläche wird zu einem grauenhaften lokalen Seeing im Inneren des Tubus führen. Da brauchst du dir über Kontrast gar keine Gedanken mehr zu machen, weil du aufgrund des Seeings ohnehin keine feinen Details mehr sehen kannst.

    Fakt ist, dass die 17W irgendwo bleiben müssen. Wie wird es bei anderen Sonnenteleskopen gemacht?

    -- Herschelkeil: Die Strahlung wird nach außen abgeleitet, wo sie nicht stört.

    -- Reflektierende Filterfolie oder reflektierender Glasfilter: Die Strahlung wird nach vorne reflektiert, wo sie nicht stört.

    -- Absorbierender Filter im Strahlengang: Das ist schlecht, weil Wärme im Strahlengang erzeugt wird.


    Gruß

    Michael

    Hallo Reinhold,


    da habe ich jetzt aber große Bedenken. Bei einem Spiegel mit unbeschichteter Vorderseite und schwarzer Rückseite werden ca. 95% des Lichts an der Rückseite in Wärme verwandelt. Der Glasblock wird von der Rückseite her mit 1000 W/m^2 beheizt und sich wie ein Bimetall verformen.

    Es erscheint mir sinnvoller die Rückseite zu polieren, und das Licht weiter hinten in eine Lichtfalle zu leiten.

    Allerdings wird das Polieren der Rückseite dazu führen, dass sich der Spiegel verformt so dass auch die Vorderseite neu poliert werden muss.

    Ein weiteres Problem ist, dass auch die polierte Rückseite immer noch 4% reflektiert. Dem könnte man entgegenwirken durch eine AR-Beschichtung auf der Rückseite, oder man verpasst dem ganzen Spiegel einen so großen Keilwinkel dass das reflektierte Licht nicht im Okular landen kann.


    Gruß

    Michael