Beiträge von Mike aus Bauschlott im Thema „Flatframes mit der DSLR“

    Ich nehme an, dass die verbreiteten Stackingprogramme wie z.B. Sequator und SIRIL die Flats selber strecken bzw. verarbeiten, oder? Jedenfalls habe ich bei SIRIL die Flats ohne vorherige Bearbeitung (und natürlich im RAW-Format) eingefügt bzw. in das Programm geladen.

    Hi Filippo,


    das stretchen macht man ja "nur", damit das menschliche Auge am Bildschirm sieht, was für feine Kontraste in den Rohdaten drin stecken. Bei einer Helligkeit von 0 bis 256 kannst Du halt zwischen z.B. 10 und 12 keinen Unterschied erkennen, für den Rechner wiederum ist 10 definitiv nicht gleich 12. Damit aber auch Dein Auge was sieht, würdest Du die beiden Werte auf z.B. 5 und 30 stretchen, also den Abstand/"Kontrast" von 2 auf 25 erhöhen.


    Weil aber nur fürs Auge gestretcht wird, macht man das fast immer ganz am Ende des Workflows, aber auf jeden Fall erst nach dem Kalibrieren und stacken.


    CS


    Michael


    Meine Homepage: https://projekt-astrofoto.jimdofree.com/

    Meine Ausrüstung: 6" F4- & 8" F5-Newton, EQ6R, ZWO ASI 1600Mono

    Hallo Filippo,


    Zitat
    Das hingegen verstehe ich noch nicht. Du meinst, ich hätte das Flat stretchen müssen, um dessen Qualität bezüglich was genau beurteilen zu können?

    ein Flat schaut bei mir im Original sehr ähnlich Deinem aus:




    Ja, man erkennt da eine leichte Vignettierung in den Ecken, mehr aber auch nicht, da die Helligkeitsverteilung sich in der Mitte ballt, siehe Histogramm.


    Wenn man diesen Flat jetzt streckt (mit fitswork, pixinsight oder ähnlichen Astro-Tools), also die Helligkeit auseinander zieht, kann man viel besser beurteilen, was der Flat wirklich für Infos enthält:




    Plötzlich erkennt man auch z.B. Flecken, die man aus den lights mit Hilfe der Flats ja auch rausrechnen möchte. Und man erkennt eventuell auch andere Fehler, die in einem Flat nichts verloren haben, die Flat-Erstellung also fehlerhaft war. So hatte ich durchs stretchen z.B. Artefakte entdeckt, als ich versucht habe, mit Hilfe eines Monitors und entsprechend kurzen Belichtungszeiten Flats zu erstellen. Diese Artefakte waren dann natürlich auch in den mit den Flats kalibrierten Lights zu sehen. Darauf hin habe ich mir dann die Box mit Potentiometer geholt. Nicht die billigste Lösung, aber ich bin damit echt zufrieden. Und ich nutze die Box (Dank ihrer Größe und Leuchtkraft) auch für andere Fotoprojekte 8)


    CS


    Michael


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    Zitat

    Frage: Sieht dieses Flat inkl. Histogramm (oben) für euch, den Umständen entsprechend, ok / "richtig" aus?

    Also eigentlich hättest Du den Flat ähnlich wie die lights stretchen müssen, um die Qualität beurteilen zu können. Das (extreme) stretching in der Astrofotografie ist ja überhaupt erst der Grund, warum man im Gegensatz zur "normalen" Fotografie so dringend Flats braucht. Die Vignetten und vor allem die Flecken (durch Verschmutzungen im Strahlengang) werden ja erst durchs stretching so richtig störend.

    Hallo Filippo,


    ich nutzte eine Flatfiledbox von Lacerta mit 250 mm Durchmesse sowohl für Weitwinkelaufnahmen mit 18mm an einer DSLM bis hin zu einem 8" Newton mit einer S/W-Astrocam.


    Allerdings ist sie ungedimmt sehr hell, weshalb ich einen Dimmer sehr empfehlen würde. Ich versuch immer, jeden Flat mindestens 1 sec zu belichten. Mein Gedanke dabei: wenn Du die Box über ein Netzgerät an Wechselstrom (25Hz) betreibst und ungedimmt bei hoher ISO mit sehr kurzen Belichtungszeiten unterwegs bist, hast Du sehr unterschiedlich helle Flats.


    Im übrigen versuche ich nicht immer, die gleiche ISO bei Lights und Flats zu verwenden. Die Flats sollen ja nicht das ISO-Rauschen entfernen, sondern Vignetten und Flecken. Und die sind ISO unabhängig.


    CS


    Michael


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