Beiträge von Gerd-2 im Thema „Deep Sky --- Ritchey–Chrétien oder Cassegrain“

    Hallo Achim ...

    Hier bei meteoblu ist es möglich sich zu informieren.

    Gruss

    Marco

    Hallo zusammen,


    wobei die Angaben dort für Langzeitbelichtungen deutlich zu optimistisch sind.

    Es macht natürlich einen Unterschied ob ich im Sekunden oder gar Sekundenbruchteil Bereich belichte oder im Bereich von Stunden.

    Seeing ist ja recht Volatil und man hat immer mal kurze Momente die deutlich besser sind aber eben auch Momente die besonders schlecht sind und die besonders schlechten hat man bei Langzeitbelichtungen nun mal leider auch immer mit drin. Und es gilt da ja das Prinzip des schwächten Glied in der Kette.

    Außerdem spielt ja auch die Höhe über dem Horizont eine Rolle.

    Es macht ja einen großen Unterschied ob ich im Zenit oder Horizontnähe beobachte.


    Und man sollte auch nicht vergessen das Seeing Angaben auf solchen Seiten nur das Atmosphärische Seeing berücksichtigen.

    Lokales Seeing und Tubusseeing sind da natürlich nicht mit drin.


    Für Langzeitbelichtungen geht man in DE eher von einem FWHM von 2“ bis 4“ aus.

    Werte unter 2“ wären schon außergewöhnlich gut.

    Hier ist es Sinnvoll sich mal die Pickering – Skala mit dem zugehörigen FWHM anzusehen.


    https://astrofotografie.hohmann-edv.de/grundlagen/seeing.php


    Wenn Achim 3,8ym Pixel hat ist er mit den 800mm Brennweite die er hat eigentlich schon recht gut dabei.

    Es gibt zwar in DE auch Ausnahme Tage in denen auch mal ein FWHM für Langzeitbelichtungen von um die 1,5“ drin ist und man mit 3,8ym Pixeln auch mal etwas über 1000mm Brennweite gewinnbringend arbeiten könnte aber die sind wirklich sehr selten und erfordern einen guten Standort..

    Es macht in jedem Fall aber keinen Sinn bei 3,8ym Pixeln auf 2000mm zu gehen.

    Wenn die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurückbleiben liegt das nicht an der zu kurzen Brennweite.

    Ich erinnere noch mal an die Aufnahme von M51 mit dem 115/805 APO.

    https://forum.astronomie.de/me…ol-galaxy-in-l-rgb.44618/


    Der Abbildungsmaßstab beträgt hier 0,97“/Pixel, das ist für ein FWHM von rund 2“ optimal.

    Das ist die gleiche Situation die Achim jetzt schon mit seinen 800mm Brennweite und den 3,8ym Pixeln hat.

    Wenn wir die zb, mal mit einer Aufnahme von Stefan mit dem 254 / 2000 RC vergleichen.

    M 51

    Der Abbildungsmaßstab beträgt hier 0,67“ / Pixel.

    Würde ich sagen liegt der kleine APO vorne.

    Und Stefan hat immerhin auch 9,2h belichtet.


    Grüße Gerd

    Danke Stefan, und allen andere natürlich auch.


    leider scheint es, wie bei einer Näherungskurve, daraus hinaus zu laufen, das die Investition doch eher im Bereich 2k+ liegen wird , ich hatte es ja befürchtet und wollte noch einen Ausweg suchen... ;( .

    Aber alles Jammern hilft nix, lieber einmal was richtiges gekauft als 3 mal was falsches. womit man dann doch nicht zu frieden ist.

    Hallo Achim,


    na ja bevor du dich da in Unkosten für das 10“ RC stürzt würde ich erst mal schauen ob das wirklich für dein Seeing und deine Pixelgröße etwas bringt.

    Also welche Pixelgröße hast du denn überhaupt und mit welchem Seeing rechnest du.

    Es kann gut sein das schon die 1600mm des 8“ RC sehr reichlich für deine Gegebenheiten sind und dir die 2000mm des 10“ keinerlei Auflösungsgewinn bringen. Du hättest dann zwar ein größeres Bild aber eben nicht mehr Auflösung weil dich das Seeing ausbremst und obendrein mit gleicher Sensorgröße noch den Nachteil des kleineren Gesichtsfeldes und auch noch unnötig aufgeblasene Sterne.

    Und den doppelten Preis hättest du natürlich auch hingeblättert.


    Der Stefan hat zb. mit seiner EOS6D und 6,5ym Pixeln recht große Pixel.

    Da mag das noch passen mit den 2000mm Brennweite und einem Abbildungsmaßstab von 0,67“ / Pixel der ein FWHM von 1,34“ erfordert.

    Ich habe zb. mit meiner Nikon D7100 Pixel mit 3,9ym Größe.

    Da wären die 2000mm Brennweite einfach viel zu viel weil ich niemals ein FWHM von 0,8“ haben werde.


    Grüße Gerd

    Hallo Stefan,

    Da ich mit einer Canon 6D fotografiere, wollte ich natürlich das gesamte Bildfeld der Vollformat-Kamera ausnutzen. Deswegen kam ein Reducer nicht in Frage, da der in den Ecken immer eine erhebliche Vignettierung verursacht hätte.

    na ja kommt natürlich drauf an welchen Faktor der hat und ob er 3“ ist oder nur 2“.

    Ein 3“ OAZ sollte am 10“ RC möglich sein, der Gerd hat an seinem 10“ klassischen Cassegrain zb. auch einen.

    Dann kann man diesen Rerducer hier verwenden.

    https://www.teleskop-express.d…rmat---M68-Anschluss.html

    Der schafft auch Vollformat ohne Vignettierung.


    Was natürlich voll ins Kontor schlägt, ist die Lichtstärke f/8. Im Gegensatz zu f/4 muss man dann 4x so lange belichten, was bei mir zu Gesamtbelichtungszeiten von 10-12 Stunden bei Galaxien führt. Würde ich dann noch f/12 haben (Cassegrain), wären das 9x so lange - für meinen Geschmack viel zu lange.


    Aber nur bei gleicher Pixelgröße.

    Du könntest dann aber am F8 einfach ein 2x2 Binning manchen und würdest wieder bei der gleichen Belichtungszeit wie beim F4 landen.


    Grüße Gerd

    Hallo Achim,


    Was hälst du denn für die qualitativ bessere Optik , also was Schärfe und Auflösung angeht, ?

    also rein von der Optik her nehmen sich das von dir erwähnte klassische Cassegrain und das RC nicht viel.

    Das klassische Cassegrain hat im Feld noch geringfügig Rest Koma aber das ist wirklich sehr wenig.

    Die Bildfeldwölbung ist bei Beiden erst mal nicht korrigiert und bei gleichen Eckdaten auch gleich groß

    Allerdings unterscheiden sich die Eckdaten ja deutlich so das ein10“ F8 deutlich weniger Bildfeldwölbung als ein 8“ F12 hat, egal ob RC der klassischer Cassegrain.


    Wenn du mich aber nach der besten Optik fragst bin ich beim APO.

    Der kann dann auch deutlich kleiner sein und muss daher dann gar nicht mal teurer als das große RC sein das du in Erwägung ziehst.

    Schau mal hier was mit einem 115/805 APO mit passendem Abbildungsmaßstab/ Pixel schon an M51 geht.

    https://forum.astronomie.de/me…ol-galaxy-in-l-rgb.44618/


    Ok sind dann auch über11h Belichtungszeit gewesen.


    Grüße Gerd

    Hallo Achim,


    um auch weiter entfernte und kleinere Deepsky Objekte besser einzufangen, würde ich mir gerne etwas mehr Brennweite als meine aktuellen 800mm zulegen. So 2000+mm wären schon gut


    in Zeiten digitaler Fotografie zählt nicht mehr einfach nur die Brennweite sondern es zählt hier nun der Abbildungsmaßstab/ Pixel.

    Wenn du also die Detailauflösung der Aufnahme um Faktor 2000/800 = 2,5 steigern möchtest benötigst du einen um Faktor 2,5 besseren Abbildungsmaßstab/ Pixel.

    Wie du das nun erreichst ist für die Detailauflösung der Aufnahme erst mal egal.

    Du kannst wie vorgesehen bei gleicher Pixelgröße die Brennweite um Faktor 2,5 erhöhen.

    Du könntest aber auch bei konstanter Brennweite also bei 800mm bleiben und mit um Faktor 2,5 kleineren Pixeln arbeiten.

    Und du kannst natürlich auch eine Mischung aus Beiden machen also zb. die Brennweite um Faktor 1,6 erhöhen und die Pixel um Faktor 1,6 verkleinern.

    Kommt unterm Strich dann auch auf das Gleiche raus.

    Es ist nur so dass du mit kleineren Pixeln länger belichten musst.

    Du musst also einen vernünftigen Kompromiss finden und da dürfte meist die Variante 3 die Berste sein.


    Die Öffnungszahl ist übrigens bei digitaler Fotografie auch kein relevantes Kriterium mehr.

    Diese Funktion übernimmt hier das Sampling.

    Das heißt wie viele Pixel verteilen sich im Falle von DS Fotografie auf den Durchmesser des Beugungsscheibchens.

    Möglichst kurze Belichtungszeiten erreicht man wenn sich 2 Pixel darauf verteilen.

    Mit modernen lichtempfindlichen Sensoren kann man aber ohne weiteres auch auf 3 Pixel / BS gehen.


    Ein weiterer Aspekt den man unbedingt berücksichtigen muss ist das Seeing.

    Es macht keinen Sinn einen Abbildungsmaßstab/ Pixel anzustreben der kleiner als das halbe FWHM ist.

    Also bei einem FWHM von zb. 2“ ist ein Abbildungsmaßstab/ Pixel von 1“/Pixel sinnvoll.

    Das wäre bei 800mm Brennweite bei 3,8ym Pixel und bei 2000mm Brennweite bei 9,7ym Pixel der Fall.

    Um die von dir angestrebten 2000mm sinnvoll nutzen zu können brauchst du also entweder ungewöhnlich große Pixel oder besonders gutes Seeing.

    Sonst bekommst du nicht mehr Auflösung sondern nur unnötig aufgeblasene fette Sterne.

    Man nutz daher bei hierzulande üblichem Seeing und den Pixelgrößen von heutzutage handelsüblichen Cams für DS Fotografie eher keine Brennweiten von deutlich mehr als 1500mm.

    Das macht einfach keinen Sinn.


    Grüße Gerd