Beiträge von Mike aus Bauschlott im Thema „modifizerte DSLR Kamera gegenüber unmodifiziert“

    Bedeutet das bei Deiner sw Kamera das Du entsprechend für jeden Kanal auch jeweils die Zeit benötigst um zu belichten d.h. wesentlich mehr Belichtungszeit nacheinander jeweils pro Filter ?

    ich sage mal so..... sw ist alles andere als point and shoot ^^ vor allem auch in der Nachbearbeitung...


    aber letztlich lohnt sich für mich der Aufwand, da ich möglichst tief belichten will. Also ich versuche soviel Belichtungszeit von einem Objekt wie irgend möglich zu sammeln, damit der Kontrast und die Details möglichst gut werden. Und dann ist es letztlich egal ob SW oder Farbe. Es zählt am Ende nur die absolute Belichtungszeit.


    Unten habe ich mal meine Version vom Rosettennebel (als Falschfarbenbild, etliche Stunden Gesamtbelichtungszeit) eingefügt. Und mein Standort ist nicht so ideal... aber viel (Zeit) hilft viel


    CS Michael


    Meine Homepage: https://projekt-astrofoto.jimdofree.com/

    Meine Ausrüstung: 6" F4- & 8" F5-Newton, EQ6R, ZWO ASI 1600Mono


    fast zeitgleich gepostet :)


    Benutzt Du einen Filter Ha oer UHC Filter nach dem Adapter und welcher ist für Nebel Deepsky, Galaxien der Bessere, also der Unterschied ?

    Es gibt dazu keine pauschale Antwort. Ausser: Galaxien strahlen im kompletten Spektrum, da kommt grundsätzlich kein Filter zum Einsatz. (Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel....)


    Ansonsten mußt Du für das Objekt Deiner Wahl recherchieren, welches Licht es ausstrahlt und den passenden Filter dazu auswählen.

    Hallo Arthur,


    der riesige Vorteil einer modifizierten Kamera (egal ob eine Astro-Cam oder eine modifizierte DSLR):


    Du kannst das schmallbandige H-alpha Signal, das viele DS-Objekte so faszinierend macht (Rosetten-, Pferdekopf-, Orion-, Omega-, Adlernebel etc...), überhaupt erst richtig einfangen. Eine unmodifzierte DSLR läßt die h-alpha Signale wegen des eingebauten IR-Filters kaum durch .


    Und diese H-alpha Empfindlichkeit hilft dann auch beim Einsatz eines entsprechenden Schmallbandfilters für H-alpha. Dann kannst Du trotz hoher Lichtverschmutzung (menschliche Beleuchtung oder Mond) bei entsprechenden DS-Objekten im H-alpha-Kanal noch brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

    Die CMOS-Kameras sind halt empfindlicher und haben meist eine höhere Auflösung

    Da ist eher das Gegenteil der Fall. Die CMOS-Astro-Kameras setzen in der Regel Consumerchips aus DSLM/DSLRs ein, aber selten den letzten Stand der Technik.


    In meiner ASI1600er ist der MFT-Chip von Olympus/Panasonic der ersten Generation aus 2012 (!) verbaut. Und wenn man sich im DSLM-Markt mal umschaut, was da die letzten 2-3 Jahre beim High-ISO-Rauschen (also der Empfindlichkeit) passiert ist. Davon kann meine 1600er nur träumen...


    ABER: die Kombination Schwarz-Weiss und Kühlung, die es so nur bei einer Astro-Cam gibt, haben für mich den Ausschlag gegeben.


    Mit S/W kann ich viel gezielter mit Filtern arbeiten. Dadurch habe ich dann tatsächlich in den einzelnen Kanälen eine höhere Auflösung bzw. und viel wichtiger: ich kann mehr Licht sammeln, da ja jeder Pixel von jeder Farbe Licht detektiert. Dadurch steigt die Empfindlichkeit S/W-Cam gegenüber Farb-Cam im Rot-Kanal (H-alpha, SII) also quasi um das 4-fache. Bei einer Farbkamera (egal ob Astro-Cam oder DSLR) sorgt nämlich die Bayermatrix dafür, dass nur jeder 4te Pixel rot empfindlich ist.


    Und die Kühlung hilft bei Belichtungszeiten jenseits der 5 Minuten gewaltig, um die Bilder sauber kalibrieren zu können. Aber klar, die Mobilität ist eingeschränkt (Laptop & Autobatterien).


    CS Michael


    Meine Homepage: https://projekt-astrofoto.jimdofree.com/

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