Beiträge von pete_xl im Thema „M 63 - Sonnenblume mit Schleife“

    Ich habe noch einiges an Luminanzdaten aufgenommen und eingearbeitet (111 x 180 s) und auch mehr RGB. Die neue Version hat damit knapp 12 Stunden Belichtungszeit. Damit konnte ich den Übergang von der Galaxienscheibe zu den Gezeitenwirbeln besser untersetzen.


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    Auf Astrobin in voller Auflösung: https://astrob.in/full/lwpd4r/F/

    Die Aufnahme ist damit auch tiefer geworden. Hier noch eine Monochromversion, die ich, vor allem in der Vollauflösung, genauso attraktiv finde.


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    Astrobin: https://astrob.in/full/050qd9/0/

    Die invertierte Darstellung ist m. E. auch sehr interessant, was die Visualisierung der Gezeitenströme angeht:

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    Astrobin: https://astrob.in/full/ezlkrx/0/


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Heinz,


    wenn du wüsstest, wie löcherig mein Gedächtnis eigentlich ist ;( .


    Danke für den hervorragenden Link mit der ausführlichen Beschreibung von M 63! Noch etwas weiter unten im Text steht ja auch einiges zu den Gezeitenströmen....


    Viele Grüße

    Peter

    Moin Tom,


    also ich finde es sehr spannend, die verschiedenen Darstellungen so beieinander zu sehen. Vor allem deine invertierte SW Darstellung steht derjenigen in der von dir veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit in nichts nach, meine ich. Was hast du denn damals für eine Kamera benutzt? Vielleicht macht eine Koproduktion ja tatsächlich Sinn, sofern die Kombination der Daten einen objektiven Vorteil bringt.


    LG Peter

    Hallo Leute, Ich muss es jetzt mal kurz raushauen - die Luminanzdaten von gestern waren klasse! Habe probeweise ein sternloses BIld erstellt und mal an den Hebeln gezogen, um zu sehen, was kommt. Hier ein schneller Screenshot (Ausschnitt):



    Da kommt doch einiges mehr hervor als in der ersten Version und ich will mir die Aufnahme noch einmal von Grund auf vornehmen.


    Heinz-S

    Thomas Engl

    Heinz, Tom, nach externer Galaxie sieht UGCA 342 bzw. PGC 46093 jetzt nun wirklich nicht mehr aus, eher als gehöre die Struktur in die staubigen Außenbezirke der Sonnenblume. Auch beginne ich, mich an das "Wolkige" in der Peripherie der Galaxis zu gewöhnen, denn es sieht aus, als sei es da wirklich wolkig.


    Viele Grüße

    Peter

    Servus Tom,


    danke für den Link! Die Veröffentlichung hatte ich neben dem Bild von Bart Delsaert https://delsaert.com/2021/03/20/the-tidal-streams-of-m63/ bei der Aufnahme als Orientierung und Referenz benutzt, als ich mir zu Beginn gar nicht sicher war, ob die Spuren der Gezeitenschweife in meiner Aufnahme tatsächlich echt sind, oder nur Artefakte der extremen Streckung.


    Hey, wenn du 12,5 Stunden bei f3,1 draufgehalten hast, müsstest du doch der "Herr der Ringe" sein und die Gezeitenbögen müssten gut sichtbar zu machen sein, auch wenn Sterne und Kern vielleicht total ausgebrannt sind. Vielleicht kann man das mit meinen Daten kombinieren....


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Heinz,


    ich erinnere mich dunkel, irgendwo mal gelesen zu haben, dass der dünne Strich eine durch das Halo von M 63 hindurchscheinende edge-on Galaxie im Hintergrund ist. Die ins bläuliche tendierende, "knubbelige" Struktur auf 4 Uhr trägt die Bezeichnung UGCA 342 oder PGC 46093 und es soll sich um eine "Magallanic Irregular Galaxy" oder eine "Tidal Dwarf Galaxy" handeln. Die Autoren der Quelle, die Tom verlinkt hat, die auch meine Referenz für den Gezeitenstrom war, halten das aber für unwahrscheinlich und rechnen die Struktur eher M 63 zu. Nach allem, was ich bei der Bearbeitung meiner Daten wahrgenommen habe, scheint mir der Knubbel keine Galaxie zu sein.


    Ich habe letzte Nacht noch ein paar Stunden Luminanz fangen können. Mal sehen, ob ich das Ergebnis verbessern kann.


    Viele Grüße

    Peter

    Hallo Keith,

    freut mich, dass dir die Bearbeitung gefällt. Neidisch brauchst du nicht sein. Das Schöne an diesem Hobby ist ja, dass - für uns alle - immer noch Luft nach oben ist, wenn es darum geht, besser zu werden ;) .


    Viele Grüße und CS

    Hallo Mario,


    danke schön und - auch ganz im Ernst :) - mir ist klar, dass die Bearbeitungstiefe grenzwertig ist und man vielleicht geteilter Meinung über das Bild ist. Aber ich wollte die Strukturen unbedingt im Bild haben, nachdem ich sie zufällig entdeckt und mir selber bewiesen hatte, dass es sich um echtes Signal handelt. Ich glaube, ich habe noch nie so weit gestreckt, was bei mir etwas heißen will, weil ich immer anfällig dafür bin ;). Um die Nebenwirkungen zumindest optisch einigermaßen im Griff zuhalten, musste ich ganz tief in die Trickkiste greifen, aber es ist nichts im Bild, das dort nicht sein dürfte. Und darauf kommt es an, meine ich - der Rest ist wie immer eine Frage von persönlichen Vorlieben und Abneigungen...


    LG Peter

    Hallo zusammen,

    seit einer Weile habe ich die ASI2600mm pro jetzt am TS Photoline 130/910 bei F7, aber der Himmel ist hier meist schlecht gewesen. Von der Sonnenblumengalaxie M 63 habe ich dieses Jahr deshalb nicht viel Belichtungszeit sammeln können. Insgesamt hat es nur für 2,5 h Luminanz und und weniger als 1 h RGB gereicht. Die Luminanzdaten sind aber ziemlich gut.

    Bei der Bearbeitung hatte ich in APP eine sehr stark gestreckte Version erzeugt, die ich später in PS als Unterstützung für die Luminanz der äußeren Bereiche der Galaxie und die schwachen Hintergrundgalaxien mitverwenden wollte. Beim Strecken der entrauschten, sternlosen Version kamen ganz schwache bogenförmige Strukturen hoch, die sich aber nur kaum merklich vom Hintergrund abhoben. Ich war mir erst gar nicht sicher, ob es sich tatsächlich um ein reales Signal handelt, denn wenn ich ein bisschen mehr an der Kurve zog, kamen überall hellere "Wölkchen" hoch. Eine kleiner Recherche im Netz ergab, dass M 63 ein diffuses Halo und bogenförmige Gezeitenschweife besitzt die von einer Kollision mit einer Zwerggalaxie stammen sollen. Die Strukturen wurden 1979 entdeckt und die Ursache 2011 in durch photometrische Untersuchungen geklärt. Ich habe dann nach Referenzbildern gesucht und eines davon auf meine Aufnahme registriert um sicher zu sein, dass es sich bei mir um die gleichen Strukturen und nicht um Softwareeffekte handelt. Es passte aber alles recht gut, auch wenn das ganze bei mir "wolkiger" aussieht, als in anderen Aufnahmen, was vielleicht dem extremen Strecken von dünnen Daten geschuldet ist. Ich habe lange überlegt, ob ich es machen soll, habe mich aber doch entschlossen die im Außenbereich der Galaxie starkhochgezogenen Daten in die Aufnahme zu integrieren.

    Das hat eine Menge Arbeit gemacht, denn um eine Helligkeitsverteilung zu bauen, die den Kern auflöst und nicht ausbrennt und zumindest einen Hauch der Gezeitenstrukturen zu zeigen, sind die Helligkeitsunterschiede eigentlich zu groß. So geriet das zwischen der Galaxienscheibe und den äußeren Strukturen befindliche Halo ständig zu hell. Auch war es nicht einfach, aus den spärlichen Farbdaten genug Farbe herauszuziehen. Ich habe noch eine Menge ältere Daten von M 63 und vielleicht kann ich da irgendwann mal ein bisschen Farbe klauen. Egal, hier ist erstmal das 2021er Bild:



    Alle Daten und die volle Auflösung sind hier: https://astrob.in/full/lwpd4r/0/

    Viele Grüße
    Peter