Beiträge von 03sec im Thema „Mondspaziergang Nr.6 und 7 in Farbe“

    Hallo Mario,

    also so viele sechs-eckige Krater kenne ich nicht.

    Ich musste aber sofort daran denken als unsere Kinder klein waren, die hatten "Bügelperlen". man konnte dies runden, zylinderartigen Perlen auf ein Brett stecken und Muster damit machen. Am Ende wurden sie gebügelt. Die Thermoplasten schmolzen dabei zusammen. Jede runde Perle wurde am Ende zu einem sauberen Sechseck(außer ganz am Rand) Das selbe Prinzip sehe ich beim Wabenbau meiner Bienen. Ich glaube auch, dass das Saturn-Seckseck dem selben Prinzip gehorcht.

    Auf Mondkrater bezogen müsste es einen Druck von innen und einen von außen gegeben haben, dazu fällt mir gerade kein Szenario ein. Vermutlich ist das also nur eine visuelle Täuschung. Unser Gehirn will unbedingt Muster sehen.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Gerd,

    nein, kein YouTuber, ich werde Ina bei verschieden Lichtverhältnissen weiter beobachten und dann schauen, ob sich eine interessante Aussage treffen lässt. Ist das der Fall, werde ich ggf. dem VdS-Magazin oder einem anderen Astromagazin einen Artikel zu diesem Thema vorschlagen. YouTuber sind da nicht so mein Fall;-)

    Gruß,

    ralf

    Danke Oskar,

    ich glaube, ich weiß, was du meinst. Es sind halt "falschfarben" Aufnahmen, wirken tun sie aber als sei der Mond wirklich so farbig. Es haben auch schon Laien zu meinen Bildern gesagt, "ach so sieht der Mond aus, ich habe den immer nur silbern gesehen." Eine solche "Täuschung" will ich eigentlich gar nicht haben. Vielleicht reduziere ich die Sättigung auf ein Maß, dass es auf den ersten Blick gar nicht auffällt.

    Viele Grüße,

    ralf

    Hallo Ingo, Mario und Jörg,

    ich freue mich sehr über eure, doch recht ausführlichen, Kommentare. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr euch diese Mühe gemacht habt.

    Ja, es ist wirklich so, dass ich von 7 Abenden, bzw. Nächten, 6 1/5 gut nutzen konnte. Ich bin selber überrascht aber der Grund liegt vermutlich in der Lichtfülle des Mondes und der hohen Deklination. Das Seeing selber war gar nicht sonderlich gut, bzw. die Luft nicht ruhig, aber sie war eben doch einigermaßen scharf. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich bei den Planeten ähnlich oft zuschlagen kann, aber wir werden sehen.

    Bei den Farbaufnahmen habe ich einen IR-UV-Cut-Filter benutzt. An der atmosphärischen Refraktion hat das aber nichts geändert. Es war schon wirklich auffällig, dass selbst bei etwa 50° Horizonthöhe immer noch ein roter und ein blauer Saum zu sehen waren. Ich habe dann die Layer einfach zurecht gerückt da es ja nicht um Schärfe bei der Farbe ging. Würde ich aber mit der Farbkamera alles machen, dann müsste ich meinen ADC immer angeschraubt lassen. Überhaupt darf man nicht vergessen, dass das IR Bilder sind, da ist das Seeing schon deutlich besser. Ich hatte testweise mal den Grünkanal extrahiert, der war deutlich unschärfer.

    Beim Mond nehme ich es meist so, wie es kommt. Ich wandere wirklich umher (schlendern wäre noch treffender) und sage mir dann, dass dies, oder das da, interessant werden könnte. Bisher habe ich selten Objekte bewusst gesucht und angefahren, Ina war da eine Ausnahme. Wie ich das später weiter machen werde weiß ich noch nicht, aber ich habe mir vorgenommen nur noch Mondbilder in Farbe zu machen.

    In der Pipeline ist leider nichts mehr, da bräuchte ich mal wieder eine gute klare Nacht.

    Aber es gibt ja noch die Deep-Sky-Fotografie und da bastele ich auch gerade herum.

    Auf bald und viele Grüße,

    ralf

    Hallo Mondfreunde,

    ich fasse hier mal meine beiden "Mondspaziergänge" vom 25.3. und 29.3. zusammen. So langsam komme ich mit meinem neuen 16" Dobson zurecht, auch, wenn es bei diesen Bildern hier z.T. noch einige Schwächen gibt. Die Bilder vom 29.3. sind unter Bedingungen entstanden, die ich normalerweise nicht nutzen würde, das Gerät wurde sicher nicht ausgereizt. Die meisten Bilder stammen aber vom 25.3. und da waren die Bedingungen recht brauchbar. Alle Bilder wurden in 5 mal 1 min. Filmen aufgenommen und zwar mit 685 IR Filter und der ASI178MM. Die Farbe wurde mit der ASI178MC direkt danach aufgenommen, 2 mal 1 min. Alles gestakt und geschärft wie gehabt. Ich habe mir wieder die Mühe gemacht 10% Stacks und 50% Stacks zu mischen. Die kontrastreichen Regionen wurden bestenfalls mit 1,5 Px-Radius geschärft, die flächigen mit 2,7 Px. Da ich bei f/10 belichtet habe ist das schon fast das Ende der Fahnenstange. Bei meinen schärfsten Bilder bisher konnte ich mit 1,2 Px schärfen. Ihr seht, dass ich über den kleinsten sinnvollen Schärfungsradius Rückschlüsse auf die Qualität des Seeing bekomme. Für den internen Vergleich meiner Bilder ist das sehr aussagekräftig. Am 29. lag der kleinste sinnvolle Radius zwischen ebenfalls 1,5 und 2,3 Px. Den größeren Radius dazu nutze ich immer bei knapp 200%, der ist frei wählbar.

    Die Farben wurde natürlich verstärkt. Hier gibt es sicher noch Optimierungsbedarf, beispielsweise an hellen Kraterrändern. Die Farben zueinander sind einigermaßen korrekt, insgesamt sind aber alle Mondfarben zu blaulastig.

    Fangen wir an mit dem ´Mondkrater Kepler in Farbe´


    die Ecke rechts oben bitte ignorieren, ;) Das Problem ist bereits umzingelt.


    ´Mondkrater Aristarchus und das Vallis Schröteri in Farbe´ ist nicht ganz einfach, da sich bei einer Bayer-Farbkamera die Farben zum Dunklen hin verändern. Die Farben um den Krater selber sind aber echt und das blaue Leuchten schon visuell sehr eindrucksvoll.


    ´Mondkrater Gassendi in Farbe` zeigt, um wie vieles die Mare blauer sind. Überhaupt ist das steile "Mittagslicht" sehr gut um Farbdetails zu zeigen.




    Auch visuell schön zu erkennen sind die Farben um Mons Argaeus


    Hier die Hadleyrille in Farbe. Ihr sehrt, dass ich mit der Farbkamera etwas daneben lag, aber ich fand den Mondkrater Archimedes so schön, und das Bild ist auch recht scharf, dass dieser nun einfach nur in SW dabei ist. Obwohl die Sonne schon recht hoch steht, zeigt die Hadleyrille noch deutliche Schatten. Die muss also recht tief und steil sein.

    Hercules und Atlas liegen in einer farblich eher langweiligen Gegend. Um so interessanter ist der kleine helle Krater rechts darüber. Der muss neueren Datums sein, denn die bläuliche Farbe verrät, dass das sehr dunkle Regolith durch den Aufprall weg geschleudert wurde.

    Ebenfalls bläulich ist die kleine "Mondstruktur Ina". (War hier im Forum ja schon öfter Gegenstand der Betrachtung). Hierbei handelt es sich aber um einen alten "Krater" oder besser ein altes Lavafeld. Stichwort Lavaschaum. Das hier ist nur ein erstes Bild des Objektes. Ich werde versuchen es bei verschiedenen Sonnenständen zu dokumentieren, denn es scheint als sähe das Objekt je nach Lichteinfall völlig anders aus bzw. es verschwindet sogar z.T. ganz. Auch die Umgebung ist reich an kleinen seltsamen Strukturen. Seht ihr die liegende 8 ?


    Die `Dome beim Mondkrater Marius in Farbe´ kommen bei dem flachen Licht besonders gut zur Geltung. Die Farbe ist wieder etwas schwierig, das grundsätzlich Bläuliche stimmt aber.


    Mondkrater Petavius in Farbe kann von der Schärfe her nicht ganz mithalten. Die Farbe im Innern ist aber so interessant, dass ich das Bild trotzdem hier zeige.


    Und dann ist da noch der Mondkrater Posidonius in Farbe. Das Innere erinnert mich an die Eisscholle in der Regenwassertonne im Garten die letzten Tage. Interessant auch der 8-eckige Krater links daneben. Dass alle Krater blaue Schatten werfen ist sicher nicht real.


    In diesen Zeiten, bei denen es planetenmäßig nicht wirklich spannend ist, war Mond für mich bisher doch immer eher eine Notlösung. Monddetails in Farbe sind aber plötzlich für mich wie eine neue Disziplin oder ein neues "Fenster" um auf unsere nähere Umgebung zu schauen. Ich meckere also nie wieder über Vollmond und ich habe auch schon viele neue und spannende Regionen ausgemacht. Diese dann beim nächsten Mondspaziergang ...

    Viele Grüße,

    ralf