Beiträge von Robin im Thema „Querbeet durch den Winterhimmel“

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Kommentare! :)


    (==>)Norman: So frisch entdeckt ist er ja inzwischen auch nicht mehr.
    http://www.astrotreff.de/topic…OPIC_ID=49671&whichpage=2


    Aber ich finde es überhaupt spannend, Objekte zu beobachten, die erst vor ein paar Jahrzehnten entdeckt wurden.


    (==>)Stefan: Von NGC 1555 gibt es auch Beobachtungsberichte ab 16":
    https://www.deepskyforum.com/s…Struve-s-Lost-Nebula-quot


    Mit 12" habe ich es nie probiert.



    Clear skies


    Robin

    Hallo zusammen,


    am Samstagabend hatte ich den klarsten Himmel seit Monaten erlebt. Es war wie eine Entschädigung für die 2 Monate mit Wolken und Ausgangsverbot.


    Mit dem 20" Dobson beobachtete ich einige Objekte, die ich mir schon seit längerem vorgenommen hatte.



    NGC 1514 (PN, 10.8 mag, 2'x1.5', Taurus)


    Bei diesem planetarischen Nebel sah ich im 20“ Dobson bei 419x Vergrößerung mit O-III Filter eine donutförmige Schale um einen hellen Zentralstern. Diese Schale wirkte nicht gleichmäßig dick, sondern auf ihrer westlichen Seite war eine Aufhellung mit 4 Ausbeulungen sichtbar. Auf der nördlichen und südlichen Seite etwas schwächer, auf der östlichen Seite etwas heller, aber weniger strukturiert als gegenüber.




    NGC 1555 (Hind's Veränderlicher Nebel / T Tauri Nebel, 0.5'x0.5', Taurus)


    Im 20“ Dobson bei 256x Verrößerung ohne Filter sah ich einen diffusen lichtschwachen Bogen westlich des Sterns T Tauri. Bei indirektem Sehen meistens haltbar.



    IC 443 (Quallennebel), das aktuelle Objekt des Monats 03/2021.



    Howell-Crisp 1 (PN, 1.2'x1.0', Gemini)


    Dieser planetarische Nebel wurde von den Amateurastronomen Michael Howell und Richard Crisp im November 2006 auf ihren Aufnahmen von IC 443 entdeckt. Er befindet sich etwa 1.5° nordöstlich von NGC 443.
    Im 20“ Dobson bei 419x Vergrößerung mit O-III Filter sah ich einen diffusen, strukturlosen und ovalen Fleck, den ich mit indirektem Sehen halten konnte. Dafür dass er erst vor 15 Jahren entdeckt wurde, ist er schon recht gut sichtbar.




    Teutsch 11 (PN, 0.7'x0.6', Orion)


    Dieser planetarische Nebel wurde von Philipp Teutsch, Teilnehmer der Deep Sky Hunters Kollaboration, entdeckt, die auf DSS-Aufnahmen nach unbekannten Objekten suchen und dabei tatsächlich welche entdecken. Er befindet sich östlich von Barnard’s Loop.
    Im 20“ Dobson bei 419x Vergrößerung mit O-III Filter sah ich einen schwachen diffusen Fleck in Form der Zahl Acht. Es handelt sich wohl tatsächlich um einen bipolaren Nebel. Er erschien viel schwieriger als Howell-Crisp 1.



    Vesta


    Asteroid, kein Deepsky-Objekt, aber fügte sich gut in das Erscheinungsbild des Sternbilds Löwe ein.
    Trotz 6.2 mag Helligkeit mit bloßen Augen ein einfaches Objekt. Das zeigt, wie gut die Bedingungen an diesem Abend waren.



    Ursprünglich hatte ich als mögliche First Light Objekte für den 20-Zöller ein paar Objekte im Sternbild Giraffe ausgesucht, die im Januar früh abends recht hoch gestanden hätten. Wetterbedingt wurde da nichts daraus, aber am Samstag konnte ich das nachholen.




    NGC 1501 (PN, 13.3 mag, 0.9', Camelopardalis)


    Diesen planetarischen Nebel im Sternbild Giraffe beobachtete ich bereits vor 4 Jahren im 12“ Dobson. Es war damals das Objekt des Monats 02/2017 im Astrotreff-Forum. Nun beobachete ich ihn mit dem 20“ Dobson. Das generelle Erscheinungsbild (419x Vergrößerung, O-III Filter) war sehr ähnlich. Als ich die runde Scheibe sah, dachte ich zunächst, ich hätte nicht richtig fokussiert. Allerdings waren die Sterne in der Umgebung normal fokussiert. Das lag am Erscheinungsbild dieses Nebels, ein kreisrunder Ring, außen etwas heller, zum Zentrum hin weniger hell.




    Juchert 9 (Offener Sternhaufen, 3'x3', Camelopardalis)


    Dieser offene Sternhaufen im Sternbild Giraffe befindet sich in etwa 14000 Lichtjahren Entfernung und besteht aus recht lichtschwachen Sternen. Er wurde von Matthias Juchert entdeckt (Veröffentlichung im Jahr 2006: https://www.aanda.org/articles/aa/pdf/2006/09/aa4057-05.pdf). Im Zentrum dominieren zwei 12 mag Sterne, die von einigen im 20“ Dobson sichtbaren 15-17 mag Sternen umgeben sind.


    Ursprünglich wählte ich diesen offenen Sternhaufen für eine Beobachtung im Januar, als er am frühen Abend in nördlicher Richtung sehr hoch stand, um die stellare Grenzgröße zu bestimmen. Allerdings konnte ich ihn bedingt durch schlechtes Wetter und Ausgangssperre erst jetzt beobachten, als er gegen 23:15 MEZ noch etwa 40° überm Horizont stand. Die stellare Grenzgröße bei dieser Gelegenheit im 20“ Dobson bei 419x Vergrößerung war 17.1 mag. Ein paar 17.3-17.4 mag Sterne (laut Gaia DR2) konnte ich nicht erkennen.




    NGC 1569 (Galaxie, 11.1 mag, 3.7'x1.8', Typ IB, "Fluchtgeschwindikeit" -95 km/s, also auf uns zu)


    Im 20“ Dobson bei 419x sah ich eine sehr längliche Galaxie mit 3 kleinen stellaren Knoten im helleren Zentralbereich und einem diffuseren Knoten weiter hinten in östlicher Richtung. In östlicher Richtung war ein länglicher Schweif erkennbar, der schwächer und diffus bei einem 14 mag Stern auslief.


    Habe testhalber die Vergrößerung auf 729x hochgepusht und genossen, wie stabil das Teleskop blieb trotz Aus- und Wiedereinbau von ziemlich viel Gewicht (Paracorr /Okular vs. Barlow-Linse/Okular).




    Clear skies


    Robin