Beiträge von portaball im Thema „Großferngläser Explorer Scientific oder...“

    Hallo Nomi,


    ich denke wirklich berechnen kann man das nicht, dazu spielen zu viele Faktoren mit.

    Zum einen verschiedene Glassorten der Objektive wie auch der Prismen.

    Dann die Ausleuchtung, gerade bei älteren Modellen sind die Prismen oft knapp dimensioniert und die Vergütung nicht so gut.


    Es geht da mehr um Erfahrungswerte und ich persönlich habe direkt 1:1 ein 125mm ED bino mit einem 150mm Achromat (auch semi Apo genannt) verglichen.

    Das 125er zeigte mehr schwache Sterne und auch das deutlich knackigere und ästhetischere Bild.


    Ich habe nie gleiche Öffnungen in ED und SD direkt verglichen, aber nach dem was man so liest ist der Unterschied merklich aber nicht dramatisch.

    Mein 150er hätte ich ohne Bauchschmerzen auch als ED gekauft, wenn es als SD nicht verfügbar gewesen wäre.


    Ich glaube der Unterschied von Achro (Semi APO) zu ED ist viel größer, nach meiner Erfahrung oben ist ein 125er ED mindestens so gut wie ein 150er Achro.

    Analog vermute ich, dass ein 100er ED mit einem 120er Achro gleichauf sein wird und schönere, knackigere Bilder liefert und vor allem auch höher vergrössern kann.


    Ich hatte auch mal ein geradesichtiges 100mm ED Glas und fand das extrem gut.

    Auch wenn ich es nie direkt mit meinem 125er ED vergleichen konnte haben mich die Bilder oft daran erinnert.

    Geradesichtig hat halt weniger lichtschluckende Prismen, dafür aber andere Nachteile :)


    Das mit dem Auflösungsvermögen ist ein anderes Thema.

    Aber das zieht ja nur bei Oberflächendetails, also primär Jupiter und Mond

    Nur was nützt Dir das bessere Auflösungsvermögen eines 120er Achromaten, wenn das Bild flau und matschig ist?

    Da kann ein 70er APO meiner Meinung nach mehr Details zeigen.


    Kann es sein, dass sich Deine Formeln und Onlinerechner auf perfekte Optiken beziehen und die miteinander vergleichen?


    Grüße Jochen

    Hallo Christian,


    ja, ich nutze 2" Okulare am Bino, insbesondere das 17mm Ethos aber auch das 32mm Kasai.


    Die 150mm APM Gläser unterstützen 2" Okulare, sowohl das 45° ED als auch das 90° SD
    Das alte APM 150mm Achromat Glas hat auch 2" unterstützt.
    Ansonsten meines Wissens nur Eigenbauten.


    Die Spiegelgrössen der Ulenkeinheiten müssen zum Setup passen um volle Feldausleuchtung bei langbrennweitigen Weitwinkelokularen zu bekommen.
    Entscheidend ist dabei natürlich auch die Brennweite der Objektive, am Besten macht man eine Zeichnung und schaut, wie die Konusse der Strahlengänge von Objektiv und Okular sind, um die richtigen Spiegelgrößen zu wählen.


    Ich denke wirklich kritisch wird das nur beim 32mm 85° Kasai bzw. Masuyama, alles darunter ist eher unkritisch.
    Und ob man diese (Übersichts) Okulare voll ausgeleuchtet haben muss ist die Frage, meine 32er Kasai waren im Borg Bino voll ausgeleuchtet, jetzt im 150er APM sind sie es nicht mehr.
    Wirklich einen Unterschied habe ich bisher nicht gesehen, der Helligkeitsabfall am Rand dürfte aber auch sehr subtil und eher messbar denn sichtbar sein.


    Grüße Jochen

    Hallo Christian,


    ich habe alle 3 Binos nur kurz besessen und alle bald verkauft als mir durch die vergleiche klar wurde dass für mich nur ein 150er Linsenbino in Betracht kommt.
    Ich hatte ja auch nur einen Satz EMS, den ich immer umschrauben musste...


    Das C8 war wunderschön und auch noch gut zu handhaben.
    Aber warum sollte ich es behalten, wenn schon ein 125er ED Linsenbino das selbe zeigt und das auch noch deutlich knackiger?


    Das C11 war schon heftig groß, unhaldlich und schwer.
    Dazu war die Kollimation wegen der langen Brennweite immer heikel.
    Für Planeten und Kugelsternhaufen fest in einer Sternwarte aufgebaut macht das durchaus Sinn, auch wegen der benötigten Auskühlungszeit...


    Beide SCT waren nicht einfach zu bauen, man musste auch einige größere Veränderungen in den Instrumenten machen.
    Das ist mit Binobau aus 2 Refraktoren nicht zu vergleichen und ich würde es auch nicht nochmal machen wollen.
    Es ging primär auch darum (vor Allem mir selbst) zu beweisen, dass es machbar ist.


    Ich will beobachtungstechnisch mobil bleiben können und mag mehr die weiten Felder - Planeten stehen nicht so im Vordergrund, wobei die mit dem 150SD durchaus auch gut gehen - viele Amateure beobachten ja Planeten mit 6" monokular und sind damit sehr glücklich...


    Grüße Jochen

    Hi Christian,


    das mit den SCT Binos war unter anderem ich, ich habe mal ein C8 und C11 Bino gebaut.



    Hier nochmal das C11 von hinten, man beachte das Größenverhältnis zu den 2" Okularen :)



    Zielführend war das aber nicht wirklich, das C8 Bino konnte gerade eben so an das 125er Borg Bino ranreichen, die Bilder waren aber lange nicht so knackig.
    Das C11 Bino sammelte dann natürlich mehr Licht, Kugelsternhaufen waren damit der Wahnsinn, aber durch die lange Brennweite gab es halt nur noch sehr enge Felder - nicht mein Ding...


    Die Vergleiche C8 Bino, C11 Bino, Portaball 12,5" Dobson mit 2" Binoansatz und 125mm Borg ED Bino machten mir dann klar, dass ich ein 150mm Refraktor Bino bester Qualität mit möglichst geringer Brennweite haben will.


    Hier noch mein 125er Borg:



    Ja, Holger, mit dieser Bauform klappt es mit der Ausleuchtung, aber die versetzten Tuben will irgendwie niemand haben.
    Alle gehen dann auf 3 Spiegel und wundern sich, warum es nichts taugt.


    Welchen Durchmesser haben diese Objektive, sind das 150er?


    Grüße Jochen

    Prinzipiell gebe ich Dir Recht, Holger.


    Nur wenn man so etwas günstig baut, sprich mit 3 Umlenkspiegeln, dann ist die Ausleuchtung für langbrennweitige, weitwinklige 2" Okulare auch wieder beim Teufel und man kann sich den ganzen Aufwand auh gleich sparen.
    Nimmt man EMS passt zwar die Ausleuchtung aber es wird wieder richtig teuer, was für einen Achromaten Overkill wäre.


    Die gute und günstige Lösung gibt es da nicht, leider :(


    Als ich mich auf die Reise gemacht habe träumte ich von einem 150/750 Bino aus den billigen Achromaten.
    Kann man machen, aber den dreifachen Preis der beiden Refraktoren in die EMS zu investieren steht halt in keinem Verhältnis.


    Ich hatte auch mal das uralte APM 150mm Achro Bino hier, das hatte nicht den Hauch einer Chance gegen mein 125mm Borg Bino


    Wie schon gesagt, die Obejktivöffnung alleine macht es nicht, das ganze System muss stimmen.


    Grüße Jochen

    Hallo Christian,


    das ist keine Sache von etwas Farbe, farbige Sterne oder Mondrand würden mich persönlich auch nicht stören.
    Aber Du verlierst durch einen Achromaten Licht, spricht hast im Endeffekt ein Glas mit weniger Öffnung.


    Ein APO bringt alle Lichtfarben in einen Brennpunkt, bei einem Glas schlechterer Qualität landet ein Teil des Lichts außerhalb des Brennpunktes, steht also nicht zur Abbildung des Objektes zur Verfügung.
    Dazu kommt, dass es natürlich nicht verloren ist, nur sein Brennpunkt ist verschoben.
    Dieses Licht erzeugt dann ein schwaches unscharfes Bild, außerhalb der Brenneben, wodurch der Kontrast sinkt - mit anderen Worten: es wird irgendwie unscharf.


    Ich weiss nicht, ob Du schon mit Refraktoren verschiedener Optikqualitäten beobachtet hast.
    Bei einem Achro oder auch ED habe ich immer Probleme scharfzustellen.
    Man dreht permanent am Fokus hin und her und meint, da muss doch noch was gehen.
    Mein AHA Erlebnis hatte ich, als ich zum ersten mal durch einen guten APO geschaut habe.
    Da macht es "Schnapp" und der Fokus ist perfekt.


    Wie gesagt, die sichtbare Farbe sehe ich nicht als eigentliches Problem, sie deutet nur an dass ein teil des Lichts außerhalb der Brennebene liegt.
    Zu Ende gedacht erhältst Du mit einem Achro ein Glas mit weniger effizienter Öffnung und weniger Kontrast, aber bei vollem Gewicht.


    Nun kann man sagen Egal, ist es halt statt ein 120er Glas nur noch ein 115er oder 110er.
    Aber richtig fies und für mich entscheidend ist der Kontrastverlust, denn beim Beobachten geht es immer nur um eins, um Kontrast :)


    Ich persönlich würde deshalb lieber zu einem etwas kleineren aber optisch perfekten Glas greifen.


    Es gibt aber auch genug Leute die sagen "für Deepsky und geringe Vergrößerungen reicht ein Achro"


    Ich teile diese Meinung nach meinen Erfahrungen nicht.


    Grüße Jochen

    Hallo Christian,


    zu den ES bzw. Bresser Gläsern kann ich nicht sagen.
    Aber von Oberwerk gibt es auch noch ein 127mm SD Glas, um das in Amiland gerade ein ziemlicher Hype gemacht wird.
    Allerdinsg auch "nur" mit 45° Einblick...
    Das nur um Deine Optionen zu vervollständigen :)


    https://oberwerk.com/product/o…l-sd-binocular-telescope/


    Ich selbst habe ja das AMP 150mm SD und bin damit extrem zufrieden.
    Beide Optiken sind richtig gut (Sterntest) und zeigen keinerlei Farbe.
    Würde ich reduzieren müssen wäre meine Wahl das APM 120 SD 90°


    Grüße Jochen