Beiträge von Doc HighCo im Thema „War Astrofotografie früher anspruchsvoller?“

    Hallo Jürgen,


    das hat zwar nichts mehr ganz was mit der ursprünglichen Frage zu tun, aber ich sehe das ähnlich wie Du. Astrofotografie ist für mich kein Wettbewerb. Höchstens das Streben sich ständig selber zu verbessern. Ich habe Spaß am Objekt, welches ich aufnehme und auch am Verbessern der Ergebnisse mit einer gegebenen Ausrüstung. Und da macht es mir genausoviel Spaß Ergebnisse mit einem EdgeHD zu verbessern, wie mit einem Plastikspielzeugteleskop. Ich zeige das zwar (hauptsächlich im Nachbarforum), weil ich Spaß am Austausch darüber habe, so er denn zustande kommt, erwarte aber nicht fürs beste Bild bejubelt zu werden. Wahrscheinlich rollen sich bei vielen "ernsthaften" Astrofotografen die Fußnägel hoch, bei dem was ich so mache. Ich zeige Bilder auch auf Astrobin um von überall Zugriff darauf zu haben, habe aber die Option gewählt von allen Wettbewerben ausgeschlossen zu werden. Nicht daß ich ernsthaft annehme, daß ein Bild von mir jemals für eine "top pick nomination" ausgewählt würde. Ich will aber erst gar nicht der Versuchung erliegen, daß ich Bilder so mache, daß sie dem Geschmack irgendeiner Jury entsprechen müssten und brauche auch nicht in eine Materialschlacht gehen, um in der Jagd ums beste Bild bestehen zu können.
    Wobei wir aber wieder beim Thema wären. Durch Internet und Social Media setzen sich heute viele unter Druck in einem echten oder eingebildeten Wettbewerb bei der Astrofotografie bestehen zu können, denke ich. Vielleicht täusche ich mich, aber das stand früher wahrscheinlich nicht so im Vordergrund. Aus diesem Blickwinkel gesehen wird Astrofotografie heute anspruchsvoller gemacht.


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    obwohl ich mich schon lange für Astronomie interessiere, bin ich ja auch relativ spät zur Astrofotografie gestossen und profitiere deshalb auch von den Möglichkeiten heutzutage. Da ich aber handbuch- und anleitungsphob bin, habe ich diese Möglichkeiten auch nicht gleich genutzt, sondern erst mal eine Weile selber probiert. Geschadet hat es mir nicht, ich hatte viel Spaß dabei auf Sachen zu stoßen, die man eigentlich in einer halben Stunde googeln hätte herausfinden können. Deshalb finde ich auch den Vergleich früher/heute interessant. Es ist oft viel befriedigender etwas selber herauszufinden, als einem Kochrezept zu folgen.
    Aber Michael hat sicher auch recht. Es wird durch die bessere Ausrüstung, Tutorials und Automatisierung auch ein Zugang zum Hobby geschaffen für viele, die das sonst nicht machen könnten. Mit Familie, Beruf und bei dem schlechten Wetter nutze ich jetzt auch jede Möglichkeit, die wenigen geeigneten Nächte möglichst gut auszunutzen.


    Gruß


    Heiko

    Hallo,


    vergesst nicht das Internet und die schnell verfügbaren Informationen darin. Wenn man heute eine gute Astrofotografieausrüstung samt dazugehöriger Aufnahme- und Bildbearbeitungssoftware kauft, dann gibt es im Netz die Kochrezepte dazu, wie man daraus schnell annehmbare Bilder zaubert. Zu fast allem gibt es Online-Tutorials und Youtube-Videos. Wer eine kurze intensive Lernkurve nicht scheut, kann dann innerhalb kurzer Zeit auf einem Stand sein, der früher Jahre an Ausprobieren gebraucht hätte.


    Gruß


    Heiko