Beiträge von Leonos im Thema „War Astrofotografie früher anspruchsvoller?“

    Nein, ich denke Astrofotografie war damals (ich verorte damals mal in die 70er) nicht anspruchsvoller.
    So ein Vergleich hinkt weil die zwischenzeitliche Entwicklung ignoriert wird. Der Anspruch steigt mit dem technologischen Fortschritt. Wo heute der Cirrus in Bicolor das letzte Nebelfetzchen zeigt, war man damals eher froh ihn überhaupt getroffen zu haben.
    Man ist damals an seine persönlich Leistungsgrenze gegangen, man geht heute an seine Grenze. Das macht keinen Unterschied. Wenn ich heute das Equipment zum Autoguiding hab setz ich es auch ein. Es nicht zu tun macht keinen Sinn. Und das trifft schon den zweiten Punkt. Es gibt nicht nur eine zeitliche Dimension, sondern auch eine finanzielle. Wer 1960 geboren wurde war in den 70ern Teenager. Mit Taschengeld versorgt, von Großeltern unterstützt und ggf mit Zeitungsaustragen schwerreich geworden. Soll heißen die Ausrüstung sah entsprechend aus. Geneigter Leser gesetzteren Alters möge mal in sein Teleskopzimmer gehen und schauen was da heute so zur Verfügung steht. Sprich was das gekostet hat. Kann sich das ein Teenager von heute leisten? Was hätten wir uns gekauft wenn wir damals so viel Geld gehabt hätten? Vermutlich die vom Feinmechaniker handgefeilte deutsche Montierung. Saupräzise und Sauteuer. Damals wie heute.



    Und wofür haben wir heute das Geld ausgegeben? Doch ein Stück weit um es uns bequemer zu machen. Aber wer will, es geht natürlich immer noch die Nacht am Fadenkeuzokular zu verbringen und selbst den Guider zu spielen. Man muss es nur wollen.[:D][:D][:D][:D][:D][:D]



    In diesem Sinne, auf das sich die Sterne mal wieder zeigen.
    Kay