Beiträge von Mettling im Thema „Baader MPCC richtig klemmen ?“

    Hallo Riegi,


    ich hatte genau das selbe Setup wie Du: einen 130PDS, einen Baader MPCC mit Canon DSLR und genau das gleiche Problem: es war mir nicht möglich den Komakorrektor verkippungsfrei zu montieren. Um es gleich vorneweg zu nehmen: ich habe das Problem NICHT gelöst. Aber ich habe mir ein paar Gedanken gemacht.


    Das Problem ist der schlecht gelöste Standard-OAZ des PDS in Kombination mit der schlecht gelösten, viel zu breiten Nut des MPCC. Diese Nuten sind der größte Unsinn in der Astrofotografie, sie machen nur Ärger und die Chance dass sie mal das herausfallen des Equipments verhindern, ist verschwindend gering.
    Mein OAZ hatte keinen Messingring, die Schrauben drückten aber direkt auf die Kante der Nut, so dass das auch keine Lösung war. Minimal weiter rausziehen ging auch nicht, weil der Hals des MPCC oberhalb der Nut so schmal ist, dass er aus dem OAZ kippte wenn ich ihn ein bisschen weiter raus zog. Die Kombi war so fatal, dass ich mit den vorhandenen Teilen keine Lösung gefunden habe.


    Als mögliche Lösung sind mir eingefallen:


    1. Ein Komakorrektor ohne Nut.
    Das sind meist Vierlinser, die haben ohnehin eine bessere Abbildung als der zweilinsige Baader. Aber auch da besteht immer noch das Risiko, dass der Korrektor durch Klemmung über die beiden Schrauben im OAZ verkippt.


    2. Den MPCC mit dem Okularauszug verschrauben.
    Ein OAZ bei dem der Komakorrektor über das 2“-Gewinde mit dem Auszugsrohr verschraubt werden kann, garantiert eine verkippungsfreie Befestigung. Das Rohr des Skywatchers hat unterhalb der 2“-Klemmhülse ja ein Gewinde, vielleicht kannst Du den Korrektor daran irgendwie verschrauben. Dafür muss natürlich ein Adapter mit passenden Gewinden her. Ich weiß nicht, ob es so einen gibt. Ich hatte damals nach so einem Ausschau gehalten, aber keinen gefunden. Ist aber schon ein paar Jahre her, vielleicht gibt es jetzt einen oder ich habe ihn übersehen.


    3. Ein besserer OAZ.
    Die von mir favorisierte Lösung. Der OAZ des PDS ist nicht so dolle, weil die Welle direkt auf dem Aluminiumrohr läuft. Meiner lief ziemlich rubbelig. Ich hatte deshalb geplant, ihn durch einen anderen Auszug zu ersetzen, der besser läuft, für den es eine fertige Lösung zum Verschrauben das Korrektors gibt und der obendrein nicht so weit in den Tubus hineinragt. Für Fotografie mit einer DSLR ist der OAZ des PDS etwas zu lang. Er ragt im Fokus in den Strahlengang, was Dir auf langbelichteten Aufnahmen einen schönen dritten Spike beschert.


    Ich habe das ganze aber nicht weiterverfolgt, weil ich die Astrofotografie dann komplett an den Nagel gehängt habe. Zu aufwendig, zu viele technische Probleme, die ich nur als nervig empfand und nicht als Teil des Spaßes. Und ich habe keine Lust mich länger als zehn Minuten pro Bild mit der EBV zu beschäftigen, was dem ganzen dann den Todesstoß versetzt hat. [;)]
    Mittlerweile bin ich rein visuell unterwegs und zeichne am iPad. Den PDS und den MPCC habe ich eine Zeitlang visuell genutzt und mittlerweile verkauft. [:D]


    Das hilft Dir natürlich nicht weiter, aber ich hoffe, dass meine skizzierten Lösungsideen Dich weiterbringen. Ich würde an Deiner Stelle erst mal versuchen ob sich Lösung 2 realisieren lässt, dass dürfte die günstigste Möglichkeit darstellen. Einen besseren Korrektor würde ich nicht in Betracht ziehen, da der suboptimale OAZ weitere Baustellen garantiert. Wenn Du es ernst meinst mit der Astrofotografie, ist ein besserer OAZ für den PDS auf keinen Fall verschwendetes Geld.


    Noch ein Hinweis: die von den Herstellern angegebenen Arbeitsabstände der Korrektoren kommen erfahrungsgemäß oft nicht genau hin. Wenn die Sterne am Rand immer noch unscharf sind nachdem Du das Verkippungsproblem gelöst hast, solltest Du den Abstand MPCC-Chip mit Distanzringen variieren, um den optimalen Abstand zu finden. Das ist ein Teil der nervigen Probleme, die mir die Astrofotografie verleidet haben. [xx(]


    Viel Erfolg:
    Marcus