Beiträge von JSchmoll im Thema „Anfänger. Problem beim Sterntest“

    Hi Stathis,


    mit der Dejustage hast Du Recht, ich hatte mich missverstaendlich ausgedrueckt. Eine gute Justage isoliert den Fehler, und lenkt nicht durch andere Aberrationen (in diesem Fall Koma) ab. Dann sticht ein eventueller Astigmatismus klar heraus.


    Foucaulttest: Als ich meinen 18" f/4.1 mit 40mm Dicke parabolisierte, habe ich immer mehrfach gemessen, um eine Asymmetrie der Zonendifferenzen detektieren zu koennen. Die absolute Brennweite war natuerlich durch das Neueinstellen auf dem Staender "verrauscht", obwohl ich den Spiegel und die Foucaultmessstation durch ein teleskopierbares Gestaenge fest verbunden hatte.


    Flaechiges Aufkleben des Sekundaerspiegels: Ich habe mal einen aelteren Herrn erlebt, der sich einen Dobson gebaut hatte. Der Fangspiegel von ca. 80mm kleiner Achse war ganzflaechig mit Zweikomponentenkleber auf eine Messingplatte aufgeklebt - was kann schiefgehen? [;)]

    Hi Martin,


    wenn Du den Newton in der Garage justiert und dann herausgetragen hast, dann hast Du wahrscheinlich einen Justierlaser verwendet. Der kann natuerlich einen systematischen Fehler einbringen, wenn er nicht genau fluchtet - entweder Laser in der Huelse dejustiert, oder der ganze Laserkollimator im Fokussierer verkippt. Das letzte Wort sollte eine Justage am Stern sein, um das auszuschliessen. Dann kannst Du auch sicher sein, dass eventuelle Dekollimation durchs Hinaustragen und Auskuehlen mit herausjustiert wird.


    Den Spiegel "schief eingeschliffen" - das kann eigentlich nicht passieren, wenn Du ihn oft genug gedreht hast. Oder ist die Rueckseite sehr rauh, was im Staender einen solchen Fehler hervorrufen koennte?


    Ich wuerde, eine klare Nacht vorausgesetzt, den Polarstern einstellen (kein Nachfuehrproblem) und das Teleskop am Stern kollimieren. Dann auf Astigmastism testen und falls Befund positiv, den Hauptspiegel verdrehen wie von Michael erwaehnt.

    Hi Martin,



    Deine Beschreibung klingt nach Astigmatismus. Das kann mehrere Ursachen haben:


    - Dekollimation: Bist Du sicher, dass der Newton gut kollimiert ist?


    - Stress: Kann der Spiegel zu stramm in der Fassung sitzen?


    - Optischer Astigmatismus: Der schlimmste Befund. Wie misst Du den Spiegel - Zonenmaske und Foucault? Dann miss doch mal die Brennweitendifferenzen mit dem Spiegel in verschiedenen Drehwinkeln. Markiere den Rand mit z.B. einem Klebstreifen oben, dann rotiere nach der Zonenmessung um 90 Grad und mache die Messung nochmal. Danach nochmal um 45 Grad drehen, und nochmal 90 Grad. So stellst Du sicher, dass Du nicht zufaellig gerade die beiden "neutralen" Drehrichtungen eines astigmatischen Spiegels erwischt hast.


    Es sollte sich auch im Foucaulttest ohne Maske ein symmetrischer Parabolspiegelschatten zeigen - kein "Ying Yang"-Symbol wie auf der suedkoreanischen Flagge.


    Astigmatismus im Rohling kann durch einen schlecht getemperten Rohling entstehen, oder durch zu wenig zufaellige Drehung der auf dem Tisch liegenden Scheibe (die bei "Tool on Top" der Spiegel ist). Auch eine Zonalpolitur kann so etwas erzeugen.


    Ich hoffe, dass es nur die Justage im Newton ist.


    Ach ja - der Fangspiegel kann es natuerlich auch machen. Auch er kann zu fest eingespannt sein, oder eine Restkruemmung aufweisen.