Hallo,
da das Wetter nicht besser wird, habe ich mich wieder um den C11 gekümmert.
Zunächst war gestern Badetag! Hauptspiegel, Fangspiegel und Schmidtplatte wurden von Staub und Schmutz im Spülibad vorsichtig befreit. Danach eine Dusche mit entmineralisiertem Wasser und vorsichtig (kalt) gefönt.
Ich habe mich entschieden den Hauptspiegel nicht wieder zu verkleben. Stattdessen bekam er Distanzen auf 3x120° aus Korkstückchen mit der Dicke 2,2mm. Die Auflage des Spiegels habe ich auch gewechselt. Nun ruht der Spiegel auf einer rutschfesten Unterlage aus Gummi und ist handfest gekontert (Bild). Etwas Klüberpaste verleiht der Mechanik einen samtweichen Gang auf dem Blendrohr.
Dann kam heute morgen der Fangspiegel dran. Eine echte Schwachstelle in dieser C11 Version. Der Kunststoffbereich um den Pin, um den der Spiegel kippt, hat sich verformt, wahrscheinlich durch zu starkes Anziehen der Justierschrauben. Justierstabil war das Gerät sicherlich zuvor nicht. Ich habe dem Kunststoffteil eine "Stahlbrücke" als Gegenlager gegönnt, indem eine 2mm Stahlscheibe zwischen Schrauben und Kunststoffdeckel gesetzt wurde.
Sodann den Fangspiegel eingelegt und gemäß der Idee von Gert zum Hauptspiegel, bin ich ebenso mit dem Fangspiegel vor Montage verfahren. Ich habe die Optik gerollt... Mit dem Ergebnis, da dieser Fangspiegel eine doch recht deutlich unterschiedliche Randhöhe besitzt, dass ich die Schraubenlängen anpassen musste. Letzlich half mir vor allem das banale Ausmessen der Distanz Spiegeloberfläche zur Kante der Aufnahme mit dem Messschieber.
Die Schmidtplatte habe ich als nächstes in die Fangspiegelfassung eingelegt und nach den Kennzeichnungen ausgerichtet. Die Schmidtplatte hat aber auch einen reichlichen Luftspalt. Hier zentrieren diese Platte nun Kartonstückchen mit ca. 1,4mm Dicke.
Diese Baugruppe wird nun in den inzwischen wieder verschraubten Tubus eingelegt und muss erneut zum Tubus distanziert werden. Nun mit 2,7mm Gummidistanzen (Reste der Hauptspiegelauflage).
Velourfolie deckt die zu glänzenden Bauteile ab.
Ein Blick durch das Teleskop in den Sternenhimmel bleibt mir heute Nacht verwehrt, aber der Blick in den Okularstutzen erfreut mich doch: Alles sehr schön zentrisch! Eine Probe auf einer für dieses Teleskop zu schwachen HEQ5 wollte ich mir dann doch gönnen (Bild).
...Wenn ich jetzt den Threadtitel noch ändern könnte: "Traurig" ist der C11 jetzt in jedem Fall nicht mehr! Ob er allerdings eine Gurke als Optik hat, ist aus Ermangelung eines Ronchi Gitters und des bedeckten Himmels, noch nicht ausgeschlossen.
Sobald es wieder einmal Sterne zu sehen gibt weiß ich mehr!
VG und CS
Thomas