Beiträge von AlexK im Thema „Suche nach dem Weg zur Parabel“

    Hallo Peter,


    Ich kann kein Beispiel finden, wo jemanden empfohlen wurde wegen eines zurückgebliebenen Randes zum Feinschliff zurückzukehren. Das ist auch bei dir nicht der Fall, zumal - wie schon erwähnt- erstmal die Ursache dafür gefunden sein will.


    Der Rand hängt immer noch deutlich zurück, nach korrekt angewandter Daumenmethode sollte das eigentlich passé sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Weg zur Parabel geht wohl nur über den auspolierten Rand?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Was meinst du damit? Du möchtest ja einen vollständig polierten Spiegel haben, oder? Es gibt keine Abkürzung.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=257645 hier siehst du, wie Rand und Kante aussehen können und sollen.


    Viele Grüße
    Alex

    Hallo Peter,


    Das allerwichtigste ist eine Pechhaut, die überall gleichmäßig Kontakt hat und komplett ruckelfrei läuft. Wenn du damit polierst, wirst du sehen können, wie die Rille verschwindet und was mit dem Rand passiert. Danach würde ich einfach eine Weile weitermachen, die Striche leicht verändern, sehen was passiert und ausführlich dokumentieren.


    Ein guter Anhaltspunkt ist der Beugungsring um die Spiegelkante. Wenn der wirklich um den ganzen Umfang zu leuchten beginnt bist du schonmal auf dem richtigen Weg.


    Ich werd mich jetzt zurückhalten mit Mutmaßungen und Tipps zu Strichführung etc., ich lerne immer mehr dass es da zu viele Variablen gibt, um mit meiner subjektiven Erfahrung Tipps geben zu können.


    Ansonsten ist auf Stathis' Website ist eigentlich alles nötige beschrieben. Es ist auch ratsam, sich an einen "Mentor" zu halten, da es unzählige, zum Teil komplett konträre Rezepte zum Erfolg gibt, die man nicht einfach so mischen kann.


    Viele Grüße
    Alex

    Hallo Peter,


    Die Daumenaktion war jetzt vielleicht ein bisschen voreilig, da


    A) wir noch nicht wissen, warum der Rand überhaupt so zurückhängt.


    und B) du noch keinen neutralen Strich hast, der die gesamte Oberfläche gleichmäßig bearbeitet, um einen erneuten Randabfall zu vermeiden.


    Eine essentielle Information ist dass das Foucaultbild dir nicht die Topografie des Spiegels sondern nur die Unterschiede der Krümmungsradien zeigt. Das heißt in deinem Fall dass du einen zurückhängenden Rand nicht einfach nachpolieren kannst, sondern auch die Zonen innerhalb berücksichtigen musst. Wenn du ausschließlich den Rand polierst kannst du ihn eigentlich nur länger krümmen, das macht alles nur noch schlimmer.


    Leider hast du jetzt auch den Daumen zu weit innen angesetzt. Die "Rille" ist zwar schön tief, allerdings bleibt außen noch der komplette Randabfall erhalten. Wenn du jetzt glättest wird zwar die Rille irgendwann verschwinden, der Rand fällt aber so stark ab, dass er danach höchst warscheinlich immer noch nicht gut ist.


    Anders gesagt, der Rand krümmt sich jetzt noch "nach unten". Wenn du die Rille so weit außen platzierst dass sich deren äußerer Rand auch am Rand des Spiegels "nach oben" krümmt, wird er das auch noch tun wenn du die inneren Spuren beseitigt hast.


    Die Daumenmethode wurde hier im Forum schon ausreichend diskutiert, hier mal ein Thread zum Einstieg: http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=208362&whichpage=3


    Wenn du Fragen wegen Anglizismen oder Abkürzungen hast, frag einfach. Dann kanst du hier auch leichter selbst Recherche betreiben.


    Grüße
    Alex


    Edit: Link korrigiert

    Hallo Peter,


    Ich versuch mal so kompakt wie mir möglich ein paar Informationen zu vermitteln, das ist garnicht so einfach. Ich bitte auch die erfahrenen oder schlaueren Leute mich bei Bedarf zu korrigieren. Mit Grafiken wärs leichter aber ich versuch es mal so.


    Eine Perfekte Sphäre hat genau einen Krümmungsmittelpunkt. Die erscheint im Foucaultbild als homogone graue Fläche wenn sich die Klinge genau dort befindet.


    Alle Abweichungen von der Sphäre werden durch Zonen repräsentiert, die einen längeren oder kürzeren Krümmungsradius haben. Durch verschieben der Klinge entlang der optischen Achse stellen die sich als graue Zonen, also graue durchgängigige Ringe (oder Flächen in der Mitte) unterschiedlicher Breite dar. Bei deinem Bild siehst du einen recht schmalen Ring bei ca 90% Spiegelradius, genau dort schneidet die Klinge in diesen Krümmungsmittelpunkt.


    Das Bild eines bestimmten Krümmungsradius wird HINTER dessen Krümmungsmittelpunkt gespiegelt. Das erkennst du im Foucaultbild an der Fläche, an der der Schatten von der anderen Seite als die Klinge kommt. Da sich dieser Krümmungsmittelpunkt VOR der Klinge befindet ist er kürzer als die Zone, die gerade durchgängig grau ist. Bei deinem Bild hat also alles innerhalb des grauen Ringes einen kürzeren KR.


    Zonen mit längerem KR haben ihren Krümmungsmittelpunkt HINTER der Klinge und haben somit den Schatten auf der gleichen Seite wie die Klinge. Wieder bei deinem Bild ist das der äußerste Rand.


    Du kannst ja mal ein bisschen rumspielen und die Klinge ein bisschen entlang der optischen Achse bewegen um sehen, wie sich die graue Zone bewegt. Wenn du in der Mitte angekommen bist, sollte dort eine graue Scheibe und außenrum der Schatten auf der linken Seite zu sehen sein, da alles einen längeren KR hat als die Mitte.



    Ich hoffe das hilft dir ein bisschen weiter, ich weiß nicht welche Lektüren du schon intus hast. Ist auch das erste mal dass ich das so "aus dem Kopf" formuliert habe. Irgendwann geht das dann in Fleisch und Blut über, dann genügt ein kurzer Blick durch den Tester um die Lage zu erfassen.


    Bevor du weiter polierst wäre es gut wenn du die Grundlagen grob verstanden hast, im Blindflug wird eine Punktlandung schwierig.


    Viele Grüße
    Alex

    Hallo Peter,


    Kann es sein dass du TOT (Tool on Top, also Schleifschale oben) und MOT (Mirror on Top, also Spiegel oben) verwechselst?


    Bei deinem vorherigen Foucaultbild hat sich wie du richtig erkannt hast ja schon eine kleine Mulde gebildet. Du hattest da was von "TOD" geschrieben.


    Den jetzigen Zwischenstand kann ich mir nur so erklären. Die Mikrofacetten am Toolrand sind schon zugegangen und das Loch im Spiegel ist größer und breiter geworden. Der Rand hängt deutlich zurück weil er keine Politur abbekommt.


    Ganz am Anfang, als du die Pfeiltiefe in den Spiegel geschliffen hast wirst du ja warscheinlich auch MOT die Mitte des Spiegels bearbeitet haben während der Rand fast unberührt blieb.



    Was du jetzt (vermutlich) getan hast wirst du später nochmal in kontrollierter Form beim PARABOLISIEREN machen, da wird der Krümmungsradius der Mitte durch gezieltes polieren verkürzt. Wenn der Rand aber noch so zurückhängt (ich würde sagen für f/6 leuchtet der definitiv zu hell) wird er sich nicht in die gewünschte Parabel einfügen können.


    Da du ja sowieso noch nicht ganz auspoliert bist würde ich jetzt mal für 1-2 Stunden das gleiche nur ANDERSRUM machen, also Spiegel unten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wird eigentlich mit der gebrauchten Pechhaut parabolisiert oder muß ich, wenn es mal soweit ist, die Pechhaut neu anfertigen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie du jetzt ja gesehen hast kannst du mit einer Pechhaut, die gleich groß wie der Spiegel ist mit MOT Strichen mit viel Überhang die Mitte stärker bearbeiten. Wenn man dann mit genügen Messungen dazwischen den Überhang verringert kann man schon einen guten Übergang zwischen kurzem KR innen und länger werdendem KR aussen erstellen.


    Ich hab bis jetzt nur 180mm f/5 (mit 150mm Tool) und 114mm f/4,1 (mit 114mm Tool) so parabolisiert, die sind auch ganz gut geworden[;)]. Je größer der Spiegel wird, desto schwieriger wird es aber mit dieser Methode die Zonen gezielt zu bearbeiten. Deshalb werden dann gerne kleinere (Subdiameter) Tools verwendet, z.b. 50% der Spiegelgröße. So werde ich das bei dem 355mm f/4,9 der gerade in Arbeit ist machen. Wie sich das bei deiner Spiegelgröße verhält müssten dir erfahrenere Leute sagen. Ich würde es mal mit deiner jetzigen Pechhautgröße probieren und schauen wie weit ich komme.


    Nur so nebenbei, weißt du schon in was für ein Teleskop der Spiegel mal kommen soll? f/6 gibt ja schon eine ziemlich lange Brennweite, das kann bei einigen Teleskopdesigns, wie zum Beispiel einem kompakten Reisedobson (Schwerpunkt) oder äquatorial montierten Volltubus (Tragkraft, Windanfälligkeit und Einblickhöhe) zu Problemen beführen.


    Viele Grüße


    Alex

    Hallo Peter, frohes neues Jahr!


    Die Oberfläche sieht ja jetzt schonmal viel besser aus!


    Dass die kleineren Abweichungen von der Sphäre nicht so leicht darzustellen sind ist auch ein bisschen Gewöhnungssache, man lernt mit das der Zeit schneller zu erkennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie man die Klinge bewegen muss. Beim Parabolisieren später werden die Abweichungen wieder größer, da gibts dann eigentlich auch nur noch eine Richtung.


    Ob der Rand wirklich besser geworden ist kann ich anhand deines ersten Bildes nicht wirklich beurteilen. Er hängt jetz aber auf jeden Fall noch deutlich zurück, er leuchtet noch stärker als der Rest.


    Wie du vielleicht schon bei anderen Threads hier gelesen hast ist das ein häufiges Problem.


    Anhand deiner Beschreibung würde ich sagen dass du mit etwas zu wenig Überhang poliert hast. Dadurch arbeitet die Pechhaut, die am Rand sowieso schwächer agiert (ein paar Quadradate fehlen bei dir noch am Rand , was den Effekt noch verstärkt) dort nicht genug und lässt den Rand mit längerem KR zurück.


    Wenn du jetzt komplett ohne Überhang weitermachst müsste sich dieser Effekt verstärken.


    Ich würde Überhang und Strichlänge erhöhen, vielleicht mal so auf 3-4cm, evtl weiter wenn sich nach längerer Zeit garnichts verändert, um einen neutralen Strich zu finden.


    Ich hab die Erfahrung gemacht dass man spürt wenn der Überhang zu groß ist, es ist dann nicht mehr möglich, eine homogene Bewegung zu machen, man bleibt regelrecht an der Kante hängen.


    Weiterhin viel Erfolg


    Alex

    Hallo Peter,


    Bei 12° ist die Pechhaut definitiv zu hart. Da hätten wir ja schonmal das Hauptproblem gefunden. Bevor es weitergeht kannst du vielleicht noch deine bisherige Strichführung beschreiben, also wie lange, wie oft gedreht und mit wieviel Überhang poliert wird. Daraus kann man manchmal auch schon einiges schließen.


    Ein Zehnzöller passt ja noch gut auf ein Reststück Küchenplatte oder ähnliches, auf dem sich Teppich und Halterung (nicht einklemmen!) befinden. Das kann man nach Gebrauch alles wegräumen und sollte den Hausfrieden nicht allzusehr gefährden. Polieren macht ja eigentlich weder Lärm noch großartig Schmutz.


    Guten Rutsch!

    Hallo Peter


    Bilder kannst du oben in der Astro Galerie bei "Upload" hochladen und den Link in deinen Text kopieren nachdem sie freigeschaltet wurden.


    Es müssen ja nichtmal unbedingt Kratzer sein, könnten auch Spuren von der Reinigung sein. Ansonsten siehst du sie eigentlich auch von unten beleuchtet mit der Lupe, mit der du die Pits betrachtest.


    Es wär jetzt auf jeden Fall nötig, die Ursache der Kratzer zu finden und zu eliminieren. Die entstehen ja nicht einfach so. Neben Kontamination kann auch eine alte, zu harte und mit Ceri gesättigte Pechhaut der Grund sein.


    Wenn der Spiegel vor allem am Rand noch nicht auspoliert ist wird man das beim Parabolisieren nicht nachholen können, da der Rand dabei garnicht mehr wirklich bearbeitet wird. Dazu kommt dass Parabel bei f/6 ja auch schon recht schnell da sein kann.


    Dass 10" in 5 Stunden schon auspoliert sind ist auch ziemlich unwarscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Das kann gerne noch ein paar Stunden mehr dauern.


    Die Frage ist nur ob die Pits, die jetzt noch übrig sind größer als der Rest waren und damit eine Körnung beim Feinschliff zu kurz geschliffen wurde (je nach Anzahl könnte man da einfach drüber hinwegsehen oder nochmal zurück zum Feinschliff gehen) oder der Rand einfach nur weniger poliert wird als der Rest. Dazu wären wieder Bilder bzw. Daten bezüglich der Toolgröße und Strichführung hilfreich.


    Viele Grüße
    Alex

    Hallo Peter,


    Schön dass zur Zeit anscheinend wieder mehr Leute Spiegel schleifen! Bei dir scheint ja nichtmal die Pandemie verantwortlich zu sein.


    Den "Cave Man's Job" (-John Dobson) hast du ja jetzt hinter dir, jetzt kommt der spannende Teil wie du schon bemerkt hast.


    Ein Bild sagt wie immer mehr als tausend Worte. Bilder von der Pechhaut, vom Spiegel durch den Foucault Tester und vielleicht sogar vom Tester selbst sind immer ein guter Ausgangspunkt.


    Woher rührt dein Verdacht auf Kratzer? Siehst du welche wenn du den Spiegel gegen streifendes Licht hältst oder sogar im Foucault?


    Ich hatte bei dem 14", den ich gerade mach auch Kratzer. Die Pechhaut war kontaminiert, vermutlich durch ein Teil des Granit Tools. In dem Fall hab ich die Kratzer auch gehört. Bin dann wieder zu 25my zurück, man hätte die aber wohl auch stehen lassen können. Für die Performance ist das absolut irrelevant.


    Viele Grüße und weiterhin gutes Gelingen
    Alex