Beiträge von JSchmoll im Thema „Tubusseeing bei Großferngläsern?“

    Hallo Alfons!


    Es gibt zwei Effekte, die ein nicht ausgekuehltes System beeinflussen: Tubusseeing und der Randeffekt. Letzteres ist die Tatsache, dass das optische Substrat am Rand schneller auskuehlt als in der Mitte.


    Das ist bei Reflektoren ein groesseres Problem, da eine Flaeche die ganze "Brechkraft" liefert (natuerlich nicht wirklich Brechung, sondern Reflektion), waehrend sich das bei einem Achromaten beispielsweise auf vier Flaechen verteilt.


    Ein weiterer Unterschied zwischen dem Mak und einem Grossfernglas ist die Vergroesserung. Grossfernglaeser sind, auch bei Wechselokularen, eher fuer schwaechere Vergroesserungen ausgelegt als ein Makskutovcassegrain.


    Dennoch und um die Bedenken auszuraeumen: Wirst Du das Fernglas kuehl lagern koennen? Beispielsweise in einer Garage oder Gartenhuette in einem schuetzenden Koffer.


    Ich kannte einen Sternfreund (leider nicht mehr unter uns), der auf einer massiven Betongarage ein paar Saeulen stehen hatte. Die Garagendecke war mit einer Treppe zugaenglich und mit einem Gelaender versehen. Aber einen Schutzbau gab es nicht. Er hat sich dann eine Art von "Verteilerkasten" zugelegt, der an der angrenzenden Wand des Nachbarhauses befestigt war. Daran, abschliessbar, befand sich sein 6" f/8 Fensterglas-Selbstschliff, der so immer gut ausgekuehlt war. Er musste ihn nur aus dem "Verteilerkasten" (gute Tarnung) holen und auf die Montierung setzen, die fest aufgestellt mit einem Zinkkasten abgedeckt war. So liess sich auch ohne Schutzbau eine permanente Akklimatisierung erreichen. Das Konzept sollte sich auch auf einen Grossfeldstecher uebertragen lassen.