Beiträge von klaus_lehmann im Thema „Newton für Bino auslegen“

    Nachtrag: Ich habe bislang bei f/6 noch keinen störenden Farbfehler durch den Bino/ die Barlow bemerkt. Ich nutze einfache Mikroskopokulare (Meist Huygens oder Kellner). Allerdings sieht man - je nach verwendeter Glassorte der Prismen - eine leichte Färbung des Planeten insgesamt. Besonders fällt mir das bei den Prismen von Lomo auf, die Prismen von Zeiss sind deutlich neutraler. Ich habe auch einen Spiegelbino von Zeiss, der zeigt die Planeten schneeweiß. :)

    Hallo Stefan,


    ein GWK hat die primäre Aufgabe, den Glasweg eines Binos auszugleichen. Der Baader bietet zusätzlich - laut Aussage - eine Korrektur der Koma bei schnelleren Systemen. Ob Du den Bino mit 1,3fach parfokal bekommst musst Du ausprobieren. Theoretisch heißt aber parfokal, dass er mit GWK den selben Lichtweg hat, wie ein Monookular ohne. In der Regel wird der Abstand zwischen GWK und Bino leicht variiert bis es passt, oder Du hast genug Fokusweg um es auszugleichen. Meine Newtons sind visuell ausgelegt, mit kleinem FS und wenig infokus travel, daher habe ich mit dem Abstand zw. Bino und GWK etwas spielen müssen bis es passte. Damit ändert sich freilich auch der Vergrößerungsfaktor des Systems. Einen Newton binotauglich auslegen macht in meinen Augen nur Sinn, wenn man auf den GWK und die damit einhergehende Vergrößerung ganz verzichten will und dementsprechend die Fokuslage nach innen verlegt. Dann hat man aber Probleme mit Monookularen und muss ggf. den Fangspiegel größer auslegen um volle Ausleuchtung zu beizubehalten. Also einen Tod stirbst Du immer. Ich persönlich nehme eine einfache Barlowlinse und bin bei ca. 1,5 fach parfokal. Das hängt wie gesagt auch vom Bino ab. Siebert bietet ja GWKs für die gängigsten Binos an und welchen die man variieren kann. Televue hat auch ein interessantes Konzept mit großem Linsenabstand im Korrekturelement, das angeblich bei exakt 2-fach parfokal sein soll.


    Die Frage ist halt, wofür Du den Bino verwenden möchtest. Ich nutze den Bino ausschließlich zur Planetenbeobachtung, da für DeepSky die Halbierung der Lichtleistung zu stark auf die Performance drückt. Deepsky schaue ich daher monokular. Am Planeten kommt es auf Vergrößerung an, hier hat der GWK seine Vorteile, da man durch die Grundvergrößerung auch Okulare mit kürzerer Brennweite und dementsprechend angenehmerem Augenabstand nutzen kann. Aber allein für die Planetenbeobachtung meinen Newton anders auslegen wäre mir zu einseitig. Für Deep Sky wäre evtl. ein Linear Bino sinnvoller, aber die Geometrie muss man mögen, in USA sind diese schon recht verbreitet, aber viele kommen nicht klar, weli sie die Halbbilder nicht zur Deckung bringen. Der Linearbino ist von Haus aus parfokal, ohne GWK. Er teilt das Bild in zwei Halbbilder mit jeweils voller Lichtleistung. Auf cloudynights gibt es eine Sparte Equipment>Binoviewer, dort findest Du massenweise Test- und Erfahrungsberichte zu allen gängigen Binos.


    Viele Grüße & CS,
    Roman