Beiträge von RobertR im Thema „Mars 26.11.2020 12" Newton Gaisberg - gutes Seeing“

    Hallo Kollegen,
    wie im Beitrag gezeigt, wurde am 26.11. im Laufe der Beobachtung das Seeing durch immer höher steigenden Mars immer besser, insbesondere auch in den kürzeren Wellenlängen. Da hab ich unerwartetes spätes Glück gehabt. Für mich ist die aktuelle Marsopposition nun weitgehend vorbei.
    In dem Beitrag hab ich versucht, das Maximum aus dem aufgenommenen Bildmaterial heraus zu schälen und aufzuzeigen, wie ich das mache. In der der steten Hoffnung, Tipps zu bekommen, wie das noch besser gehen könnte.
    letztendlich ist mir klar, dass man aus der Bildbearbeitung keine Wunder erwarten darf und dass selbst bei brauchbarem seeing Mars nun schon ziemlich klein ist. Zudem wird die 100ste Variante aus 103 Filme schön langsam langweilig, wenn nichts wirklich neues zum Vorschein kommt.


    Nachdem ich nun die La Palma Bilder Mars 2020 bearbeite, ist mir auch wieder bewußt, was gutes Seeing ist und wie sich 14" und größerer Mars auf Bearbeitung und Details auswirken. Dieser Beitrag hier hat mir jedenfalls selbst geholfen, meine Bildbearbeitungskünste wieder auf Vordermann zu bringen. Und auch wenn Jan F. das anzweifelt, kann man in der Bildvorbearbeitung einige positive Register ziehen.


    Von mir schon zig mal zitierter Ausspruch aus Datenbearbeitung ist leider war und ernst zu nehmen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jede Manipulation mit Daten zieht Nebeneffekte mit sich
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jan F. hat absolut recht, dass bei genauerer Betrachtung vieler Bilder (auch meiner[:I]) unschöne Rückstände aus unperfekter Bearbeitung oder unperfekter Aufnahme zum Vorschein kommen. Wenn man das selbst nicht mehr sieht (vor Euphorie[:o)] oder Betriebsblindheit[B)]), dann ist da ein Hinweis völlig o.k.. Wichtig war hier der Hinweis von Torsten, dass sich der Sandsturm in R und G wohl deutlicher zeigt.


    Im Jahr 2020 über Sinnhaftigkeit von PIPP oder AS3! Multipointstacking zu diskutieren (und das in meinem Beitrag - ich hab damals Tutorials für avistack geschrieben) ist dann schon ein bischen "altmodisch". Das erste Multipoint Stacking "Avistack" war ein Quantensprung in der Bildbearbeitung. Man kann auf Damian Peach Homepage sehen, wie sich das auf sein altes Bildmaterial ausgewirkt hat. AS3! ist momentan die ausgereifteste Variante der Multipointstacking-Programme. Trotzdem muss man die optimale Stackung durch Ausprobieren ermitteln (Kästchengröße generell, Überlappung, Anzahl, Größe der Kästchen je Region). Zwei neue Programme sind im Markt - bin gespannt, wie die sich schlagen werden. Da hat sich jedenfalls über die Jahre wirklich was getan. Das wirkt sich mit großen Teleskopen deutlicher aus als mit kleinen, jedenfalls an Planeten.


    PIPP hat sich bei der Vorbearbeitung ziemlich durchgesetzt und kann mehr, als man glaubt. Um so durchwachsener das Material, um so hilfreicher ist PIPP, um Gutes vom Schlechten zu trennen.


    Man kann mit diesen Programmen auch richtig viel Unfug anrichten - ist mir klar und passiert mir selbst als geübtem Anwender. Und wenn man nach Artefacten sucht, wird man auch bei unseren internationalen und nationalen Großmeistern fündig, nobody is perfect.


    In meinem Beitrag bin ich um jede Hilfe dankbar, wie ich es besser machen könnte (hab ich auch bekommen, danke [:)]). Ich vertrage auch Kritik [8)]. Muss nicht alles nur Lob sein, gerne wieder im nächsten Beitrag...


    LG
    Robert


    PS: Mit kurzer Brennweite und ohne Multipointstacking nehme ich aktuell bevorzugt meine Gartenvögel auf [;)]

    Hallo Kollegen,
    Ihr könnt hier gerne meinen Beitrag kapern[;)].


    Ich hoffe mal, das Torsten noch im Hintergrund was für mich mit dem Bildmaterial macht, da ja wenigstens das letzte Bild der Reihe ganz anständig geworden ist. Für Unterstützung bin ich immer dankbar. Vom selben Tag könnte ich jetzt noch Bilder zwischen Einstandsbild und Endbild bei Höchststand quälen, da kommt aber sicher nichts neues.


    Arbeite inzwischen wieder an den La Palma Filmen und ab und zu zur geistigen Beflügelung an französischen Aufnahmen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nur einem den Planeten voll umschließenden Referenzfeld und nicht mit Multi-area-Stacking <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Beim Bild oben waren 8....16 Kästchen optimal. 8 für Blau, 16 für grün. Höchste Auflösung habe ich in grün, wenn auch mit niedrigerem Kontrast. Mit mehr oder weniger AS3! Kästchen sind Rohstacks jeweils matschiger - ich probiere das in allen möglichen Einstellung, bis ich zufrieden bin oder keine Unterschiede mehr erkenne. Matschiger benötigt für selbe Details mehr Schärfung und das ist fast immer schlecht (Zunahme Artefacte, Abnahme Auflösung und Abbildungsqualität). Die Daten möglichst wenig manipulieren, ist meine Zielsetzung, sonst kann man ja gleich malen....


    Bei La Palma Material 350f4.6 bei f15 mit 19" Mars (172 Pixel Durchmesser) arbeite ich mit 24 Kästchen plus/minus. Zum Vorzentrieren nehme ich PIPP und Helligkeitsschwerpunktsmethode - das ist bei Mars nicht ideal, da der Helligkeitsschwerpunkt in jedem Farbkanal anders liegt. Zum Zentrieren in AS3! nehme ich den "Surface" Modus und zentriere auf Polkappe. Das funktioniert ganz gut. Versuche ja weiter, meine Minikraterkette (Einzelkrater &lt; 100km) herauszuarbeiten. 2018 war das ja möglich mit etwas größerem Mars (24"). Mir macht das Spaß....[:o)]



    Die Kollegen von der 1m Fraktion (T1M) haben 226 AS3! Kästchen gesetzt ....[;)]. Bei Rolf´s 16" Aufnahmen brauche ich &gt; 20 Kästchen für optimale Auflösung.


    Nur so als Anregung[8D]: Bei einem 10" sollten dann so ca. 6...10 Kästchen rauskommen. Wenn mit kürzerer Brennweite aufgenommen, dann halt mit kleineren Kästchen. Jan´s Mars wabbelt ja eher auffällig als wenig. Die Frage ist, ob AS3! so programmiert wurde, dass es mit so wenig Pixeln umgehen kann - das könnte man durch Hochvergößern der Einzelbilder vor Stackung vermeiden und Effekte ermitteln. Anthony Wesely hat das früher immer so gemacht. Die Verarbeitungssoftwaren sind ja meist auf bestimmte Bildgrößen hin optimiert...


    Ich bleibe bei hellem Mars beim Mainstream und sehe in extremer Verkürzung der Brennweite keine erkennbaren Vorteile. Wir haben 2018 auf La Palma mit 2x und 3x Barlow experimentiert und sind bei 3x geblieben, was u.a. kompakteren und damit stabilem Aufbau geschuldet ist - die 2x Barlow von Clave ist erheblich langbrennweitiger als die 3x Televue und führt zu längerem Hebel am OAZ. Ob man dann letztendlich mit f13 oder f18 aufnimmt, macht praktisch keine riesen Unterschiede, so die damalige Erkenntnis. 2020 haben wir uns in die Mitte gelegt. Auf die 2 Barlow oder Direktfokus gehe ich noch noch bei schlechtem seeing. Da bringt lange Brennweite nur Nachteile beim Fokusieren.


    LG
    Robert

    Hier noch die Bilder,
    die ich gestern hochgeladen habe:



    Mars, Valles Marineris und Xanthe Terra
    1m C2PU Südfrankreich
    David Vernet, JP-Prost und Philippe Cambre


    Die Pfeile zeigen auf zwei Dunkelzonen. Die eine ist zweigeteilt ("Doppelfinger"), die andere eine Fläche.


    Die "Doppelfinger" Zone bekomme ich nicht getrennt, da Teleskop zu klein und zum Zeitpunkt der Aufnahme Mars bereits zu weit weg.
    Die Fläche wird in meiner Aufnahme zum "Punkt" verstümmelt, aber immerhin sicher detektiert.



    Beides wird in dem Bild erheblich kleiner abgebildet als der Durchmesser der kompletten Beugungsscheibe - das macht der Schärfungsalgorithmus.


    Was könnte man da noch besser machen? Grünkanäle hatte ich ja schon gezeigt. Man kann noch den Kontrast trimmen. Das geht durch Addieren vieler gleichwertiger Bilder, die natürlich möglichst genau übereinander passen sollten:


    [


    Mars 2020-11-26 ca. UT19:44
    CM 73
    links 400.000 Bilder (RGB incl. 150.000 R610 Bilder), rechts nur beste 160.000 Bilder (RGB)gestackt


    Im rechten Bild ist der kritische Bereich noch zarter und kleiner dargestellt. Gefällt mir so persönlich besser. Für die größere Bildmenge links mußte ich nachschärfen, um auf ähnlichen Eindruck wie rechts zu kommen. Das geht ohne Rauschen, da viele Bilder. Dem oberflächlichen Beobachter wird das linke Bild besser gefallen, da schwarze Details deutlicher. Das Marsauge um Solis Lacus grinst einen richtig einladend an. In den anschließenden 30 min visueller Beobachtung fand ich das Marsauge sehr dominant. Die Valles Marineris waren wunderschön zu sehen und stabil zu halten. Man mußte nicht lange rätseln, was man da sieht. Weitere Marskanäle habe ich keine gesehen....


    Letztendlich landen wir bei der sinnfreien Frage, was wohl das kleinste Detail ist, das sich auf Mars sicher detektieren läßt. Detektieren heißt dann nicht, so abbilden, wie es wirklich aussieht.


    Mit 350f4,5 Teleskop bei 24" Durchmesser Mars war das 2018 der 30km große Phobos. Das war reproduzierbar, da sich Phobos über die Planetenoberfläche bewegt hat. Den Kollegen aus Namibia war das mit 500f22 möglich, uns hat 350f18 gereicht. Niemand hat das bisher mit weniger Brennweite probiert, somit fehlt die Erfahrung dazu.


    Bei jetzigem Marsdurchmesser ist momentan interessanter, sich den Staub und die Wolken anzusehen. Dazu braucht man kein Riesenteleskop und auch nicht unbedingt perfektes Seeing. Man sollte aber sinnvollen Grünkanal haben[:p] oder man guckt in alpo...


    In Alpo zeigt Paul G. Abel/Leicester/United Kingdom Marszeichnungen mit 12" Newton, die ich nur bestätigen kann, wobei der wohl auch Lux-Augen hat. Ich brauch da mehr Vergrößerung....


    LG
    Robert

    Hallo Planetenfreunde,
    hab da jetzt mal eine Nacht über Jan`s Beitrag geschlafen.


    Es ist manchmal ganz gut, Sachen mit etwas Abstand zu betrachten (auch wenn es nicht von Vorteil ist, da sich Mars in der Zwischenzeit immer weiter entfernt[;)]).


    Ein paar Betrachtungen mit weitem Abstand:
    Im Planetenforum gibt es die verschiedensten Beiträge.
    - Im Nachbarbeitrag hat sich ein Kollege die Mühe gegeben und den idealen Standort ausgesucht, um einen Mondaufgang hinter einer Burg aufzunehmen - mit dem vorhandenem Equipment - Schöner Beitrag!
    - In einem anderen Beitrag nimmt ein Kollege Mars mit nicht wirklich dafür prädestinierten Equipment auf und freut sich, dass das ganz brauchbar geworden ist
    - schöne Bilder von 1 m Teleskopen werden gepostet und man darf da dann sogar Mitbasteln am Bildmaterial (Danke![:)])
    - manche zeigen hier ganz trocken und ohne viel Gedönse richtig gute Bilder mit C11....


    Was treibe ich eigentlich hier im Forum?
    Ich beobachte nun seit 45 Jahren Planeten und habe/hatte immer Spaß dabei. Freue mich, mich mit anderen auszutauschen und immer was neues zu lernen! Bin eher eine Laberkiste als reserviert[:I]


    Blick zurück:
    Hab in meiner Jugend von großem Equipment geträumt (der 12" Zerodur-Newton Spiegel unseres damaligen Vereinsvorsitzenden war für mich unerreichbar). Pic Du Midi und La Palma mit dem Roque de los Muchachos waren ein Traumziel meiner Jugend, das ich in der Literatur verfolgt habe.


    Heute verkaufe ich einen perfekten 300f5 Lomo Sital Newton (nur 2500.--€[8D]), weil ich was besseres habe, und bin regelmäßig auf La Palma.


    Heutige schnelle Kameras haben ganz neue Beobachtungstechniken ermöglicht, so dass man an guten Standorten das Seeing ziemlich austricksen kann und selbst 1 m Spiegel nutzbar werden. Durch adaptive Optik wurden inzwischen sogar im Infraroten noch größere Optiken von der Erde aus erfolgreich genutzt. Im Amateurbereich dringen einige von uns in Bereiche ein, die vor 20 Jahren von der Erde aus für undenkbar gehalten wurden.


    2018 konnte ich zusammen mit Torsten Hansen den Durchgang von Phobos und seinem Schatten über Mars aufnehmen - wir hatten das weder vor noch dachten wir, dass das mit 14" Öffnung überhaupt möglich ist - der Brocken hat ja nur 30 km Durchmesser. Durch gegenseitige Befruchtung konnten deutschsprachige Kollegen dasselbe auch von Namibia aus mit dem dortigen 20" Lomo beobachten und bestätigen. Hätte nicht gedacht, dass ich mal soweit komme.


    Weitere Steigerungen werden zu erwarten sein. Der ADC ist wohl eine davon. Rechner, Kameras und Teleskope werden immer leistungsfähiger.


    Auf meinem Wunschzettel für nähere Zeit stehen:
    - sehr schneller Rechner (Geld ist schon reserviert)
    - Windows 10 und Giotto (scheint ja doch zu gehen?! - ich hab es probiert!)
    - besserer motorisierter OAZ als Starlight Feathertouch Shorty 2011 mit der original Starlight Steuerung von damals
    - Photoshop für Feintuning meiner Bilder
    - Übung im Umgang mit ADC


    Weitere Projekte für die Zukunft:
    - 12" kompakt (optimiert für schnellen Einsatz als Ersatz für 8")
    - 18" mobil
    - fix stationiertes Equipment auf La Palma (in der Hoffnung, das Corona mal vorbei ist)


    Teile Jörg´s Meinung, dass in absehbarer Zeit der Amateur mit Ambitionen neue Möglichkeiten haben wird z.B. einen 20" mit aktiver Optik oder vielleicht ein paar Jahre später einen privaten Satellit dank Elon Musk. Oder man macht einen Ausflug auf eine Volksternwarte im All. Ob ich das noch erleben werde? Einen 1 m Spiegel kann ja heute schon jeder mieten, der will. Ein 1m Spiegel steht 30 km von mir auf der hiesigen Volkssternwarte.


    Ich werde sicher noch einen Schritt weitergehen als heute bzw. habe ich wenigstens noch solche Absichten. Ob ich nochmal Mars so gut wie 2018 aufnehmen kann, steht in den Sternen. Zur nächsten guten Opposition bin ich über 70[xx(].


    Zurück zur Beugungsscheibe:
    Um die Beugungscheibe kleiner zu bekommen, gibt es die bekannten Möglichkeiten:
    - Wellenlänge der Beobachtung verkürzen =&gt; praktisch Grünkanal nutzen
    - Öffnung vergrößern =&gt; 16" und mehr...
    - Seeingeinfluß verkleinern: ADC, La Palma, kürzere Belichtungszeit, Glück, adaptive Optik.....
    - trickreiche Bildbearbeitung


    Wie im Beitrag gezeigt, wurde am 26.11. im Laufe der Beobachtung das Seeing durch immer höher steigenden Mars immer besser, insbesondere in den kürzeren Wellenlängen. Da hab ich unerwartetes Glück gehabt.
    In dem Beitrag versuche ich nun, das Maximum aus dem aufgenommenen Bildmaterial heraus zu schälen und aufzuzeigen, wie ich das mache. In der der steten Hoffnung, Tips zu bekommen, wie das noch besser gehen könnte[:p].


    Grundsätzlich darf ich nicht klagen:
    - hatte ein sehr gutes 12" Teleskop zur Verfügung
    - Thermohaushalt und Kalebrierung des Teleskop´s waren optimal
    - der Aufbau auf dem Teleskop wurde über mehrere Jahre optimiert (Verbindung OAZ, Barlow, Filterrad, Kamera), ist sehr stabil und ausgereift
    - bei Höchststand konnte der Grünkanal voll genutzt werden, R- und IR- sowieso
    - konnte in Summe 3,5 Millionen Bilder aufnehmen, von denen 2 Millionen nutzbar sind
    - komme mit f15 klar und bin Bearbeitung großer Planetenbilder gewohnt


    nicht probierte Alternativen:
    - durch kürzere Brennweite könnte ich Rauschen in den Einzelbildern reduzieren durch weniger Gain: dazu bräuchte ich einen anderen Aufbau (2x Barlow, andere Hülsen)
    ob das einen Vorteil gebracht hätte =&gt; Effekt "Rauschen" zeige ich noch
    - durch Verwendung ADC könnte ich Farbverschiebung optimieren
    Nachteil: ADC baut hoch (=&gt; 2x Barlow nötig, Aufbau wird länger) und ist bei der Einstellung wenigstens am "scharfen" Newton sensibler als hier allgemein berichtet wird!
    Nebeneffekt: Bildbearbeitung "winjupos derotieren" würde sich durch ständiges Drehen des ADC und damit der Kamera erheblich aufwendiger gestalten
    - Nutzung des vorhandenen 14"
    - Nutzung eines besseren Standortes (wie Rossfeld, damals gesperrt)


    Wenn ich nachträglich die Wahl gehabt hätte, hätte ich den 14" am Rossfeld verwendet, um die Beugungsscheibe kleiner zu kriegen[:p]. Auf der hiesigen Volksternwarte steht ein brauchbarer 1 m Spiegel[:D]. Wäre schön gewesen, wenn die Kollegen dort parallel Aufnahmen gemacht hätten. Da ist dann "nur" noch das seeing ein Thema.


    LG
    Robert

    Hallo Jan,
    das hast Du Dir viel Mühe gemacht!


    Als alter Ketzer[:o)] hab ich Beugungscheibe geschärft und sieh an - Ringe weg, Scheibe viel kleiner und nun ohne Helligkeitszentrum. Hast Du ein Teleskop mit Fangspiegel eingegeben? Oder ist das Loch in der Mitte ein Schärfungsartefact? Erwartet hätte ich das mit Gauss nicht...



    Das hab ich ganz ordentlich verbogen, Dein Bild. Weiteres Material ist im hochladen.


    LG
    Robert

    Im Hintergrund läuft der Rechner mit weiteren Optimierungsversuchen, d.h. Varianten von Stackung und Schärfung - derzeit setze ich 48 Kästchen von Hand in kontrastreiche Regionen und mixe gröbere Kästchen in kontrastärmere Zonen. Optimum liegt so zwischen 8...15 Kästchen. Wenn man das mit den kleinen Kästchen übertreibt, gibt es Artefacte im Bild. Wenn die Kästchen zu stark überlappen, verschmiert wieder alles. Bei f15 bringt resample noch Vorteile, wenn Bildmaterial sehr gut ist (oder ich bilde mir das nur ein[;)], schaden tut es jedenfalls nicht)- Rechner braucht damit erheblich länger. Ein guter Stack braucht weniger Schärfung und ergibt in Folge zartere Details. Darum ist ein idealer Stack entscheidender Teil des Spiel - auch hier wieder: die Unterschiede sind nicht riesig...


    Meine Favoriten Filme:



    G, R, R610 Rotfilter & UVIRcut
    61% Verwendungsrate mit resample 2x
    Schärfung Mexican-Hat Kritische Dämpfung
    im Kästchen lokale Schärfung (weil Jan danach gefragt hat)
    unten im kleinen Kästchen angezogenes Histogramm


    Auf großem Rechnerschirm sieht da ganz gut aus und erlaubt wirkliche Vergleiche


    Die Grün- und Rotkanäle haben es mir angetan.



    Zum Vergleich links oben Valles Marineris/ Mars mit dem 1m C2PU (David Vernet, JP-Prost und Philippe Cambre / Südfrankreich vom 24.10.2020) in einer von mir ausgearbeiteten Version (Detailausschnitt des Gesamtbildes). Das wäre mit großem Teleskop bei sehr gutem Seeing zu sehen gewesen. Reihe rechts zwei gute Grünkanäle, links unten der beste Rotkanal.


    N7
    Wenn man die guten Grünfilme in das bisherige RGB einsetzt, kommt eine noch etwas zartere Bearbeitung des letzten Bildes heraus:



    links Mars 2020-11-26 UT19:44 RGB neu --------------- rechts Mars 2020-11-26 UT19:43 RGB alt
    CM 73°
    Ich finde die Detailauflösung verbessert durch Verwendung 3 sehr guter G- Filme. Durch mehr Bilder und mildere Schärfung ergibt sich zudem weniger Randartefact - das läßt sich weitertreiben mit mehr R- und B-Kanälen. Ein sehr großer Sprung nach vorne ist nicht mehr zu erwarten.


    LG
    Robert

    Hallo Roland,
    mit den Funktionen von Fitswork "Glätten/Farbrauschen filtern" oder Giotto "Farbe rauschfiltern" kann man komische Tönungen eliminieren. Die Funktion ist eigentlich für was anderes gedacht, tut aber auch hier Ihren Job. Einfach mal probieren.....


    Brauntöne kommen aus dem Grünkanal. Hatte schon richtig schön braunen Olympus Mons von La Palma aus. Das kann man nun glauben oder nicht. Farbendrauscht war er nicht mehr braun [;)].


    Wenn R, G und B nicht identische Qualität haben, traue ich lokalen Farben nicht. Wenn ich ein liebevolles RGB mache, dann werden sowieso die Kanäle von mir speziell hergerichtet. Mache dann häufig ein L(RGB)-RGB. D.h. ein weich geschärfter Kanal für schöne und milde Farbe, ein härter geschärfter Kanal für Schärfe. Häufig wird da dann ein L(RG)-RGB oder gar L(R)-RGB daraus. Von unseren Großteleskopfreunden kenne ich auch L(IR)-RGB. Übersteigerung davon ist ein L(IR)-IRGsynthB, also Farbbild aus IR und Blau. Das geht manchmal gut, manchmal nicht.


    Dass mein Einstiegsbild ein mit wenig Aufwand eingefärbelter R610 (Tiefrotkanal mit Blau, L(R610)-R610GsynthB) war, habe ich von Anfang reingeschrieben. Für sowas reicht ein mittelprächtiger Blaukanal und razfaz hat man ein Pseudo-Farbbild. Dabei hab ich den Staub eliminiert....


    Dass nun Wolken und auch Staub in jedem Farbkanal etwas anders aussehen, ist nichts neues. Weiße Wolken sieht man noch in jedem Kanal. Der aktuelle Staub scheint eher gelb oder gar grün zu reflektieren. Ohne Grünkanal war er unauffälliger. In den Bildern vom Höchststand schaut er eher weislich aus (auch bei Torsten, wo ich ja immer kräftig spicke [:I]).


    Solange ich da keine Hubble Bilder bearbeite und die Filter genau kenne, glaube ich da mal gar nichts...[;)]. Farbe ist ein ganz spezielles Geschäft. Aber eins ist auch klar - realistische Farben gibt es einfacher und eher mit kleineren Teleskopen aus der Reflektionsecke (ja,ja, die Linsen Fans werden wieder heulen[:o)]).


    Visuell sieht das wieder anders aus, da braucht man Licht und gutes seeing und guten Kontrast und gute Optik. Aber selbst dann ist man verblüfft, wie sich die Farben mit dem Einsetzen verschiedener Okulare ändern - auch das ist nichts neues. Dabei sind alte Optiken eher Braun lastig, neuere betonen eher Blau....


    Dass der Filtersatz bei der Farbe kräftig mitspielt, ist auch nichts neues. Ich verwende inzwischen primär Baader, während es früher primär Astronomik waren. Die Baader lassen mehr Licht durch und haben steilere Flanken. Ich setze auch Kombi ein, z.B. R610 (Baader, früher Schott) und UVIR cut (Astronomik).


    Ich hör jetzt besser mit dem Farbthema auf [:(]-[xx(]-[V]


    LG
    Robert

    Jetzt habe ich die erste Massenverarbeitung am Einstandsbild hinter mir.



    Mars 2020-11-26 UT17:38 RGB



    Mars 2020-11-26 UT17:34 L(R610)-RGB


    Wenn man gröbere Filter härter setzt, kommt auch mehr Farbe. Das LRGB ist mir schon fast zu bunt. Auf jeden Fall hat im Einstandsbild der reale Grünkanal gefehlt. Der R610 sieht zudem besser durch den Dunst - und schon ist der Dunst weg.... Der im Einstandsbild verwendete R610 Kanal war zudem ein dominant guter Kanal - hab ich zufällig gleich den richtigen angezogen.


    Mit "echtem" G und R wird Staub eher sichtbar. Wegen dem zu diesem Zeitpunkt niedrigen Planetenstand (41°über Horizont) und dem damit verbundenem mehr an Gewabbel mußte ich grober Stacken (56er Kästchen)und hab anschließend auf 7er Mexhat Filter gesetzt und etwas gegengeglättet - schon wird alles klobig(er). Die Farben des reinen RGB gefallen mir, sind sehr dezent. Um den Südpol war wieder braun zu sehen - das hab ich weitgehend eliminiert. Mit Farbe kann man länger basteln. Mit mehr Filmen kommt auch mehr Farbe...


    LG
    Robert

    Jan,
    ich verwende f 15, größere Teleskope und Highspeed. Das hattest Du vermutlich nicht bedacht.


    Was hast Du für Bedenken mit PIPP? Der Verkleinerungs- und Zentrieralgorithmus ist so einfach, dass ich den selber schreiben könnte. Es wird der Schwerpunkt der Helligkeit im Bild berechnet und dann außen weggeschnitten, was man eingegeben hat - very simpel. Ich sehe keinen Sinn darin, schwarzes Rauschen aufzubewahren. Der Algorithmus, dass man Scheibendurchmesser eingeben kann und alles weggeworfen wird, was kleiner ist, finde ich auch toll - da killt man alle abgeschnittenen Bilder. Hat uns auf La Palma das Hemd gerettet mit der im Starkwind wild wackelnden Montierung. Man hatte da die Wahl zwischen Teufel (riesig großer ROI, &lt; 400 fps, zu kurze Brennweite [;)]) oder Belzebub (kleiner ROI, bis 700fps, längere Brennweite, PIPP und 20% Verlust der Bilder). Die letztere Lösung hat (wenigstens bei unserer Bearbeitungstechnik[8D]) besser funktioniert


    Hab 200 Bilder aus dem Filmanfang des R Fims Nr. 94 (siehe Tabelle) in ein Gif gesteckt und es wurde tatsächlich hochgeladen und freigegeben - ist ungeschönt und sieht so aus:



    Hab Dir eine Mail mit 200 Bilder und eins mit 800 Bildern als .avi gesendet. Ist 1x5 und 1x20 MB. Bei mir ging das problemlos raus. Ist Anfangssequenz des für letztes Bild verwendeten R-Films. Da wabbelt der scharfe Rand und wirkt unscharf, ist nicht geschönt. Könnte auch mehrere Happen senden, ganz gute und schlechtere - hab ja alles[}:)]. Die frühen Filme des selben Tages wabeln deutlich mehr wegen niedrigen Planetenstand.


    LG
    Robert


    PS: Wenn jemand einen Film von mir haben will, bekommt er den immer. Ich hab da keine Geheimnisse und mach auch immer wieder Workshops für Interessierte im kleinen Kreis.


    PS2: ich bemühe mich, meine Sachen auch zu speichern - nach 40 Jahren Planetenbeobachtung hab ich durch diverse Umzüge und Unglücke bedingt, keinerlei Zeichnungen und Photobilder aus der alten Zeit. Hatte alles brav an die Whilhelm Forster Sternwarte in Berlin zwecks Archivierung gesendet und nicht kopiert.


    PS3: meine gute Sachen veröffentliche ich breitbandig. Mein Privatarchiv werden meine Erben wohl sang- und klanglos versenken. Hab ich mit dem Archiv meines Vaters genauso gemacht und hab keinen Optimismus, dass das meinem mal anders ergeht....

    Hallo Jan,
    FireCapture-Daten werden bei mir nach PIPP Durchgang gelöscht, da zu groß (ROI aktuell 304x300, 1 Film hat 3.200.000KB)- so läßt sich Datenmenge sofort um die Hälfte oder mehr reduzieren. 300x300 brauche ich wegen Aufstellung der Montierung. Es wird nicht lange eingescheinert[:I]. Habe meistens einen systematischen Drift.
    Verkleinerung Datenmenge ist bei mir der erste Schritt, bevor ich überhaupt Bearbeitung starte und läuft gleich nach Sitzung über Nacht. Derzeit speichere ich zentrierte 200x200 bei 120 Pixel Planetengröße. 200x200 brauche ich für die Schärfungskästchen. Die verweigern Randnähe. Damit kann ich gleich alles sinnfreie (beschädigte Dateien, Bilder mit abgeschnittenem Mars, EDV-Huster,...) beseitigen. Meine LapTop Festplatte hat 1 TB. Davon ist üblicherweise 0,6TB vor Aufnahmesitzungen frei. Wenn ich zwischen Sitzungen bearbeite, hab ich leider meist noch Daten auf Rechner. Am 25.11. waren die freien 0,35 TB innerhalb von 3 h Aufnahmesitzung bw. 105 Minuten echter Aufnahmezeit mit ca. 580 fps voll und ich hatte keinen Speicherplatz mehr. Für Folgetag hab ich Platz machen müssen.


    Trotz sparsamer Datenhaushaltung sind bei mir aus Mars 2020 bisher 4 TB Daten entstanden, die archiviert sein wollen.


    Was unzentriertes kann ich Dir momentan leider gar nicht anbieten. Hier hochladen kann man nur .gif. Über 100 Bilder kommen da wohl nicht zusammen. Ich kann dir ein 160x160 ausgeschnittenes .avi mailen. 25 MB gehen bei mir durch. Ist das dann das, was du willst? Sonst halt über Stick, wenn Du was sinnvolles damit machst [;)]. Mußt Du dann aber hier zeigen[:D].


    LG
    Robert

    Hallo Jan,
    klar, kein Problem. Wie viele Bilder hast Du zusammengebunden? Wunschformat ist Gif?


    Zappeln tut Bild bei mir nicht, da ich
    A) stabile Montierung hab
    B) Nachführfunktion auf Chip in FireCapture nutze
    C) alles über PIPP ziehe (zentriert alles verbliebene Gezappel aus)


    Wenn ich jetzt eine supergute Sequenz raussuche, ist das ziemlich langweilig [;)]. Einzelbilder sind bei mir stark rauschig und dunkel, da ich mit 340er gain und 40% Histo aufnehme. Das ist der Grund, warum ich so viele Bilder stacke. Auf einem Einzelbild sieht man bei mir nicht sonderlich viel. Hier Einzelbild in Originalgröße aus R-Film 94 (siehe Daten unten):



    So sehen meine Verwendungslisten aus:



    Die Daten kopiere ich aus FireCapture in Excel. Wenn ich über Wochen an den Daten bastle, ist so eine Info hilfreich, insbesondere wenn man wie hier oder auf La Palma 100 Filme und mehr pro Tag aufgenommen hat. Zum Schluß blickt man da sonst nicht mehr durch. Man kann auch ganz schnell Info ableiten z.B. ROI und mögliche fps-Rate. Oder Belichtungszeiten in Abhängikeit von f und Standort...


    LG
    Robert

    Hallo Planetenfreunde,
    hab weitere Farbbilder fertiggestellt:



    Mars 2020-11-26 UT19:20 R610GB
    CM 67°



    Mars 2020-11-26 UT19:43 RGB
    CM 73°


    Das sind noch keine Additionen vieler Filme, aber echte RGB. Farbe war kein großes Problem und wird Richtung Höchststand immer besser. Das Bildmaterial war wohl letztendlich zum Höchststand in allen Kanälen am Besten (laut Jörg wohl wegen fehlendem ADC - bin lernfähig[:I]). Die Festplatte war zu diesem Zeitpunkt leider final voll.


    Die besten Stacks haben 60% Verwendungsrate in R und G, in Blau waren es "nur" 40%. R und G wurden trotz resample, also zweifacher Vergrößerung, mit 5er Mexhat Filtern geschärft - das ist der kleinste verfügbare Filter - Gegenglättung war nicht nötig. Um den Kontrast zu erhöhen, kann ich da natürlich genau so klotzig Reinfahren wie beim Einstiegsbild. Insbesondere das letzte Bild begeistert mich völlig - hab hier tatsächlich den kontrastärmeren R-Kanal anstelle vorhandenem R610 genommen, da höher aufgelöst. Noch zarter sähe ein L(G)-RGB aus. In jedem Fall konnte ich die Auflösung des 12" in R und G voll ausreizen. Man muss ja bedenken, dass Mars nur noch 15" groß ist. Diese Nacht war jedenfalls mal eine wirklich positive Überraschung.


    Das Material läßt sich sicher noch ein bischen spektakulärer herrichten und ist jetzt primär auf "fein" getrimmt. Das Randartefact zu entfernen, ist eine Standardarbeit.


    Als erstes suche ich nun den frühesten guten G-Kanal für ein "früheres" RGB.


    LG
    Robert

    Jetzt ist der Rechner durchgelaufen:



    R610 mit UV&IR-cut (li) und R im Direktvergleich über 3 h Aufnahmezeit
    60% Verwendung
    resample / decon durch AS3! (Nutzung der Schärfungsfunktion von AS3!)
    Animation mit PIPP erstellt unter Verwendung aller R/R610-Aufnahmen ohne Berücksichtigung Zeitabstand - man sieht Pausen und Zeiten, in denen ich bevorzugt R610 aufgenommen habe. Gesamt sind das wohl 70 Bilder.
    Schärfung wurde eher zart gehalten, um Details nicht unnötig zu vergröbern. Auch der Kontrast ist nicht hochgezogen. Könnte man problemlos machen für die Freunde der harten Konturen (wen ich da wohl meine[;)]).


    Deutlich erkennbar ist Änderung im Seeing, am besten war es in der Mitte der Aufnahmezeit, also noch weit vor Höchststand. Hier ist nicht viel Unterschied zwischen R und R610 mit UV&IR-cut zu sehen. Bei der RGB Erstellung sehe ich auch nicht viel Unterschied, scheint halbwegs gleichwertig bei Mars. R610 mit UV&IR-cut beruhigt das seeing etwas besser, da schmalbandiger, erfordert aber längere Belichtungszeit ca. 20%. Kombi-Filter ergibt höhere Verwendungsraten bei schlechterem seeing. Gefühlt hat R die etwas höhere Auflösung, R610 etwas mehr Kontrast - das kann ich mir mit diesem Material genauer anschauen. Die zarteste Darstellung erhalte ich im G-Kanal. Der Kontrast ist aber erheblich schlechter.
    Animations-Methode ist ganz praktisch, um gutes Material zu sichten. Hatte ich schon 2018 für die La Palma Filme eingesetzt und gepostet.


    Werde das heute Nacht noch Mal mit 30% Verwendung und etws härterem Kontrast durchlaufen lassen - mein 8 Jahre alter Rechner braucht für die Durcharbeitung von 3,6 Millionen Bilder ca. 5h, obwohl er Bildbearbeitungstechnisch hochgerüstet ist. Mit aktuellen, auf Bild Bearbeitung spezalisierten Rechnern geht das in 1 h - sowas steht dann unter dem Weihnachtsbaum und wird mich im Winterurlaub bei der La Palma Ausarbeitung unterstützen.


    LG
    Robert

    Frisch auf den Tisch ist immer so ein Thema - Bedingungen heute sind laut Wetterbericht ident zu gestern. Lange Bildbearbeitung spielt sich heute nicht mehr. Quick and dirty zeige ich einfach alles, da eh kein großer Unterschied. Überblick:



    Alle Blau- und Grünkanäle aus AS3! decon



    Alle Rot und R610&UVcut Kanäle aus AS3! decon

    R610 und Rot sind viel zu grob geschärft, Blau könnte man fast so nehmen wie es aus AS3! decon kommt.


    Hier ein paar Schärfungsversuche an verschiedenen Grünkanälen mit MexHat:



    Endbearbeitung wird sich bei 103 Filmen a 35.000 Bilder ziehen, heute Nacht brauche ich Platz auf der Festplatte[:p] und den Rechner...


    LG
    Robert

    Danke mal für die ganzen Glückwünsche!


    Als erstes hab ich die 0,3 TB auf einen Speicher überspielt, damit ich wieder Platz für Folgesitzungen habe, und mit PIPP den ROI von 300x300 auf 220x220 etwas verkleinert, um Platz auf Speicher zu sparen und Info zur Aufnahmequalität zu bekommen. Obwohl es windig war und meine Motivation, die Nachführung zu korrigieren, nach einer gewissen Zeit deutlich nachließ, hab ich kaum Bilder verloren. Das sieht man im PIPP Protokoll. Meine Montierung kommt mit dem "handlichen" 30 kg 300f5 gut klar. Da ist der ausladende 14" schon eine andere Nummer auch wenn gleich schwer.


    Hab jetzt als erstes ein paar Rotkanäle geschärft. Die Bildqualität in den Rotkanälen ändert sich über die 3 h kaum. Verwendungsrate liegt so zwischen 30..60%. Besonders gute Filme fallen durch höhere Verwendungsrate auf. Ohne Resample sind die kleinesten MexHat Filter schon zu groß[B)]. Hab noch kein Konzept, wie ich das ideal schärfe. Momentan läuft Resample auf Rechner, dauert einige Stunden. Die Filme bei Höchststand haben bei harter Schärfung ein brutales Randartefact...[:(], die helle Terminatorseite ist ungestackt schon messerscharf.


    Jan,
    lokales Schärfen setze ich ein, wenn ich ein besonderes Detail zeigen will. Dann setze ich meist eine Kasten drumherum, damit klar ist, wo ich gebastelt habe. Lokale Bildbearbeitung war für mich bisher immer eher "Pfui". Mit fitswork geht das, hinterläßt aber Spuren, die man dann tarnen muss [:I].
    Bei gutem Mars ist das Randartefact am harten Rand ein Ärgernis, dass insbesondere mit kleineren Teleskopen sehr häßlich aussieht. Wenn es schön werden soll, muss man da was tun. Das einfachste ist unscharfe Maske. Da bin ich nicht der Spezialist. Bei entsprechendem Seeing und großem Teleskop ist meist auch der Rand unscharf und das Problem stellt sich erst gar nicht erst - Randartefact ist also immer ein Zeichen für gutes seeing[8)]!


    Die diversen Kollegen von der 1m Fraktion sind natürlich ausgefuchste Bildbearbeiter - insbesondere die Maps sind dann schon halbe Gemälde[;)]. Mit frisch auf den Tisch hat das wenig zu tun.


    LG
    Robert

    Hallo Planetenfreunde,
    am 26.11.2020 waren die Bedingungen unerwartet erheblich besser als am 25.11.. Die Temperaturen waren ausgeglichener und lagen um 0°C. Gelungen sind 103 Marsfilme über fast 3 h. Diesmal sind auch sehr gute Grün- und Blaukanäle dabei, so dass einem reinen RGB nichts im Weg steht. Leider hatte ich nur den 12" vom Vortag im Auto - das seeing hätte Haralds Gerät vertragen. Der Standort war kostensparend gewählt - die Straße zum Gaisberg ist (noch) mautfrei, dafür ist der Gaisberg nur 1287 m hoch. Um über Nebel und Inversion zu sein, hat es gereicht. Zum Höchststand von Mars war die Festplatte dann endgültig voll und ich halbwegs erfroren, da kalter Wind. Visuell mußte ich dann noch eine Zeit lang schauen. Hab selten die Valles Marineris so detailiert im Okular gehabt. Die standen zu diesem Zeitpunkt in der Planetenmitte und waren optimal zu beobachten. Von sehr hellen Staubstürmen im Solis Lacus war nichts mehr zu sehen. Gesamteindruck war La Palma mäßig, leider nicht mit 14"[}:)]


    Schon das Einstandsbild am frühen Abend sieht vielversprechend aus:



    Mars 2020-11-26 UT17:34 L(R610)-R610GsynthB (angefärbelter Tiefrotkanal, Verwendung R610 Rotfilter & UVIRcut anstelle R)
    Durchmesser 15.30"
    CM 41°
    300f5 Newton bei 4650mm (f15,5)
    Frames captured 35.000 je Kanal, Verwendung AS3! 30%


    Mußte vor Ort meine Festplatte nach 2 h Aufnahme leerräumen, um Platz zu schaffen. Das ganze Material muss nun sinnvoll verarbeitet werden. Bei sehr gutem seeing und kleinerem Teleskop wird Randartefact auffällig. Die beleuchtete Kante des Terminators stand in allen Farbkanälen und ist nach stacking ohne Schärfung bereits knackscharf.


    Die Blaukanäle waren auffällig dunkel, was mir schon am Vortag aufgefallen war. Trotz 40% Histogramm im Blaukanal brennt die Polkappe beim Schärfen aus. Der Kontrast zwischen Polkappe und Oberfläche ist sehr stark. In Verbindung mit dem nahestehenden Mond ergibt notwendig lange Belichtungszeit dann einen sehr hellen Himmelshintergund. Obwohl die Blau- und Grünkanäle gut geraten sind, zeigen sich kaum Wolken. Bilder folgen.


    N5:



    Mars 2020-11-26 UT17:38 RGB zu oben - deutlich mehr Dunst und Gewölk als im Einstandsbild zu sehen dank Verwendung R und G



    Mars 2020-11-26 UT17:34 L(R610)-RGB zu oben


    N1:



    Mars 2020-11-26 UT19:20 R610GB
    CM 67°


    N7



    Mars 2020-11-26 UT19:44 RGB
    CM 73°
    sehr schöne Detailauflösung bei Höchststand durch Verwendung R Filter anstelle Tiefrotfilter
    Staub und Wolken optimal sichtbar


    N8



    Mars 2020-11-26 UT19:44 L(R610&R&G)-RGB
    CM 73°
    hoher Kontrast bei Höchststand durch zusätzliche Tiefrotfilterbilder
    Verwendung ca. 400.000 Bilder
    in Konsequenz Unterdrückung Wolken und Staub


    Wie obengezeigt, wurde am 26.11. im Laufe der Beobachtung das Seeing durch immer höher steigenden Mars immer besser, insbesondere auch in den kürzeren Wellenlängen. Da hab ich unerwartetes Glück gehabt.
    In dem Beitrag versuche ich nun, das Maximum aus dem aufgenommenen Bildmaterial heraus zu schälen und aufzuzeigen, wie ich das mache. In der der steten Hoffnung, Tips zu bekommen, wie das noch besser gehen könnte. Letztendlich ist mir klar, dass man aus der Bildbearbeitung keine Wunder erwarten darf und dass selbst bei brauchbarem seeing Mars nun schon ziemlich klein ist.



    LG
    Robert