Beiträge von TheCCDAstronomer im Thema „Mars 26.11.2020 12" Newton Gaisberg - gutes Seeing“

    Hallo Jan,


    Du beschäftigst Dich ja auch schon einige Jahre mit der ganzen Filmerei von Mond und Planeten! Ich denke einfach wie das Robert auch schon erwähnt hat, ein wenig mehr Brennweite als nötig (an Planeten) macht die ganze Verarbeiterei einfacher und man kann besser mit Artefakten umgehen. Das sieht man Deinem Resultat schon an.


    Aber die 178MM ist eine gewaltig anspruchsvolle Kamera! Das wird einem bewusst wenn man selber eine braucht. Hätte nicht gedacht, dass der Unterschied zur 290MM so gross sein würde.


    Konkret hab ich das mit einem C5 am Mond im Primärfokus erfahren. IR- und Rotkanal schauen auf den ersten Blick toll aus (wie in Deinem verlinkten Bild!), aber bei genauerem Hinschauen entdeckt man überall Beugungserscheinungen; für mich inakzeptabel. Ein Versuch mit zusätzlicher 2xBarlow bestätigte dies, da das Resultat nur noch aus Beugungserscheinungen bestand!


    Mit dem Grünfilter kam dann das grosse Aufatmen! Einzelne Beugungserscheinungen treten zwar an den extremen Kontrastübergängen noch auf, könnten aber mit etwas Retusche beseitigt werden. Nun ja, bin nicht auf die Idee gekommen, noch mit dem Blaufilter aufzunehmen ... [:D] wird nachgeholt.


    Was hab ich daraus gelernt: Für wirklich schöne Mondaufnahmen mit der 178MM braucht es wohl etwa doppelte Öffnung wie die des C5 bei gleicher Brennweite! Genau wie Du es verlinkt hast [8D] ... ein erster Versuch mit meinem 10" F5.6-Newton sah vielversprechend aus.


    Eine Frage: Mit 1.5 drizzle zeigten sich beim Schärfen des stacks immer rasterartige Artefakte. Kennst Du die auch?


    Sorry Robert! Ich verfolge Deine ausführlichen Berichte immer mit grossem Interesse [;)].


    Viele Grüsse
    Jan

    Hallo Namensvetter,


    die Grösse der Beugungsscheibe ist eben nicht die einzige auflösungsbestimmende Grösse einer Optik. Vielmehr ist der Kontrast entscheidend; bestes Beispiel sind dunkle Stahlseile vor hellem Himmel, die wir mit unseren Augen selbst weit entfernt noch ausmachen können, obwohl das eigentlich gemäss Auflösungsformel gar nicht möglich ist.


    So verhält es sich auch auf flächigen Objekten wie Mars etc. Eine gute Faustregel ist, dass man etwa die Auflösung von 1/2 bis 1/4 des Beugungsscheibchendurchmesser erreichen kann. Warum so kann ich nicht erklären, ist ein Erfahrungswert. Das ist aber auch in etwa so nachvollziehbar in den beiden Ergebnissen mit den reinprojizierten Beugungsbildern! Gefällt mir ausgezeichnet.


    Wir haben sicher die Tendenz, mit längeren Brennweiten als notwendig zu arbeiten. Ralf (30sec) zeigt ja auch immer wieder, welche Detailabbildung mit einem C11 bei 'nur' 4m Brennweite möglich ist. Kameras mit den modernsten Sensoren machen das möglich!


    Viele Grüsse
    Jan