Beiträge von Gerd-2 im Thema „Rotierende Linsen besser?“

    Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei weit entfernten Objekten wird die Schärfe eines Teleskops in Bogensekunden, also Winkelauflösung, angegeben Dadurch ist die Zahl unabhängig von Objektentfernung und Abbildungsgröße.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auch du verwechselst leider Auflösungsvermögen mit Bildschärfe.
    Was du ansprichst ist das Auflösungsvermögen der Optik aber nicht die Schärfe des Bildes.
    Die Bildschärfe ist grundsätzlich unabhängig von der Öffnung und wird ausschließlich von der Qualität der Optik bestimmt.
    Hättest du Recht und die Bildschärfe wäre abhängig von der Öffnung müssten ja kleine Öffnungen prinzipiell ein unscharfes Bild liefern. Und da klein ja relativ ist wäre eigentlich jede Optik unscharf da es immer eine noch größere gibt.
    Wer aber schon mal durch eine Optik geschaut hat, egal welcher Öffnung weiß aber das dies völliger Unsinn ist und jede Optik egal welcher Öffnung in der Lage ist bei entsprechender Qualität ein scharfes Bild zu liefern.


    Es ist nur so dass das Bild bei kleiner Öffnung auch kleiner ist wenn man visuell mit gleicher AP beobachtet aber es ist genauso scharf wie das der größeren Öffnung.
    Und bei Foto ist es das Gleiche.
    Eine Optik mit zb. F10 zeigt fotografisch immer ein gleich scharfes Bild bei gleicher Qualität der Optik, völlig egal welche Öffnung man hier verwendet.
    Seeing Einfluss lassen wir mal außen vor.


    Nur bei 50mm Öffnung hätte sie 500mm Brennweite und bei 100mm Öffnung hätte sie 1000mm Brennweite und würde damit ein doppelt so großes Abbild eines Objekts zeigen.
    Also Bildschärfe ist in beiden Fällen identisch nur die Auflösung ist bei doppelter Öffnung auch doppelt so hoch.

    Ich denke es ist sehr wichtig diesen Unterschied deutlich zu machen da bei nicht Beachtung desselben die vollkommen falsche Vorstellung entsteht das kleine Öffnungen prinzipiell unscharfe Bilder zeigen würden.
    Und das wäre völliger Unsinn.


    Grüße Gerd

    Hallo Cornelius,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">soweit ich verstanden haben ist der Grund, dass größere Linsen/Spiegel Durchmesser schärfere Bilder erzeugt, der ist das bei weniger optische Fläche kleine Unebenheiten eine größere menge an Licht beeinflusst
    als auf einer größeren Fläche wo jeder cm² für eine kleinere Lichtmenge zuständig ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    da hast du etwas grundsätzlich falsch verstanden.
    Wir müssen auch unterscheiden zwischen dem Auflösungsvermögen das vom Durchmesser der Optik durch Beugung bestimmt wird und der Bildgüte die von der Qualität der Optik und dazu zählen auch kleine Unebenheiten bestimmt wird.
    Prinzipiell kann jede Optik eine hohe Bildgüte und damit scharfe Abbildung zeigen wenn ihre Qualität hoch ist, das ist vollkommen unabhängig von der Öffnung.
    Allerdings ist es so das es schwieriger ist eine große Optik in gleich guter Qualität zu fertigen wie eine kleine.
    Daher ist die Bildgüte einer großen Optik sogar tendenziell etwas schlechter als die einer kleinen oder sie wird sehr teuer wenn man die gleiche Bildgüte erreichen möchte weil der Aufwand dann wesentlich größer ist um die gleiche Qualität zu erreichen.
    Mehr optische Fläche bedeutet eben auch mehr Fehler die entstehen können.


    Es ist daher sogar oft so das eine Reduzierung der Öffnung also abblenden die Qualität der Optik und damit ihre Bildgüte verbessert.
    Bei Spiegeln hat man oft das Problem einer abgesunkenen Kante welche die Bildgüte mindert.
    Blendet man sie aus also verringert die Öffnung dementsprechend ist das dann ein großer Gewinn für die Bildgüte und man erhält nun das deutlich schärfere Bild.


    Oder nehmen wir die sphärische Aberration.
    Ein Kugelspiegel mit 200mm Durchmesser und 1200mm Brennweite also 200F6 erzeugt eine grauenhafte Abbildung die nicht scharf zu kriegen ist weil hier die Randstrahlern einen anderen Fokus haben als die Strahlen in der Nähe der Achse.
    Der Wellenfrontfehler beträgt hier RMS 0,247 was den Strehl mit 0,085 in den Keller katapultiert.


    Blendest du diesen Spiegel auf zb. 120mm ab verbessert sich die Abbildung enorm.
    Er hat nun als 120F10 einen Wellenfrontfehler von lediglich RMS 0,032 und damit Strehl 0,96.
    Das ist schon recht nahe am Ideal und wird dir eine rattenscharfe Abbildung zeigen.
    Also der gleiche Kugelspiegel der bei 200mm Öffnung völlig unbrauchbar und nicht scharfzukriegen ist zeigt dir wenn du auf 120mm abblendest eine rattenscharfe Abbildung nahe dem Ideal.
    Hier haben wir dann also das krasse Gegenteil von dem was du oben geschrieben hast.


    Zu deiner Idee mit der Rotation.
    Es ist egal wo der Fehler liegt, was zählt ist nur die Fläche die er betrifft und natürlich sein Ausmaß.
    Das fließt dann so auch in den RMS ein.
    Drehst du die Optik liegt der Fehler zwar an anderer Position aber RMS und Strehl und damit die Bildgüte bleiben unverändert.


    Grüße Gerd