Beiträge von 03sec im Thema „Mars noch mal am 4.11., 9.11.,23.11., und 29.11.“

    Hallo zusammen,
    hier mein Mars von gestern:



    mäßiges Seeing und Hochnebel sorgten gestern dafür, dass Mars sehr kontrastarm erschien. Trotzdem waren einige Kontouren im Lifebild erkennbar, also dachte ich mir "viel hilft viel" und belichtete kontinuierlich über 1 Std. Am Ende sah ich, dass die Schmidtplatte mit Reif bedeckt war, das hat den Kontrast weiter verschlechtert aber interessanterweise die Schärfe nicht so sehr. Aus den 65 mal 1 min. Videos suchte ich 45 aus und derotierte sie. C11 mit ASI178MC, ca. 4000 mm.
    Um den Südpol herum gibt es rötliche Bereiche, die scheinen real. Vielleicht aber kommt da auch nur der Staubsturm nicht hin und der Rest ist im Verhältnis blasser.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,
    ich werfe meinen Mars von gestern Abend dem 23.11. mal hier dazu.



    zunächst waren die Bedingungen hier am Niederrhein eher mäßig. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich weiter machen sollte oder abbrechen. Nach dem Durchzug eines Zirrenbandes sah es aber ganz brauchbar aus. Ich entschied mich für R(rgb), d.h. 20 mal 1 min. R, dann 5 mal 1 min. RGB und dann wieder 10 min. R. Alles derotiert und gewichtet und selektiert und schnell in PS geschärft. Am Ende der Saison habe ich jetzt einige Übung und es ging überraschend schnell. Den Beugungsring (der im R deutlich stärker war) konnte ich mit den Wavelets reduzieren, Reste wurden kurzerhand wegretuschiert. Ich werde mich später noch einmal mit dem Material befassen.
    Interessant war, dass der Staubsturm im Lifebild sichtbar war und sich an seiner Farbe (sandfarben :-)) verraten hat. Bei früheren Aufnahmen wurde der Rand eher leicht bläulich. Der scheinbare Durchmesser ist nur noch 15,8".
    C11 bei ca. 4000mm, ASI178MM (Rotfilter) und MC. 18ms, 33% verwendet, 24 mal 1 min. derotiert.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Holger,
    nein, wirf deine Brille noch nicht weg, da war wirklich ein Versatz. Auch bei der 2. Bearbeitung hatte ich ihn wieder. Dank deines Hinweises war ich nun aber auf der Hut. Ursache war wohl ein Versatz des Blaukanals schon im Stack. Durch meine Bearbeitung wurde das dann deutlicher, weil ich die Farbe mitgeschärft hatte und nicht nur die Luminanz, das sollte man eher nicht bei Farbkameras tun.
    Hallo Roland,
    der 4.11. war eigentlich nichts Besonderes, aber ich konnte in den Lifebildern zwar sehr weich, aber doch viele Strukturen erkennen. Der 9.11. war da viel besser. Im Lifebild konnte ich auch Details in den kontrastarmen Bereichen sehen, das ist immer ein gutes Zeichen und DAS ist für mich dann "visuell". Durchs Okular habe ich nur zur Positionsbestimmung geschaut. Einen ADC habe ich benutzt, ich denke mit reiner Farbkamera ein Muss.
    Ob mein C11 gut ist weiß ich nicht. Ich habe mir zumindest keine besondere Optik reserviert oder so. Ich sehe aber am Stern, dass da nicht viel falsch sein kann. Bei gutem Seeing sehe ich ein sauberes Airyscheibchen mit schönen Beugungsringen.
    Startklar mache ich mein C11 in einer Kühlkiste :) einer kleinen Box, mit Styropor ausgekleidet und einem Deckel einer Kühlbox, der ein Peltier-Element zur Kühlung hat. Ich komme so auf 3°C unter Umgebungstemperatur, das braucht allerdings auch 2 Stunden. Am 9.11. war es aber recht warm und ich wurde von dem guten Seeing auch etwas überrascht, da hieß es "raus und hoffen".
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo,
    so, ich habe beide Bilder noch mal neu bearbeitet. Die 30sec Teilbilder habe ich dieses Mal nicht in WinJupos derotiert, sondern in AS!3 "quasiderotiet", ging schneller und ich konnte keine Verschlechterung feststellen




    Mir gefallen sie nun besser, ich hoffe euch auch ,
    viele Grüße,
    ralf

    Hallo Holger,
    manchmal ist man ja betriebsblind.
    Ich selber bin von dem Material überzeugt, von der Darstellung immer weniger. Da ist auch keine Linie drin und es war immer schon geplant diese Schnellschüsse noch mal aufzuarbeiten.
    "Machen" ist halt zeitintensiver als "wollen".
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Holger,
    ja, jetzt sehe ich es. Hmm, keine Ahnung, real ist das auf jeden Fall nicht. Verschobene Farbkanäle möchte ich ausschließen. Es gibt aber Bearbeitungsschritte, die sich nur auf kontrastreiche Regionen beziehen, hier könnte etwas schief gelaufen sein. Ich werde da sicher noch mal ran gehen, wenn ich die ganze Marsopposition noch mal aufarbeite. Die Regentage werden kommen.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Norman,
    ich habe ein wenig gebraucht aber jetzt, - ja, ich sehe das Seepferdchen. Es freut mich, dass du als visueller das Bild magst, denn oft ist es ja so, dass das Zarte und ganz leichte bei der Fotografie verloren geht. Und ich möchte mich fast dafür entschuldigen, dass ich doch immer recht hart rangehe. (am 4.11. wars aber bewusst um die Nebel abbilden zu können)
    Was Karten und Oberflächenstrukturen von Mars angeht, so gibt es eine sehr große Bandbreite. Manchmal wird eine Struktur dunkel dargestellt in hellerer Umgebung, und manchmal hat sie fast die gleiche Helligkeit und nur Umrisse oder Randstrukturen sind gleich. Mag sein, dass das auf den Lichteinfall zurück zu führen ist oder auch auf Sand und Staub, vielleicht auch nur auf unterschiedliche Techniken , z.B. Filter.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Roland,
    vielen Dank.
    Ich glaube Jan meinte die dunklen Gebiete im Zentrum, die ja so eine Art Schraffur aufweisen.
    Die hellen Bereiche im Nordteil, (11.9.) sind definitiv keine Wolken, das sind Strukturen, die sich auf Karten wiederfinden lassen, allerdings in oft sehr unterschiedlichen Darstellungsweisen. Es gibt auch erstaunlich gerade Strukturen auf dem Mars. Wolken sind immer weißlich oder bläulich. Ich habe auch neulich eine UV-Aufnahme gesehen, da sah man von der Oberfläche praktisch nichts, aber alle Wolken waren wieder zu finden.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Jan,
    nein, ich meine Wolken. Oder besser Dunst oder Hochnebel...das sind die bläulichen Bereiche nahe des Terminators aber nicht nur dort. Beispielsweise auch nahe des ZMs etwas oberhalb des Südpols und natürlich am Nordpol.
    Ich weiß zwar nicht, was ein "priodisch arbeitendes Bildbearbeitungstool" ist, aber die Strukturen sind real. Natürlich etwas sehr gequält, das gebe ich zu. Die Region zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl helle und dunkle Strukturen in etwa gleich häufig verteilt sind und tatsächlich gibt es diese "Richtungen" real, wenn auch nicht so stark. Unsere Augen machen da schnell ein Muster draus. Hätte ich das Bild um 45° gedreht, dann wär das weniger auffällig.
    Hallo alle, hier noch ein Bild vom 4.11.



    auch wieder etwas hart ran gegangen, ich hatte auf einem anderen Bildschirm bearbeitet, aber die Wolken kommen gut rüber. Das ist ein echtes RGB mit der ASI178MC und derotiert. Alles andere wie oben.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo ,
    hier auch nun mein Mars von gestern, dem 9.11.



    Das Seeing muss in weiten Teilen des Lndes ganz brauchbar gewesen sein. Bei mir war´s eine Wolkenlücke von ca. 20 min., danach wurde es schlechter.
    C11 mit Telekonverter ca. 4000 mm, ASI178MC, 15ms, 66%verwendet, 17 min gesamt, nicht derotiert, aber in AS!3 34 Einzelbilder erneut gestackt. ich habe eine RGB-Version gemacht und eine G(RGB) indem ich nur den Grünkanal bearbeitet habe. Diese hier ist die G(RGB) Version, sie zeigt etwas deutlicher die Wolken, sind aber erstaunlich ähnlich.
    Ich habe mich gewundert wie schnell Mars kleiner geworden ist, möglicherweise also mein letztes "vernünftiges" Bild der Opposition.
    Viele Grüße,
    ralf