Beiträge von erik.wischnewski im Thema „Zauberernebel (Sh2-142) in bicolor“

    Hallo Lars,


    Deine Frage ist schwer zu beantworten. Der noch sehr junge Sternhaufen ist grob 10 000 Lj entfernt mit einer Unsicherheit von mehr als ±1000 Lj. Er selbst misst nur ca. 10 Lj, also viel weniger als der Messfehler der Entfernung. Der Gasnebel dürfte größer sein als 10 Lj, aber sicherlich immer noch deutlich kleiner als die ±1000 Lj. Somit wird es schwer, ein Vor und Dahinter zu messen.


    Man kann eventuell indirekt auf Einiges schließen. Solch ein Gebilde besteht aus kalten Gas (dunkel), heißem Gas (hell) und Staub, welcher bläulich, wenn angestrahlt und schwarz, wenn nicht. Misst man eine deutliche/starke Polarisation bei den Sternen in Richtung des blauen Reflexionsnebels, darf man davon ausgehen, dass diese Polarisation durch den Nebel zustande gekommen. Dieser liegt in dem Falle vor dem Sternhaufen.


    Eine zweite Hypothese ließe sich bei der kleineren, unteren "Wiege" vermuten: Oberhalb der Grenze der Wiege leuchtet der Nebel heller, ist also vermutlich heißer. Unterhalb der Grenzlinie gibt es einen schwarzen Fleck, der kaltes Gas oder absorbierender Staub sein kann. Da es so scheint, dass das obere heiße Gas sich nach unten fortsetzt, würde ich die ganze untere Region als staubhaltiger als oben ansehen, weshalb sie dunkler ist und im Vordergrund liegen muss, insbesonder der schwarze Fleck. Auch hier würden wieder Millimeterwellenmessungen und Polarisationsmessungen weiterhelfen. Ich habe auf Anhieb keine Arbeiten dazu gefunden.


    Eine Frage an Dich: Es gibt in dem Nebel mehrere Herbig-Haro-Objekte. Konntest Du auf Deinen Originalen welche entdecken? Leider kann ich Dir nicht genau sagen, wo im Nebel diese versteckt sind.