Beiträge von tbstein im Thema „Es geht mit 10 Sekunden und weniger...“

    Hallo Peter,


    ich denke es war nicht meine und bestimmt auch nicht Heikos Absicht, dich in eine Ecke zu drängen. Es wurde zwar einiges Kontroverses geschrieben, aber ich denke das ihr beide schon euer Handwerk, bzw. Hobby vesteht. Es geht hier m.E. auch nur um Spitzfindigkeiten, das Wichtigere ist, das man seine Technik beherrscht. Ich habe diesbezüglich übrigens mal vor einiger Zeit die ganzen Aspekte in einer Excel-Kalkulation versucht zu berechnen, um besser zu Verstehen, wo man noch etwas zu optimieren ist. Ist alles ein bisschen im Sande verlaufen, da die Wahrheit meist doch auf
    dem Rasen, bzw. dem Sensor liegt. Falls mal jemand etwas übereifrig eine Erkenntnis, bzw. Erfahrung zum besten gibt, muss man das nicht immer gleich negativ auffassen. Daher vertragen wir uns wieder und erfreuen uns am Hobby.


    Vg Tino

    Hallo Peter, hallo Heiko, hallo Lars,


    bezüglich Kurzbelichtung usw. gab es schon viele Diskussionen hier im Astrotreff. Die Quintessenz ist meines Wissens:
    Belichtungszeit so lang wählen, dass das Rauschen des Sky-Backgrounds möglichst größer ist, als das Ausleserauschen der Kamera (ich denke 3-5x größer ist ausreichend, aber darüber lässt sich streiten). Dann ist es egal, ob man länger belichtet, oder ob man die Belichtungsserie in einzelne Belichtungen unterteilt und diese dann Stackt. Das S/N ist das Gleiche, das kann man auch ziemlich gut mathematisch aus der S/N-Formel herleiten. Dh. im Umkehrschluss, dass man mit einer modernen CMOS-Kamera mit sehr niedrigem Ausleserauschen bei hellem Himmel und ohne Schmalbandfilter relativ schnell im Sky-Background-dominierten Bereich ankommt. Da ist man mit einigen Sekunden als Einzelbelichtungszeit ausreichend lang unterwegs. Mit Schmalbandfilter, bzw. sehr dunklem Himmel ist der Sky-Background u.u viel geringer, sodass hier wirklich lange belichtet werden sollte, falls man kein S/N verschenken möchte. Die kurzen Belichtungszeiten haben aber wie bereits mehrfach gesagt sehr viele Vorteile. Geringere Anforderungen an Montierung/Guidung und damit kleinere FWHM, geringerer Ausschuss durch Satellitenspuren. Und bezüglich Dynamikumfang muss ich dem Heiko auch Recht geben. Wenn man viele Aufnahmen stackt, dann steigt der Dynamikumfang mit der Wurzel der Anzahl der Belichtungen. Für normale "Pretty Images" vllt. unerheblich, aber wenn man photometrieren möchte, ist es schon von großem Interesse, dass auch die hellen Sterne nicht ausgebrannt sind. Ich denke aber, dass die Unterschiede durch das Belichtungsregime nicht so extrem groß sind, sondern dass hier ein dunkler Himmel schon Wunder wirkt und viel extremer das Ergebnis beeinflusst.


    Gruß Tino