Beiträge von MartinB im Thema „Unterschied Teleobjektiv vs. kleiner Refraktor“

    Hallo Stefan,


    Der Hauptunterschied von Teleobjektiven und Astro-Refraktoren wurde schon genannt: Das Teleskop hat keine verstellbare Blendenöffnung.


    Außerdem haben Teleskope meist eine "ehrliche" Baulänge, die der Brennweite entspricht, während Teleobjektive meist sehr kurzbrennweitige Optiken mit Verlängerungselement hinten sind, im Prinzip wie eine Barlowlinse.


    Teleskope kommen von Haus aus oft ohne Bildfeldebnung, die muss man dann für Fotografie extra dazu kaufen.


    Farbreine Abbildung nahe der Beugungsgrenze ist bei beiden nur mit teuren Spezialgläsern optimal möglich.


    Traditionell musste man ca. 2 Blendenstufen abbilden, um bestmögliche Schärfe beim Teleobjektiv zu bekommen. Das heißt, man landet bei den günstigeren Teles bei einem Öffnungsverhältnis von f/8 bis f/11. Das ist für Astrofotografie nahezu untauglich.


    Mittlerweile können die Kamerahersteller Objektive bauen, die trotz 15 und mehr Linsen selbst voll geöffnet schon guten Kontrast und ausgezeichnete Schärfe liefern. Billiger als ein Refraktorteleskop gleicher Brennweite, Öffnung und Bildgüte wird das dann aber nicht, auch weil solche Foto-Objektive genau wie Teleskope nicht in hohen Stückzahlen gebaut werden. Das kann aber von Fall zu Fall besonders bei Brennweiten im Bereich 200-500mm eine sinnvolle Alternative sein, wenn auch normale Fotografie damit gemacht werden soll.


    Ein Indiz für Astrotauglichkeit bei Teleobjektiven ist, wenn der Hersteller ausdrücklich die Verwendung mit Telekonverter vorsieht.
    Das ist bei günstigen Telezooms regelmäßig nicht der Fall.


    Gruß,
    Martin