Beiträge von mmpgb im Thema „Neptun im Wassermann“

    Hallo Heinz, Maik und Uwe,


    um Neptun zu finden, bin ich so vorgegangen:


    beim Pegasusquadrat habe ich die beiden rechten Sterne nach unten verlängert, manchmal war es gerade der halbe Abstand von alpha Peg (rechts unten) zum Horizont.
    Auf die Gegend habe ich die Kamera mit 55mm davor und ISO 3200 einige Sekunden draufgehalten, um eine markante Struktur zu finden, nämlich psi 1; 2 und 3 Aqu, die dort mit die hellsten Sterne sind und einen auffälligen Winkel bilden.
    Darüber stehen (fast) senkrecht die beiden Sterne phi und chi Aqu (siehe auch im Foto vom 07.11. weiter oben). Diese Gegend habe ich dann mittig im Bild platziert und dann nur noch das Objektiv gegen 135mm ausgetauscht. Bei klarer Sicht war zumindest der "Winkel aus den psi-Sternen schon zu erkennen.
    Etwas links von phi Aqr befinden sich dann zwei relativ helle Sterne übereinander (Entfernung phi bis Neptun x2), sehen aus wie Torstangen, weil Neptun dort mittig von links nach rechts durchgelaufen ist.
    Der letzte Schritt wäre dann, sich zu merken, was zwischen den Torstangen und phi ein Stern und was Neptun ist.


    In der Erklärung liest es sich vielleicht etwas sehr aufwendig, aber in der Praxis, wenn man es einige Male gemacht hat, dann ist man spätestens nach einer Minute am Ziel.


    Und Uranus - da bilden alpha Ari, eta Psc (in Verlängerung der beiden hellen Widder-Sterne) und Uranus ein etwa gleichseitiges Dreieck, siehe auch im Foto vom 19.11. mit Mars zusammen im Beitrag hier:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=256156


    Die engere Umgebung von Uranus muss man sich dann einprägen oder einfach auf einem Blatt Papier notieren - das blendet zumindest nicht.


    Viel Erfolg bei der Suche; wie schon gesagt, nach ein paar Anläufen ist man dort oben schnell "zuhause", auch ohne Elektronik..


    Gruß,
    Manfred

    Hallo Maiki,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe keine Ahnung was einem da visuell erwartet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Um das herauszufinden, würde ich ja gerne mal einen Blick durch Deinen Dobson riskieren. Aber viel mehr als ein minikleines Scheibchen mit vielleicht sogar einem Hauch von Farbe würde ich da nicht erwarten. Für mich war es schon schwierig genug, die Planeten überhaupt zu finden. Bei Neptun habe ich es inzwischen nach zwei Probeaufnahmen geschafft - ohne goto.
    Uranus ist da schon etwas schwieriger, weil er sich in einer recht leuchtschwachen und etwas strukturlosen Gegend befindet ... und erhebliche Verrenkungen am Veluxfenster erfordert ...


    Viele Grüße
    Manfred

    Inzwischen konnte ich die Bewegung von Neptun über fast zwei Monate verfolgen. Hier ein Foto vom 18.11, wieder mit 135mm bei leichter Schleierbewölkung aufgenommen. Seine Position ist am oberen und rechten Bildrand markiert:









    Später sollte noch Uranus festgehalten werden, dann wären es gestern alle 5 äußeren Planeten in ihren Umgebungen gewesen, aber den Wettlauf gegen die Wolken habe ich knapp verloren ...


    Manfred

    Hallo allerseits,


    die Gelegenheit, Neptuns Bahn zu verfolgen, ist hier witterungstechnisch doch recht eingeschränkt, aber gestern Abend bot sich wieder eine Möglichkeit. Da der Wassermann nach Einbruch der Dunkelheit schon den Meridian überquert hat, die Kamera aber azimutal ausgerichtet ist, habe ich das Foto so gedreht, dass der Ausschnitt dem vom 10.10. entspricht:








    Neptun ist wieder links vom N zu finden, und der Vergleich mit vorangegangenen Fotos zeigt, wie weit er sich inzwischen von dem etwas schwächeren Stern direkt links von ihm entfernt hat. Ein Foto weiter oben enthält ja einen Maßstab in Grad, sodass man die Positionsveränderung seit September auch ausmessen kann.


    Viele Grüße
    Manfred

    Gestern Abend wurde es nach einem durchwachsenen Tag doch noch sehr klar, und so ging es auf die Schnelle in Richtung Bodenfenster statt ins Bett eine Etage tiefer. Sogar die drei psi – Sterne waren diesmal im Sucher gut zu erkennen. Das Einstellen ging damit recht schnell von statten – nur an der nötigen Konzentration hat es dann gefehlt - bei den meisten Bildern hatte ich wohl zu früh nach der Spiegelvorverriegelung ausgelöst, sodass leichte Wackler im Bild waren, zum anderen hatte ich erst nach dem letzten Foto beim Abbauen gemerkt, dass ein Heizkörper direkt unter dem Fester nach Kräften bollerte und so wohl für einige optische Turbulenzen gesorgt hatte.


    Das folgende Foto zeigt den vollen Bildausschnitt, aufgenommen mit 135mm bei Bl. 5,6; ISO 3200 (es war eine der Probeaufnahmen) und 4s :









    Im folgenden Ausschnitt sind die beiden Positionen von Neptun vom 20.09. und vom 07.10 wieder durch Überlagerung hineinkopiert. Neptuns aktuelle Position ist am Bildrand oben und rechts markiert; er ist der linke des dort befindlichen „Doppelsterns“ (sagt Stellarium).









    Viele Grüße,
    Manfred

    Hallo Uwe,


    vielen Dank für Deine Rückmeldung. Es stimmt schon, wie Du es sagst - da ist nicht viel zu sehen, aber ihn <u>überhaupt</u> dort in dieser Gegend ohne richtig helle Sterne mit einem kleinen Tele zu finden, das empfinde ich schon als kleine Herausforderung. Und zu zeigen, dass man aus mehr als 4 Milliarden Kilometern Entfernung seine Bewegung innerhalb weniger Tage bemerken kann, das ist schon eine interessante Sache. Seitdem ich mich für Astronomie interessiere, und das sind jetzt schon mehr als 50 Jahre, wurde Neptun immer als ein Objekt dargestellt, das schwierig zu finden ist; und dass es mit meinen bescheidenen Möglichkeiten klappt, das freut mich schon, besonders wenn ich meine jetzigen Fotos von Neptuns Position mit denen vor ca. 25 Jahren vergleiche, als noch ein Negativfilm in der Kamera war.


    Viele Grüße
    Manfred

    Gestern Abend bot sich wieder eine Möglichkeit, Neptun im Bild festzuhalten, nachdem sich Mond und Wolken aus seiner Umgebung entfernt hatten.
    Visuell war in der Sternengegend bei geringer Umgebungsbeleuchtung kein Stern zu sehen; das Pegasusquadrat und dessen Abstand zum Horizont dienten wieder als Orientierungshilfe.


    Hier ein Foto, wieder mit 135mm; Planet und Sterne befinden sich jeweils links von der Beschriftung:









    Um den Umfang der Bewegung deutlich zu machen, wurden die beiden Bildausschnitte vom 20.09. und 07.10 übereinandergelegt und leicht gegeneinander verschoben. Dadurch erscheinen alle Sterne doppelt, nur die beiden Positionen von Neptun nicht:









    Dass die schwachen Sterne nicht doppelt erscheinen, ist wohl darauf zurückzuführen, dass die Durchsicht gestern Abend deutlich schwächer war.


    Der eingefügte Maßstab mit 30 Bogenminuten ergibt sich mit Stellarium aus der Entfernung der beiden Sterne chi Aqr und SAO 146614. Sie stehen mit knapp 9 Bogensekunden Abweichung genau in Nord – Süd – Richtung und haben einen Abstand von ziemlich genau 34 Bogenminuten. Damit ergibt sich für Neptun eine Bewegung von ca. 25 Bogenminuten in 17 Tagen, fast ein Vollmonddurchmesser.


    Viele Grüße
    Manfred

    Hallo allerseits,


    vor mehr als 23 Jahren hatte ich Uranus und Neptun im Steinbock verfolgt, leider erst nach ihrer Konjunktion, denn die nächst mögliche werde ich mir von der anderen Seite ansehen dürfen. Aber zur Zeit sind beide wieder am Abendhimmel sichtbar; und weil Neptun recht früh aufgeht, habe ich gestern Abend versucht, seine Position mit 135mm im Bild festzuhalten.


    Beim Auffinden in der recht lichtschwachen Sternengegend nach altbewährter Methode halfen die beiden westlichen Sterne des Pegasusquadrats; in ihrer Verlängerung sollte der Planet um kurz nach 22 Uhr MESZ auf halbem Weg zum Horizont zu finden sein. Eine Sternkarte zeigte in seiner Nähe eine auffällige Dreierkonstellation (psi 1; 2 und 3 Aqr; im Foto unten rechts), die nach einigen Probeaufnahmen mit ISO 6200 auch recht schnell gefunden war - am Bodenfenster nur mit dem Tracker als Montierung eine recht praktikable Methode.


    Das ist dabei herausgekommen:









    Und weil Neptun darauf nicht sooo leicht zu finden ist, hier mit Beschriftung:








    In einigen Tagen, wenn es Mond und Bewölkung zulassen, werden weitere Fotos folgen, auf denen eine Positionsveränderung zu sehen sein sollte.


    Viele Grüße
    Manfred