Hallo Norman,
Torsten und ich haben jahrzehntelang Planeten gezeichnet. Wir haben erst mit den Webcams auf primär Filmen umgesattelt. Mit Lucky Imaging geht halt gewaltig mehr als mit dem Auge oder chemischen Film. Wir sind bei Mars ja nun teilweise bei 0,3 ms Belichtungszeit und regelmäßig bei > 500 Bilder in der Sekunde. Da kommt Auge und Gehirn nicht mit. Wenn wir heute mit Auge schauen, geht es uns primär um den Farbeindruck. Der ist ja bei IRRGB weitgehend Fantasie und beliebig manipulierbar.
Vallis Marineris war 2018 visuell auf La Palma mit 14" überhaupt kein Problem, da mit Staub gefüllt und auffällig hell. Am Olympus Mons sind die hellen Wolken manchmal zu sehen, der Berg- und insbesondere der Calderaschatten wären eher im R oder IR zu sehen, da ist mein Auge zu schwach, müßte man mit R610 Filter probieren. Ich glaube nicht, dass das so leicht geht. Kontraste sind zu schwach. Auf La Palma war der Wind meist zu stark störend für intensive visuelle Beobachtung. Planet springt zu stark im Okular herum. Die Kamera friert das problemlos ein.
Hätte allerdings in der Vergangenheit nie geglaubt, dass man Olympus Mons oder Krater mit Amateurmitteln von der Erde aus schafft. Die ersten Amateur-Aufnahmen mit Olympus Mons stammen wohl aus 2003 von Don Parker mit 16" Newton. Heute geht das mit 8".
PS: zu deiner Frage: Solis Lacus war problemlos zu identifizieren in beiden Nächten - ohne jede Überlegung - dann hab ich sofort die Kamera aufgesetzt....
LG
Robert