Beiträge von Guntram im Thema „Mars mit 200mm Öffnung“

    Hallo zusammen,


    heute abend gab es die letzte Möglichkeit, den Mars vor dem Eintreffen einer Kaltfront aufzunehmen. Die ersten Filme kamen gleich wieder in die Tonne, denn das Seeing war scheußlich und erlaubte nicht einmal eine brauchbare Justierung.
    Nach dem Abendessen probierte ich es nochmals. Kaum Detail im Livebild, also abbauen. Schnell das Material geprüft- Hoppla, was ist das?


    Offenbar bildet sich über Solis Lacus / Thaumasia ein Staubstürmchen!




    Mehr war bei diesen Bedingungen leider nicht drin. Hoffentlich haben noch einige von Euch die Gelegenheit nützen können!



    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Niklo.


    Du hast sehr dezent geschärft, und bist den Artefakten entkommen. Am besten gefällt mir das zweite Bild von oben.
    Ich habe mich schon zu Beginn dieser Opposition für die 200% Darstellung entschieden, und bin konsequent dabei geblieben, im Wissen, dass 200% schon arg viel sind. Aber ich wollte alles aus den Aufnahmen herausholen, und deshalb bin ich beim Schärfen auch eher hart rangegangen.



    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Roland.


    Ich habe keinerlei Probleme, den ADC bei Jupiter und Saturn einzustellen. Ich verwende die Helligkeitschwerpunktmethode in FC. Aber bei Mars, habe ich echte Schwierigkeiten. Ich vermute, dass die Barlow, die ich für Mars nach dem ADC verwende, der Grund dafür ist. Ich probiere bei der nächsten Sitzung einmal Aufnahmen ohne ADC. Mal sehen.


    LG,
    Guntram

    Hallo Burkhard.


    Ja, die Auflösung ist ein wenig kleiner. Ich weiss nicht recht warum; vielleicht war das Seeing etwas schlechter. Ich hatte auch wieder Schwierigkeiten mit dem ADC, und stellte zu meinem Erstaunen einen Farbrand nach dem Stacken fest.


    Das Instrument habe ich selbst gerechnet, und auch die Optik komplett selbst hergestellt. Es ist ein rein sphärischer Entwurf, der auf der Pionierarbeit von Michael Brunn aufbaut. Die Lichtstärke ist f/12, und die Bildfeldneigung ist auch korrigiert. Das Feld von 2" Okularen wird gestochen scharf und praktisch vignettefrei ausgezeichnet. Wenn man den Hauptspiegel zu 63% der parabolischen Deformation poliert, ist auch die sphärische Aberration komplett korrigiert, und der Strehlwert erreicht dann > 99%. Keine Reflexionen, Geisterbilder und sonstigen Schwierigkeiten durch irgendwelche Korrektionslinsen!


    Das Instrument baut recht kompakt, Länge etwas mehr als ein Meter, und es bietet noch genügend "Backfocus" um einen Reflexsucher, ADC, Rotationsvorrichtung etc. anbringen zu können. Nachführung mit einer EQ Plattform.


    Ja, es kommt meinem Ideal eines Teleskopes sehr nahe.


    Der 150er Kutter eignet sich sicher für die Fotografie, kann aber von der Auflösung her natürlich nicht mit dem 300er Newton mithalten.



    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Roland.


    Du schreibst: Mit der alten ASI 120MC...


    Sie mag zwar "alt" im Sinne von nicht mehr das aktuellste Modell sein, aber sie bleibt eine für die Planetenfotografie nach wie vor absolut brauchbare und günstige Kamera. Ich hatte selbst die monochrome 120er, und war mit ihr an den Planeten extrem zufrieden.


    Solange die 120MC bei dir läuft, und es keinen zwingenden Grund für eine andere Kamera gibt, würde ich sie behalten! Deine Ergebnisse sprechen für sich.


    Viele Grüße,
    Guntram

    Hallo miteinander.


    Danke! Ich habe mich nochmals hinter das Material gesetzt und ein G-RGB gebastelt. Es kommt dabei nicht mehr an Auflösung heraus, aber die Sichtbarkeit der Details wird noch ein wenig verbessert.



    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Niklo.


    Danke. Ich habe früher aggressiver geschärft. Jetzt mag ich es sanfter, und vielleicht geht dabei das letzte Quentchen Auflösung verloren- sei's drum.
    Ja, die Polkappe ist sehr klein geworden, aber sie zeigt je nach Längengrad doch manchmal Formvariationen. Sie besser aufzulösen, ist, denke ich, mit 200mm Öffnung vielleicht möglich, aber ausserhalb meiner Möglichkeiten. Ich verliere viel Auflösung durch die Vibrationen,die der Schrittmotor meiner EQ Plattform einbringt. Das sieht man bei langer Brennweite deutlich.
    Richtig gut aufzulösen ist die Polkappe m.E. nach ab etwa 250mm Öffnung.


    Insgesamt macht Mars dieser Jahr richtig Spaß. So viel, dass ich- als Nachteule- schon öfters um 3:30 aufgestanden bin. Das Seeing war meist auch recht gut bis sehr gut. Das muss man einfach nutzen. Kein Vergleich zu 2018, mit einem tief stehenden, wabernden, kontrastlosen Mars!


    Hier noch Mars vom 13. September. Und, als Beifang, die extrem schmale Mondsichel von heute. Wegen des tiefen Standes nicht besonders gut aufgelöst, aber die feinen Sichelspitzen faszinieren mich, und auch der extrem tiefe Sonnenstand über der Oberfläche hat seinen Reiz.




    Viele Grüße,


    Guntram

    Hallo Emil und Dietmar.


    (==>) Emil: Visuell habe ich nicht nach den Wolken gesucht. Ich glaube auch nicht, dass ich sie gesehen hätte, weil visuell generell viel weniger Details zu sehen sind, und ich während einer Aufnahmesitzung schlicht keine Zeit habe, um mich visuell in den Planeten zu vertiefen.


    (==>) Dietmar: ADC steht für Atmospheric Dispersion Corrector, auf Deutsch eine Korrekturoptik, die bewirkt, dass die Farbzerstreuung durch die Erdatmosphäre aufgehoben wird. Ich verwende den ADC von Pierro Astro, mit der Einstellhilfe von FireCapture. Seltsamerweise habe ich beim Einstellen der Farbkorrektur am Mars wesentlich größere Schwierigkeiten als bei Jupiter und Saturn.


    Viele Grüße, und Danke für Euer Lob,


    Guntram

    Hallo zusammen.


    Hier noch zwei Ergebnisse aus den letzten Tagen mit 200mm Öffnung:


    Farbe, mit blauer Wolke:




    Ultraviolett:



    Ich hoffe, noch einen guten Blaukanal zeigen zu können. So langsam verliert man bei dieser Schönwetterkatastrophe und dem durchwegs brauchbaren Seeing die Übersicht!


    Viele Grüße,


    Guntram