Beiträge von TheCCDAstronomer im Thema „Mars 13.09.2020 12" Newton Trattberg/Österreich“

    Hallo Robert,


    ja die Nächte vom 13. und 15. September waren auch bei uns in der Nordschweiz von ruhigen Bedingungen und spannenden Erkenntnissen gesegnet. Eine war z.B., dass auch der beste 20cm-Newton nicht mit einem ebenfalls sehr guten 25cm-Newton mit halten kann!


    Ich möchte eine Frage von Dir aufgreifen: "Der R610 & UVIRcut macht am meisten Kontrast und stellt den engsten Bandfilter dar mit leichter Verschiebung ins IR. Enge Bandfilter beruhigen das seeing wohl besser, solange Belichtungszeit nicht erheblich länger. Oder ich hätte den ADC einsetzen müssen, da Mars über 610...1000nm zu stark verschmiert?"


    Ich denke heute, die angesprochene Verschmierung resultiert in erster Linie durch die grössere Aufweitung der Abbildung im roten Bereich (als im grünen und blauen Wellenlängenbereich). Das ist mir erst kürzlich bei Mondaufnahmen durch ein C5 mit praktisch perfekter Optik vorgeführt wurden. Mit der ASI178MM im Fokus und Rot- oder IRpass-Filter erhielt ich nie wirklich feinst scharfe Resultate und haufenweise Beugungseffekte. Als ich dann den endlich einen CCD-Grünfilter probierte, bin ich fast vom Stuhl gefallen ab der feinen Schärfe und nur noch wenige Beugungseffekte!


    An Mars ist ja bei Torsten, Dir und mir das gleiche passiert, dass Grün- oder sogar Blaukanäle die feinste Auflösung ergaben. Das kann eigentlich nur von der Wellenennatur herrühren. Im Prinzip bedeutet das, dass wir für unsere Rotkanäle bei zu hohen Brennweiten arbeiten. Dafür sprechen auch die weniger stark ausgeprägten Beugungskanten im Grünen und Blauen, die ich eindeutig habe. Das sieht man auch in Deinem Blaukanal vom 13. September, denke ich.


    Eine Lösung für das "Problem" ist mir noch nicht eingefallen, da der schöne (wenn auch etwas etwas unscharfe) Kontrast halt immer noch aus dem Rotkanal kommt!


    Viele Grüsse und Gratulation zu den tollen Ergebnissen,
    Jan