Hallo Zusammen,
<b>Mal eine Frage zur "Ausgestaltung" eines Mars:</b>
Ich möchte mal den Mars vom 24.08.2020 aus La Palma mit folgendem Mars vergleichen:
Mars von Jean-Luc Dauvergne vom 22.09.2020 (12 Zoll): Das Bild befindet sich direkt hinter dem Bild von Thomas and Florian Winterer.
http://alpo-j.sakura.ne.jp/kk20/m200922z.htm
Ich finde, dass in dem Bild von Jean-Luc Dauvergne sehr viele Details "angenehm leicht" zu erkennen sind.
Soll es nicht das Hauptziel bei der Planetenbearbeitung sein, möglichst kleine Details rauszuarbeiten und diese "angenehm leicht" sichtbar zu machen?
Vielleicht ist das Bild härter geschärft, na und? Größere Gebiete sind auch farblich strikter getrennt, mehr Kontrast, vielleicht durch die Hervorhebung mit "Lichter" bei der EBV.
Man kann jetzt natürlich sagen: Alle Details in diesem Bild sind auch im Bild aus La Palma vom 24.082020 zu sehen - das mag sein, das weiß ich ehrlich gesagt nicht - aber wenn, dann fallen sie nicht so auf.
<b>Zur allgemeinen Vorgehensweise bei der Erstellung eines Marsbildes:</b>
Diese unterscheidet sich für mich gar nicht so wesentlich bei Aufnahmen mit Mono+Filter oder eben Farbkamera.
Einzelne Kanäle kann man doch aus den Farbbildern extrahieren. Man hat bei einer Farbkamera während der gleichen Zeit wohl sogar mehr Aufnahmen gemacht.
Aber was dann? Welche Möglichkeiten bieten sich z.B. bei einer Farbcam an?
<font color="orange">Beispiel 1:</font id="orange">
Aus einem vorselektiertem Farbvideo (z. B. 90s, 50.000 frames) ein Bild erzeugen.
Zeitlich darum liegende Videos nutzen (sagen wir mal plusminus 30min), um sie zu Derotieren und das Ergebnis im Einzelbild so einbauen, dass man den Einfluss des Randartefakts vermindert (beseitigt).
<u>Vorteil(e):</u>
EBV geht den Umständen entsprechend recht schnell
<u>Nachteil(e):</u>
Es gibt vielleicht andere Videos, wo Einzelkanäle besser sind; vielleicht sind einige Strukturen nicht klar definiert (gestackt), da man „nur“ 30% = 15.000 frames gestackt hat.
<font color="orange">Beispiel 2:</font id="orange">
Man splittet alle Videos in Einzelkanäle auf und sucht sich jeweils den besten R-, G- und B-Kanal aus. Nach wahrscheinlich notwendiger Derotation vereinigt man die Kanäle wieder zu einem Farbbild.
<u>Vorteil(e):</u>
Das Ergebnis sollte etwas besser sein, als in Beispiel 1.
<u>Nachteil(e):</u>
Etwas mehr EBV-Aufwand als im Beispiel 1; vielleicht sind einige Strukturen nicht klar definiert (gestackt), da man wieder „nur“ 30% = 15.000 frames gestackt hat.
<font color="orange">Beispiel 3:</font id="orange">
Man nimmt z. B. die 10 besten Farb-Videos der einstündigen Aufnahmezeit, derotiert diese und verwendet dann das entstandene Summenbild aus WinJUPOS.
<u>Vorteil(e):</u>
Man hat dann bummelig 150.000 Frames gstackt – Details sollten „echter“ sein.
<u>Nachteil(e):</u>
Etwas mehr EBV-Aufwand als im Beispiel 1; man hat auch „minderwertigere“ Videos verarbeitet – Auswirkungen auf das Gesamtergebnis?
Es gibt sicher noch mehr Varianten. Wie soll man da jetzt Vorgehen?
<b>Eine Frage zur Derotation:</b>
Wie stark sollten die Farb-Summenbilder/Kanäle vorgeschärft werden?
Vorschlag: ca. 50% (ist natürlich „Gefühlssache“, wann man die erreicht hat).
Tja – jetzt bin ich mal auf eure Antworten gespannt! [:)]
Beste Grüße
Mario