Beiträge von MartinB im Thema „Parabolisieren mit Subdiameter-Tool“

    Hallo Jens,
    Mehr Streifen bedeutet grundsätzlich bessere mögliche Auflösung. Aber nur, wenn die Streifen sauber sind und guten Kontrast haben.
    Ich selber hab zwar das PDI-Plättchen vom Michael Koch seit über 10 Jahren hier rumliegen, mir dann aber doch ein Bath-Interferometer gebaut. Meine Vorgrhensweise ist so, dass ich erst alles sauber ausrichte ("Bullseye"- Ansicht= konzentrische Ringe) und die Ringzahl durch Längsverstellung minimiere, und danach gezielt so verstelle, dass ich ein möglichst dichtes Streifenmuster mit gutem Kontrast ohne geschlossene Ringe bekomme. Beim PDI erreicht man hier prinzipiell viel weniger Streifen als beim Bath, und ich bin mir nicht sicher, ob eine Einstellung ohne geschlossene Ringe sinnvoll möglich ist.


    Kannst du mal ein Foto hochladen?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Jens,


    Wichtig finde ich, dass Du eine Strichführung findest, bei der sich die Korrektur möglichst über einen großen Bereich des Spiegels gleichmäßig der Parabel nähert. Wenn sich einzelne Zonen sehr unterschiedlich entwickeln, immer gleich dagegen arbeiten. Das ist anders als beim Auspolieren, wo die Oberfläche im Prinzip von allein eine Sphäre werden will.


    Wie viel "V" haben deine Striche denn?
    Falls die Spitze und die Schenkelenden des "V" fast ein gleichseitiges Dreieck bilden, wirkt das eventuell zu wenig Richtung Parabel.
    Probier mal 10 Minuten Mitte über Mitte (aber Spiegel und Tool immer schön regelmäßig weiter drehen!). Mit dem Öffnungswinkel des V kann man eigentlich ganz gut steuern, welche Zonen sich am stärksten entwickeln.


    Es könnte aber sein, dass die Sternausknabberung an deiner Pechhhaut noch zu wenig ist und/oder, dass das Pech zu hart arbeitet. In dem Fall die sind mögliche Abhilfen die Pechhaut dicker machen, mehr/tiefere Kanäle ins Pech, den wirksamen Durchmesser verkleinern, oder weicheres Pech nehmen.
    Beim Auspolieren wird oft reichlich Wärme frei, beim Parabolisieren viel weniger. Da passt sich die Pechhaut dann viel langsamer an, obwohl das gerade hier wichtig wäre. Zum Sphärisch auspolieren ist härteres Pech besser, hier kann sich die Pechhaut im Idealfall auf der gesamten Fläche gut anpassen.


    Wenn der Spiegel dagegen langsam Richtung Paraboloid geht, kann die Pechhaut schon aus Prinzip gar nicht mehr überall gleichzeitig passen. Ich glaube, dass genau diese Tatsache eine der Hauptursachen für Schwierigkeiten beim Parabolisieren bei uns Amateuren ist.


    Ich persönlich habe bis 45cm Spiegelgröße und Öffnungsverhältnis zwischen f/4 und f/5 Sterntools zum Parabolisieren verwendet, die nur knapp halben Spiegeldurchmesser haben.
    Damit kann ich die Parabolisierung sehr schön steuern.
    Die Gefahr von Astigmatismus oder unruhiger Oberfläche wird mit kleineren Tools natürlich größer. Wenn man den Spiegel per Interferometrie auswertet, sollte das aber gut in den Griff zu kriegen sein.


    Gruß,
    Martin