Beiträge von fastride im Thema „Kenn jemand das eVScope“

    Live ist relativ.
    Aber ich verstehe, was du meinst.
    Es gibt da 2 Dimensionen: live/Konserve und direkt/indirekt


    Für mich gibt es da folgende Zeitstaffelung:


    direktes sehen: unmittelbar und unplugged
    indirektes sehen: quasi-live, Sekunden bis Minuten Verzögerung (z.B. eVScope und all die anderen)
    indirektes sehen: DIY Konserve, Astrofotografie, Stunden bis Tage Verzögerung
    indirektes sehen: Internet, Stunden bis Tage


    Jede Variante findet sicher ihre Fans

    Ich war jetzt neugierig und hab was ausprobiert.


    Am meinem bereits in die Jahre gekommenen Handy hab ich ein 1440×2960 Super-AMOLED-HD Display.
    Ich hab darauf ein HD Bild der Andromeda aus dem NASA Archiv als Vollbild geladen.


    Im dunklen Kämmerlein sieht das Bild schon grandios aus.


    Dann habe ich rabenschwarzes Papier um eine 40mm Lupe gewickelt, dass es aussieht, wie ein Okular.
    Das HD-Bild auf dem Bildschirm durch dieses improvisierte Okular betrachtet ergibt schon einen erstaunlich guten Anblick!
    Das Auge mag bei der Auflösung auf dem Handy keine Pixel mehr unterscheiden. Durch das Glas der Lupe und deren leichte Randunschärfe ergibt sich ein sehr überzeugendes Erlebnis.
    Hätte das jetzt so nicht erwartet.

    Wenn solche EAA immer mehr kommen sollten, wäre eine eigene Sparte unter Technik sicher nützlich.
    eVScope war sicher nicht der letzte Versuch in dieser Richtung.
    Wenn diese Systeme für eine 3-stellige Summe zu haben sind, wird der Markt dafür sicher viel grösser.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: SilentDawn</i>
    Wo wir dabei sind: Es gibt ja längst On-Demand Astrokameras wo man sich an Top-Standorten Aufnahmezeit ausgewählter DSO kaufen kann (...)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, bald auch an SEHR guten Standorten


    http://www.spacefab.us/


    Ein Space Telescope für Jedermann für 50$ pro Minute.

    Mit Sicherheit kommt nichts an einen unplugged live Auftritt auf einer Kleinbühne gleich. Trotzdem haben sich Musik Streamingdienste durchgesetzt.
    Sicher nicht, weil sie qualitativ besseren Hörgenuss bieten, sondern weil sie einfacher und bequemer sind.
    So ähnlich könnte es hier gelagert sein....

    Ja, es ist einfach eine neue Art der Astronomie, und die hat sicher auch ihren Himmel und ihre Kundschaft.
    Es gibt aber immer noch den grundsätzlichen Unterschied zwischen ein Ding anschauen und ein Foto (Digital, Live, chemisch) von demselben Ding anschauen.
    Rein psychologisch ist das eine andere Erfahrung.
    Zur Zeit ist noch ein entweder/oder möglich.
    Ich gehe aber schwer davon aus, dass bald auch ein sowohl als auch geben wird.
    Ein augmented reality Teleskop mit einer realen Optik, durch die man gestochen scharf die original Photonen sieht, aber als Bonus ein digitales Bild direkt darüber legen kann, mit allen nur erdenklichen Zusatzinformationen.
    Dann hat man das beste aus beiden Welten.

    Da staunt der Laie.


    Wenn man das ganze am Ende des Tages wirklich nüchtern betrachtet (und weiter spinnt), gibt es bereits von jedem beliebigen Objekt am Himmel ein nahezu perfektes Foto.
    Die von Hubble sind vermutlich zur Zeit nicht die schlechtesten.
    Ich kann also im Prinzip für Umme das ganze Universum in maximal möglicher Qualität betrachten und das in allen physikalisch mögliche Wellenlängen.
    Google bietet da ein perfektes GoTo System und die "Nachführung" ist relativ genau.
    Sollte ich den Tunnelblick durch ein Okular vermissen, kann ich mir immer noch eine WC-Papierrolle schwarz anmalen und dadurch auf den Bildschirm gucken,
    so dass ich nur einen runden Ausschnitt sehe.
    Wenn ich das noch um 2 Uhr Morgens alleine am Waldrand mache, kann ich auch artgerecht frieren und bei jedem Ast Knacken zusammenzucken.
    Das Gerät wäre auch bei einem Bortle 10 Himmel und bei tief hängender Bewölkung einsetzbar!
    Der Messier Marathon wäre da unter einer Minute machbar.[/ironie]


    Ich bleib vorläufig bei dem, was ich mit meinem durch Astigmatismus getrübten Blick durch gewölbtes Glas sehe.

    Grundsätzlich ist das ein interessanter Ansatz.
    Klar, mit dem direkten Seherlebnis hat das nichts mehr zu tun. Schon eher etwas mit Fotografie, aber auch nicht konsequent. Ist halt was Neues.
    Wie es aussieht, wird die vollständige Digitalisierung auch an der Astonomie nicht vorübergehen.


    Grundsätzlich hat das eVScope bereits bestehende Komponenten nur neu zusammengefügt und neue Software programmiert.


    Das ganze ist aber noch so aufgebaut, als ob man einem Fleischfresser (Visuell) den Vegetarismus (Digital) schmackhaft machen wollte.
    Es sieht ähnlich aus, schmeckt ähnlich, fühlt sich ähnlich an.
    Damit meine ich, dass das Pseudookular für die Bildschirmbetrachtung noch so am Teleskop angebracht ist,
    dass man da einen krummen Rücken machen muss und sich mit dem Teleskop mit bewegen muss
    und die Position wechseln muss, wenn es ein neues Objekt anfährt.


    Wesentlich konsequenter wäre, die Betrachtungseinheit komplett mobil zu machen,
    so dass das DigiScope im Garten stehen könnte (oder wo auch immer, z.B. auf dem Dachgiebel) und der Beobachter in seiner warmen Stube.
    Als Betrachtungseinheit käme jede VR-Brille in Frage, wäre sogar Binocular möglich!


    (Bitte nicht steinigen, ich spinne die Idee nur konsequent weiter)


    Grundsätzlich wäre das mit standard Ausrüstung heute schon realisierbar.


    - ein Teleskop mit GoTo (+automatische Ausrichtung)
    - eine Okularkamera
    - ein Computer mit Auto-Stacking (gibt es sowas schon?)
    - eine VR-Brille


    Ich hab so das Gefühl, dass auf dem Gebiet noch einiges passieren wird.