Beiträge von SilentDawn im Thema „Kenn jemand das eVScope“

    Hallo Gerd



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    geschlossene Systeme sind ja fast alle technischen Geräte heutzutage.
    Wenn du einen Fernseher von Sony hast dann kannst du nun mal keine Komponenten von einem anderen Hersteller zur Reparatur verwenden. Wenn du eine Waschmaschine von Miele hast dann musst du nun mal Ersatzteile für Miele kaufen und kannst nicht einfach welche für eine Bosch einbauen usw.
    Es ist wirklich völlig Weltfremd das als Nachteil anzusehen, das ist normal und bei komplexen technischen Geräten auch gar nicht anders möglich.
    Einzige Ausnahme ist noch der PC wo man tatsächlich noch einzelne Komponenten verschiedener Hersteller selber kombinieren und gegeneinander austauschen kann. Aber schon beim Laptop gilt das nur noch eingeschränkt und beim Tablet geht es gar nicht mehr.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mir ist nicht nur die Komplexität der Systeme bewusst, sondern auch die Tatsache das die Hersteller seit Jahren fleißig dabei sind ihre Produkte möglichst unzugänglich zu konzipieren. Es ist nicht gewollt, dass der Kunde ein ansonsten tadelloses Gerät kostengünstig wieder in Gang setzen kann. Fast jede Stellschraube, ganz gleich wie banal, ist darauf ausgerichtet, zum Kauf eines neuen Produktes zu bewegen. Wer glaubt, dass eine ramschige Platine, bestehend aus ein paar Widerständen, Microprozessoren sowie aufgespielter, produktspezifischer Standard-Firmware 200€ wert ist, der ist tatsächlich naiv. Und da sprechen wir von einem Bauteil das definitiv kein Nischendasein fristet, sondern in Massenfertigung automatisiert im sechstelligen Bereich herausgespuckt wurde und wird.


    Anderes Beispiel, defekter Laptop-Bildschirm: Der Rahmen ist geklebt, nicht etwa sinnvoll gesteckt oder geschraubt. Nach der Reparatur hat man dann zwar wieder ein funktionierendes Gerät, welches jedoch so aussieht als wurde es einmal durchgekaut und wieder ausgespuckt.


    Hier hatte es der Hersteller in der Hand, das Ganze zugänglich zu machen oder verschlossen zu halten. Und nein, die Zugänglichkeit lässt sich auch bei schicken Designs gewährleisten. Jede andere Behauptung wäre pure Ignoranz.


    Und du glaubst es sei kein Nachteil, regelmäßig Elektronik entsorgen zu müssen und ebenso regelmäßig absurd hohe Reparaturkosten zahlen zu müssen? Heutzutage darf man den Monteur dafür bezahlen, einen Entsperrcode an einem Gerät einzugeben, nachdem sich dieses in einen Fehlerzustand katapultiert hat. Den Code zur Selbstbehebung kriegt man gemäß Herstellervorgabe übrigens auch nicht dann ausgehändigt wenn es aus der Gewährleistung raus ist.


    Entschuldige, aber genau das halte ich für eigenartig und überaus weltfremd. Ich bin sicher noch nicht so alt, doch selbst ich weiß noch, dass technische Geräte in meinem Elternhaus vor 20-30 Jahren eine Lebensspanne und Funktionalität aufwiesen, die heutige Geräte verschämt erröten lassen würden.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    Das ist völlig Wurst,auch wenn der Akku „nur“ 5h halten würde ist das mehr als ausreichend.
    Du verwechselst Live Beobachtungen mit klassischer Astrofotografie mit extrem Belichtungen.
    Außerdem kann jederzeit über Ersatz Akku oder externe Stromversorgung die Laufzeit beliebig verlängert werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Unpräzise, irreführende bis falsche Werbeversprechen sind also Wurst? Dann vertreten wir tatsächlich zwei grundverschiedene Auffassungen darüber, wie kommerzielle Anbieter sich an Amateurastronomen wenden sollten. Da verwechsele ich auch definitiv nicht die EAA mit der Astrofotografie.




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    Doch es kann eines perfekt und das ist den Beobachter von allen für EAA oder klassischer Astrofotografie bisher nötigen Nebentätigkeiten und Mühseligkeiten zu befreien.
    Der Beobachter kann sich hier erstmalig mit einem EAA Teleskop wieder voll und ganz dem eigentlichen Zweck eines Teleskopes widmen nämlich damit zu beobachten.
    Ohne irgendwelchen umständlichen, immer wieder gleichen und damit auf Dauer langweiligen und lästigen Nebentätigkeiten widmen zu müssen.
    Einfach hinstellen, einschalten und loslegen mit dem EAA Beobachten das ist absolut Revolutionär und bisher einzigartig.
    Das kann außer Stellina und eVScope kein anderes Teleskop, weder als Selbstbau noch kommerziell hergestellt.
    Und ja diese Innovation kostet nun mal leider auch etwas mehr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hier vermischst Du nun dennoch bewusst die EAA mit der richtigen Astrofotografie. Ich habe auch schon ganz zu Beginn gesagt, dass diese Geräte in Sachen Komfort klar ganz oben stehen, keine Frage. Wer mit der gegenwärtigen Qualität welche die EAA bietet zufrieden ist: Perfekt. Enttäuschend ist jedoch mit welcher Unreflektiertheit die Punkte ignoriert werden, welche diese Geräte klar von der visuellen Astronomie und der Astrofotografie abgrenzen. Stattdessen geht die beworbene Tendenz zu genau der eierlegenden Wollmilchsau hin, vor welcher regelmäßig gewarnt wird.




    Hallo Günter

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: G2-Astro</i>
    <br />Hallo,


    völlig richtig was Gerd und Marcus da zu meinem Beitrag oben ergänzend vortragen!


    Die unerwartet vehemente Kritik an dieser Teleskoptechnik, hält aber einer rationellen Betrachtung in keinster Weise stand!


    Ja Sie bekommt in der Zusammenfassung der kritischen Stimmung, den Anschein, das hier nicht sein kann was nicht sein darf!


    Wie kann denn da Einer ein Gerät hinstellen, <font color="orange">das in einer Nacht 10 - 30 Objekte so live zeigen kann, </font id="orange"> wie Wir es mit unseren 4-8 Tausend Euro Teleskopen, nur mit ca. 100 Aufnahmestunden und gleich viel Nacharbeit und mehr bewerkstelligen können!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Genau das meine ich mit Unreflektiertheit und irreführenden Falschaussagen die vor allem unwissenden Anfängern gegenüber schlicht und ergreifend unfair sind.


    Die gezeigten Aufnahmen der EAA Teleskope sehen mitnichten wie 100h bearbeitetes Bildmaterial aus.


    Auch mit einem normalen Go-To Teleskop und Kamera hindert Dich nichts daran, in einer Nacht 10-30 Objekte anzufahren und jeweils 5-10 Minuten Bilddaten aufzunehmen und diese quasi live am Laptop zu betrachten. Das sind dann 2,5h-5h Bildmaterial, welche exakt dieselbe Menge an Bilddaten beinhalten wie eine zeitlich äquivalente Aufnahmeserie eines entsprechenden EAA Teleskops. Und der Grad an Bildbearbeitung die dann noch händisch durchgeführt werden müsste, entspricht ebenso wenig 100h+.


    Ja, da darf und muss man dann selbst Hand anlegen, man muss aufbauen (wenn es nicht schon im Garten/Balkon steht), doch auch hier wiederhole ich mich gerne zum dritten Mal: Komfort steht beim EAA Teleskop ganz oben. Dennoch braucht es für eine <b>qualitativ äquivalente</b> Fotografie wie Du sie zum Vergleich heranziehst kein 4000-8000€ Gerät. Das ist einfach grundlegend falsch.


    Wir können hier gerne nüchtern und sachlich über eine interessante Thematik diskutieren, oder es dabei belassen. Alles andere führt nach meinem Dafürhalten am Ziel vorbei. Ziel meint hier: Festzustellen welche Erwartungshaltungen man mit dem Kauf eines <b>aktuellen</b> EAA Teleskops erfüllen kann und welche nicht. Welche Vor- und Nachteile es hat.



    Grüße und CS
    Christian

    Hallo!


    Mir geht es nicht um die Ablehnung der EAA, sondern schlicht und ergreifend um die Betrachtung der Produktqualität des eVScopes in Verbindung mit dem Anschaffungspreis. Diesbezüglich habe ich auch sehr ausführliche Punkte formuliert.


    Ich finde es auch gut und richtig, skeptisch zu sein und eine gewisse Rationalität eindeutig vor einen subjektiven Hype zu stellen. Denn seit gut 10 Jahren ist es zu einer regelrecht allgegenwärtigen Mode geworden, im Bereich von Startups und Neuerfindungen (nicht nur bei der Digitalisierung) fast alles uneingeschränkt in den Himmel zu loben und das Kritiker der Zukunft bitte nicht im Wege stehen mögen.



    Es gibt sowohl hier wie auch in den anderen Foren dann Stimmen (zu welchen ich mich dazuzähle) die sagen:


    <i>"Gut, mit der EAA entsteht lediglich ein weiterer Aspekt der Amateur-Astronomie."</i>


    Und wiederum Stimmen die verlauten:


    <i>"Das ist die Zukunft."</i>



    Ja, wir haben Streamingdienste für Musik, Serien und Film. Wir haben Smartphones, portable Hochleistungscomputer (Smartphones, Tablets, Laptops) und eine noch nie dagewesene Verfügbarkeit an Informationen und Bequemlichkeiten.


    Doch was ignoriert wird ist der Weg dorthin, die Entwicklung, der Zeitraum und vor allem: Die Fehlkonzeptionen welche aufgekommen und wieder in der Versenkung verschwunden sind. Ob nun mangels Nachfrage oder Unausgereiftheit des Produktes selbst. Leute die beispielsweise annehmen, dass Smartphones sowie Kindle revolutionäre Neuerfindungen sind, werden vielleicht nicht wissen, dass das Konzept in anderer Form (bspw. Palmtops/PDA) sich in ähnlicher Form bereits seit den 90ern durchzusetzen versucht hat, bevor es für die wirklich breite Masse interessant und erschwinglich wurde.


    Das ist nur ein Beispiel und es spiegelt noch nicht die Bedingungen und Konsequenzen wieder, welche bei den genannten Digitallösungen gerne unter den Teppich gekehrt werden:
    <ul>
    <li>Man zahlt wie beim Streaming konstant mit Geld. Je nachdem welche Dienste man nutzt zwischen 10-40€/mtl bzw. 120-480€/Jahr. Seit ein paar Jahren kommt auch verstärkt der Druck durch die Industrie auf, auch andere Dienste und Anwendungen On-Demand bereitzustellen. Nicht selten als einzige Lösung um den Zwang zu verstärken. Wo wir dabei sind: Es gibt ja längst On-Demand Astrokameras wo man sich an Top-Standorten Aufnahmezeit ausgewählter DSO kaufen kann (...).</li>
    <li>Man zahlt mit persönlichen, privaten Informationen. Wer glaubt, dass die große Suchmaschine und ihre breit gestreuten, praktischen Dienste umsonst sind, liegt falsch.</li>
    <li>Digitaltechnik altert furchtbar. Nach wenigen Jahren hat man sehr teuren Schrott Zuhause rumliegen und man darf sich neu einkaufen. Je nach Anwendungsbereich erfolgt das mehr oder weniger schnell. Das heißt Neuanschaffungen im dreistelligen Bereich sind die Regel.</li>
    </ul>


    Für das eVScope sehe ich den letzten Punkt als sehr relevant. Nehmen wir rein theoretisch an, dass sich die EAA ähnlich rasant weiterentwickelt wie das Smartphone. Dann ist das heutige eVScope, so es weiterentwickelt wird, in spätestens 3-5 Jahren technisch überholt. Der Käufer hat keine Chance, seine zB. veraltete Kamera gegen eine neue auszutauschen, sondern müsste sich direkt das neue eVScope kaufen. Gleichzeitig steht die Frage im Raum, was mit dem alten eVScope zu tun ist. Die erste Generation wird sicherlich noch gut über den Gebrauchtmarkt gehen, doch darüber hinaus wird auch der Gebrauchtmarkt neuere Geräte wollen. Immer noch vorausgesetzt, dass sich die App des eVScopes dann noch auf den dann aktuellen Smartphones bedienen lässt und verfügbar ist, was auch keine Selbstverständlichkeit ist.




    Grüße und CS
    Christian

    Hallo Gerd


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    <br />Hallo Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Geschlossenes System: Hier ist man bei technischen Defekten (Mechanik, Software) vollkommen auf den Hersteller angewiesen, was noch schwerer wiegt sobald die Gewährleistung abgelaufen ist. Meine Befürchtung: Man darf es nach Übersee versenden und kann nur hoffen, dass es (günstig) repariert zurückkommt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    beide Hersteller sitzen in Frankreich und nicht in Übersee. Das Stellina wird in Südfrankreich gefertigt und kann dort natürlich auch repariert werden.
    https://vaonis.com/where-is-stellina-made
    Das eVScope wird zwar in Asien in Auftragsfertigung hergestellt aber Unistellar sitzt in Frankreich so das man nichts nach Übersee schicken muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ändert nichts daran, dass das System geschlossen ist. Heißt nicht weniger, alsdass man einen Heidenspaß damit hat wenn das Gerät wirklich mal eine Reparatur oder Überholung braucht und wie da die Kulanz und Bereitschaft aussieht, wenn es wie gesagt aus der Gewährleistung raus ist d.h. Kostenfaktor in Form von Ersatzteilen. Kann der Endnutzer überhaupt den Akku auswechseln? Das wird leider auch nicht erwähnt. Das digital (für den Endvebraucher) nicht gleichbedeutend mit besser ist, habe ich gemerkt als für den Ersatz einer defekten Waschmaschinen-Platine außerhalb der Gewährleistung schlappe 200€ hingeblättert werden durften. Auch im Bereich Kfz und PC habe ich diesbezüglich zahlreiche gruselige Erfahrungen machen dürfen.


    Ein weiterer Punkt ist definitiv auch der, dass es das Unternehmen erst seit 2015 gibt und es genau so interessant ist, wie es sich langfristig am Markt etabliert und hält. Denn davon ist abhängig, ob und in welchem Maße zumindest mittelfristig für den Anwender Support verfügbar ist. Nicht unrelevant wenn man 3000+ € ausgibt.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Werbeversprechen vs. Realität: Der Beschreibungstext verweist darauf, dass das Teleskop wunderbar transportabel ist und an einem dunklen Ort aufgebaut werden sollte. Was wie eine Empfehlung klingt, ist jedoch eine zwingende Voraussetzung um dieses Gerät sinnvoll benutzen zu können. Wer in der Stadt damit Spaß haben will, wird schnell enttäuscht sein. Teure Technik beseitigt keine Lichtverschmutzung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das geniale ist ja gerade das diese Teleskope trotz Lichtverschmutzung erstaunliche Ergebnisse liefern!
    Dunkler Himmel ist keineswegs Voraussetzung!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was ist daran erstaunlich und genial, Lichtsuppe mit einem CMOS Chip aufzufangen? Das Resultat ist dasselbe wie mit der Digitaltechnik die seit mehr als 10 Jahren in DSLR verbaut ist. Es ist gleichermaßen gruselig verrauscht und geht in der Lichtverschmutzung des Stadthimmels unter. Daran ändert auch die beworbene "Light Pollution Reduction" nichts. Die Bilddaten die ich wegen der Lichtverschmutzung *nicht* erhalte kann auch das eVScope nicht aus der bloßen Luft herbeizaubern.


    Hier kann ich übrigens nur über die Marketingabteilungen den Kopf schütteln, welche zwar das beworbene Gerät für ihre Fotos verwendet haben, gleichzeitig aber verschweigen an welchen Orten sie diese aufgenommen haben.


    Kleine Randnotiz hinsichtlich Werbung: Ich finde die beworbenen 10h Laufzeit sehr sportlich und leider auch sehr irreführend. Vor allem für diejenigen die "nur das Erlebnis" wollen und sich im Winter dann darüber freuen dürfen, dass die Akkuladung bei Weitem nicht so lange hält.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bildqualität: Ja, man sieht mehr als mit dem bloßen Auge, es braucht wie oben erwähnt aber auch entsprechende Bedingungen. Stellt sich nur die Frage, ob die Qualität der entstehenden Bilder dem entspricht, woran man wirklich lange Freunde haben kann. Aus Sicht eines Astrofotografen rangieren die gezeigten Bilder - meiner Ansicht nach - im unteren Feld. Vereinfacht ausgedrückt: Eine einzige Aufnahme mit einer nachgeführten DSLR zeigt unter Umständen schon dasselbe, wenn nicht sogar ein besseres Bildergebnis bei vergleichbarer Belichtungszeit.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht bei EAA primär um das Live Beobachtungserlebnis, das ist eben der Unterschied zur klassischen Astrofotografie und es ist gerade dieses Live Erlebnis das den besonderen Reitz ausmacht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wo ist gleich der Widerspruch zu der von mir genannten Lösung? Selbst das eVScope muss seine Aufnahmen über einen bestimmten Zeitraum stacken und sie zusätzlich bearbeiten. Das einzige "Live Erlebnis" ist, dass man am Ende durch ein Okular auf ein digitales Bild aus aufsummierten Daten blickt. Sternwarte, Balkonsternwarte, das Prinzip ist dasselbe: Aufnahmen durchführen, übermitteln lassen, rudimentär bearbeiten (nichts anderes macht das eVScope). Und diese Schritte lassen sich problemlos automatisiert durchführen. Da steht absolut nichts bahnbrechendes und revolutionäres hinter. Und wie gesagt, auf einem DSLR Display im Feld sieht man nach den genannten Belichtungszeiten nicht weniger.


    Unterm Strich hat man am Ende für 3000€ ein Gerät gekauft, welches alles ein bisschen, aber nichts perfekt kann. Es lässt sich weder für ernsthafte Astrofotografie, noch für die visuelle Astronomie umfunktionieren weil es ein Verbundsystem ist. Ich selbst habe mit dem Schwerpunkt Astrofotografie angefangen und muss ehrlich sagen: Jeder der die Chance hat, ungetrübt einen halbwegs dunklen Nachthimmel zu genießen, sollte dies mit seinen eigenen Augen tun. Ganz gleich ob mit Feldstecher oder Teleskop. Fotos sind nett und hübsch anzusehen, aber die Wirklichkeit und Erhabenheit, die Pracht die ein richtiger "Live Himmel" ausstrahlt lässt sich mit keinem Foto dieser Welt einfangen. Dazu sollte jeder Amateurastronom es auch genießen, zumindest ein wenig über den Himmel und bestimmte Techniken zu lernen, bevor die Smartphone-Verdummung endgültig Einzug hält und man spätestens bei leeren Akkus nicht mehr weiß, was zu tun ist.



    Grüße und CS
    Christian

    Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen ist dieses Teleskop in Sachen Komfort weit oben anzusiedeln, doch das kommt mit einem großen 'Aber' wie nachstehend zusammengefasst.


    <ul>
    <li> Keine Modularität: Wenn man das Teleskop erweitern oder anderweitig nutzen will, so ist das nicht möglich.</li>
    <li> Geschlossenes System: Hier ist man bei technischen Defekten (Mechanik, Software) vollkommen auf den Hersteller angewiesen, was noch schwerer wiegt sobald die Gewährleistung abgelaufen ist. Meine Befürchtung: Man darf es nach Übersee versenden und kann nur hoffen, dass es (günstig) repariert zurückkommt.</li>
    <li> Werbeversprechen vs. Realität: Der Beschreibungstext verweist darauf, dass das Teleskop wunderbar transportabel ist und an einem dunklen Ort aufgebaut werden sollte. Was wie eine Empfehlung klingt, ist jedoch eine zwingende Voraussetzung um dieses Gerät sinnvoll benutzen zu können. Wer in der Stadt damit Spaß haben will, wird schnell enttäuscht sein. Teure Technik beseitigt keine Lichtverschmutzung.</li>
    <li>Bildqualität: Ja, man sieht mehr als mit dem bloßen Auge, es braucht wie oben erwähnt aber auch entsprechende Bedingungen. Stellt sich nur die Frage, ob die Qualität der entstehenden Bilder dem entspricht, woran man wirklich lange Freunde haben kann. Aus Sicht eines Astrofotografen rangieren die gezeigten Bilder - meiner Ansicht nach - im unteren Feld. Vereinfacht ausgedrückt: Eine einzige Aufnahme mit einer nachgeführten DSLR zeigt unter Umständen schon dasselbe, wenn nicht sogar ein besseres Bildergebnis bei vergleichbarer Belichtungszeit.</li>
    <li>Preis: Knapp 3000€ sind eine Ansage, ganz gleich wie locker man das Geld sitzen hat. Für diesen Betrag kriegt man erstklassige Ausrüstung für einen der Spezialbereiche. Das bedeutet herausragende Teleskope für die visuelle Astronomie, gekühlte Kameras für die Astrofotografie, welche technisch in der Spitzenliga mitspielen. Gerade noch gesehen: 250€ extra kostet die beworbene Tasche, das Einzige was mir dazu einfällt ist dreist.</li>
    <li>Was vielleicht nicht jeder weiß: Plate Solving zur Positionsfindung und Ausrichtung ist keine Exklusiverfindung für dieses Teleskop. Gibt es schon länger und wird auch in Gartensternwarten gerne verwendet.</li>
    <li>Niedrige Lernkurve hinsichtlich Astronomie. Im Grunde genommen lernt man nur richtiges Hinstellen und das Eintippen eines Wunschobjektes.</li>
    </ul>



    Davon einmal abgesehen: Fast oder ganz zum Nulltarif kann man sich diesen Spaß auch in der nächstgelegen Sternwarte genehmigen. Ein paar Minuten "Live-Stacking" mit normalem Teleskop und günstiger CMOS Kamera bringen wesentlich entspannter am PC dieselben (oder sogar besseren) Ergebnisse. Natürlich vorausgesetzt, dass soetwas vor Ort betrieben wird. Trotzdem ist es keine Raketenwissenschaft.


    Ich finde es auch gut und richtig das Technik sich weiterentwickelt, wobei man jedoch nicht dem Trugschluss erliegen sollte, dass die wie ein Allheilmittel beworbene Digitalisierung immer die bessere Wahl ist. Gerade bei solchen Kombinationslösungen geht am Ende immer ein wenig mehr Wissen verloren. Ob nun über Optiken, Fotografie, Bildbearbeitung und grundsätzliche Methoden wie das korrekte Ausrichten oder die Orientierung am Sternenhimmel erfolgt.


    Da hier der Vergleich mit dem teuren Auto gebracht wurde: Auch in diesem Bereich träumt man davon, dass irgendwann autarke Autos unterwegs sind, was meiner Meinung nach dem Vergleich mit einer vollautomatisierten, digitalisierten Video-Himmelsbeobachtung wesentlich näher kommt. Was ich damit sagen will: Ich denke das bei nicht wenigen Leuten das Gefühl aufkommt, dass u.a. Authentizität, Bedeutung und Anspruch an ein Hobby/Berufung verlorengehen, sobald das Digitale eine bestimmte Hürde überschreitet.




    Grüße und CS
    Christian