Beiträge von Heinz.H im Thema „OdM September 2020 - Spitz wie Nachbars Lumpi“

    Hallo Sternhaufenfreunde,


    dieses großartige Objekt und die bereits eingestellten tollen Beobachtungen und Zeichnungen haben mich gestern zu einer dann doch sehr schönen Nacht herausgelockt. Am Abend sah es nämlich wie am Vortag noch sehr nach Zirrusbewölkung aus, aber es schien dann doch weniger zu werden und auch die letzten Satellitenbilder schienen dies anzudeuten. Also los zu meinem Beobachtungplatz nahe Iserlohn.


    Den 12 Zoll f5 Dobson noch in der letzten Dämmerung aufgebaut, dann erstmal iota Cep gesucht. Durch die Rest-Zirren dort noch gar nicht einfach zu orientieren. Um ca. 22 Uhr MESZ zeigt das SQM auch noch 20.1 mag/arcsec^2 im Zenit. Beim ersten Versuch mit dem Dobson von iota Cep aus auf NGC 7510 per Starhopping zu kommen verirre ich mich mehrfach in den doch sehr vollen Sternfeldern. Also zuerst die Gegend um NGC 7510 mit dem 8x32 Fernglas gesichtet und einige prägnante Sternmuster eingeprägt, so wie sie denn wirklich am Himmel (und nicht nur auf der Sternkarte) aussehen. Dann per Peilsucher die grobe Position von NGC 7510 zwischen iota Cep und beta Cas eingestellt und tatsächlich im Übersichtokular bei 56-fach ein eingeprägtes Sterndreieck nahe NGC 7510 erkannt. Von da aus auf Anhieb das wunderschöne kleine funkelnde Dreieck gefunden. Besonders schön ist der Fund, wenn man sich Zenit-nah einige Zeit in Verrenkungen am Dobson abgemüht hat.


    Ich vergrößere weiter bis auf 250-fach, das geht gut und ist für eine Zeichnung die richtige Größe, wenn ich auch oft nachschubsen muss. Um 23:54 MESZ ist die Zeichnung fertig, ich zeige sie hier so wie ins Beobachtungsbuch eingetragen und daneben etwas aufgehübscht (Hilfslinien gelöscht und invertiert).



    NGC 7510, 13.9.2020, 23:54 MESZ, 12 Zoll f5 Newton 250-fach, Norden oben, Westen rechts


    Danach aber nochmal den Anblick im Übersichtsokular bei 56-fach genossen. Die Form erinnert an einen kleinen Kometen aber mit herrlich funkelnden Sternchen darin. Das SQM zeigt jetzt 20,4 – 20,5 mag/arcsec^2. Mit 107-facher Vergrößerung nochmals die Sternpositionen in der Zeichnung und die per Punktgröße notierten Helligkeiten überprüft und letzte Korrekturen angebracht.


    Obwohl der Himmel deutlich besser geworden ist (die Milchstraße ist jetzt auch deutlich besser zu sehen) baue ich ab, weil ich keine allzu lange Nacht machen will. Es kommt dann auch etwas Wind auf (vorher war es perfekt windstill), das macht den Abschied leichter (ist aber wohl auch ein Grund für den besseren Himmel).


    Danke für diesen herrlichen Beobachtungsvorschlag und die geteilten Beobachtungen - und allen noch schöne Neumondnächte ohne zu viel Zirren!
    Heinz