Hallo Frank,
ich komme gerade vom "Schlackern" zurueck von meiner Gartensternwarte. Bei meiner EQ6 pro laesst sich die geklemmte Gegengewichtsachse um ca. 3mm Amplitude (am aeusseren Ende im voll ausgefahrenen Zustand) bewegen. Da der Mechanismus zur EQ6-R identisch ist, vermute ich, dass die Amplitude bei Dir vergleichbar ist.
Die Wackelei ist der Tatsache geschuldet, dass die Achse nur einseitig geklemmt wird. Die Passung ist relativ locker, und wenn man das ueber eine Schraube klemmt, dann kann die Achse noch in der Ebene wackeln, die zur Klemmschraubenachse rechtwinklig verlaeuft.
Elegant ist das nicht. Eine Tangentialklemmung waere hier (wie auch bei den Klemmungen von Ra und Dec) eleganter, aber auch aufwendiger in der Herstellung. Oder die Russische Methode (beim TAL-2M), wo das ganze ueber ein "Collet"(*), im Prinzip ein geschlitztes Bohrfutter mit Konus, geloest wird.
Normalerweise zieht sich die Gegengewichtsachse durch die Schwere der Gegengewichte in eine der beiden Extremstellungen, die die Wackelei vorgibt. Beim Meridianumschlag oder groesseren Schwenks kann es passieren, dass der neue Gravitationsvektor in die umgekehrte Richtung zeigt und die Achse so umschlaegt. Bemerkt habe ich das allerdings bei mir noch nie, und ich benutze zwei EQ6 pro seit ca. 10 Jahren.
Sollte Deine Achse mit einer groesseren Amplitude wackeln, zum Beispiel 1cm oder mehr, dann wuerde ich den Haendler kontaktieren. Denn dann waere die Passung definitiv zu locker.
(*) Musste das gerade mal nachschauen. Beolingus sagt "Klemmbuchse" oder "Fraeserhuelse" als passendste Uebersetzung.