Beiträge von BeatK im Thema „Ein (etwas anderer) Ronchi-/ Foucault-Tester...“

    Hallo Romeo


    Beim Foucault Test werden die vom theoretisch perfekten Strahlengang abweichenden Strahlen sichtbar gemacht oder blockiert. Das funktioniert praktisch mit jeder Anordnung hervorragend, wie Du schreibst, aber nur wenn die Abweichung gross ist. Im Endstadium der Politur möchten wir aber möglichst kleine Aberrationen detektieren können. Wenn wir sie nicht wahrnehmen, überschätzen wir die Güte des Prüflings. Um dich zu zitieren, wollen wir nicht nur nach Rom, sondern in den Petersdom…


    Beim Tester müssen dafür bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Texereau beschreibt sie auf Seite 69 der Second Edition. Ein Pinhole der verlangten Güte wird kaum für weniger als 100 Euro zu erhalten sein. Einen Spalt herzustellen, wie er es beschreibt, ist kein Problem. Um die Empfindlichkeit zu erhalten, muss aber die Schneide exakt parallel zum Spalt eingeführt werden (Malacara 1992), was beim beschriebenen (auch Deinem) Tester nicht der Fall ist.


    Um das Problem der Parallelität elegant zu lösen hat Dakin 1967 den oben erwähnten, genial einfachen Slitless Tester vorgestellt. Das Buch von Texereau, auch die Übersetzung ins Englische, haben ein früheres Datum, sodass diese Foucault Variante darin nicht vorkommt.


    Mit Gruss, Beat

    Hallo Romeo


    Dein Tester ist zum Anschauen wirklich super. Nun soll er aber zum Durchschauen mindestens so gut sein. Ich mute Dir ein paar Vorschläge zu, nachdem ich aktuell meinen Tester optimiere.


    Prinzipiell bewegen wir den Spalt (Punktquelle) mit der Schneide (Ronchi Gitter etc.) zusammen. Du kannst dann den ungemein praktischen Slitless Tester anbringen und die Parallaxe kann sehr klein gehalten werden. Mein Vorbild ist der Tester, welcher in „Optical Shop Testing“ von Malacara (1992) abgebildet ist. (Im Schema ist wohl aus Versehen oben und unten vertauscht.)




    Mit den heutigen Bauteilen ist alles einfach geworden.


    Slitless Tester: Lichtquelle zusammen mit der Öffnung mittels der Rasierklinge zur Hälfte abgedeckt. Gibt auf einfachste Weise einen beliebig engen Spalt. Für Ronchi kannst Du beide Öffnungen mit demselben Gitter gleichzeitig abdecken. Wir haben das seinerzeit mit einem Drahtgitter gemacht. Deine fotographische Variante geht aber auch sehr gut.




    Punktquelle: Zum Testen z.B. mit einem Okular („Startest“) oder auch für gewisse quantitative Tests möchte man ein Pinhole von wenigen Mikron. Gut geht eine rote Laserdiode im LED Modus, billig zu haben. Dein Loch in der Folie ist zu gross.


    Meinen neuen Tester mache ich mit auswechselbaren Einheiten, die in eine 2 Zoll Hülse drehbar passen. (Ich will es drehbar, weil ich auch den Astigmatismus testen will und das so einfach zu realisieren ist.) Alles aus Sperrholz mit einfachen Werkzeugen gefertigt. Hier die Variante mit Laserdiode als Punktquelle und daneben ein Okularhalter:



    Auswechselbar in einer Verlängerungs-Hülse:



    Diese wird auf dem Tester viel kürzen sein und natürlich horizontal gegen den Prüfling hin. Man kann dann auch bequem einen Laserkollimator einführen, um die Testanordnung zu justieren.


    Ob meine Anregungen willkommen sind?


    Gruss, Beat