Beiträge von 03sec im Thema „Neowise, from dusk till dawn“

    Hallo Andreas, Manfred, Piotr und Mavvy und alle anderen,
    ich wollte mich noch mal melden und Danke sagen für all eure netten Kommentare und das Anschauungsmaterial.
    Ein Astrokollege möchte u.a. die Geschwindigkeit des Gasschweifes vermessen und der kann meine Bilder hoffentlich gut nutzen. Ich habe das Gefühl ziemlich Glück gehabt zu haben. Einige Tage später war der Komet schon wieder recht schwach, einige zuvor zu nah am Horizont. Und man muss auch erst einmal eine ganze Nacht durchmachen können.
    Also: Danke!
    Wir hören uns beim nächsten hellen Kometen (oder früher),
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Leute,
    also, ich bin ja von den Reaktionen hier sehr begeistert. Vielen Dank. Natürlich hat sich (jetzt erst recht) die Arbeit gelohnt. Ich finde es auch überaus spannend und gut, dass hier jetzt ein Schritt weiter gegangen wird. Nicht nur "schöne Bilder" sondern die Frage, "was passiert da eigentlich" steht im Vordergrund. Ich gebe zu, dass ich die Papers nur überflogen habe, aber trotzdem, das hier ist ein echter Austausch an Informationen und Vieles ist für mich neu. Manfred, dein Experiment ist so anschaulich, besser kann man das nicht darstellen. Du gehst also davon aus, dass der Gasschweif "spiralisiert". Ähnliche Spiralen habe ich auch bei Protuberanzen im H-alpha-Licht gesehen, das würde sicher passen. Es könnte aber auch der Endlosschleife der Animation geschuldet sein, dass wir sozusagen das letzte wieder mit dem ersten Bild verknüpfen und so eine Rotation suggeriert wird. Wenn ich mich darauf konzentriere, dann könnte ich mir auch eine Zigarette im Aschenbecher vorstellen, deren Rauch sich im oberen Bereich chaotisch verwirbelt.
    Sehr viele Grüße,
    ralf

    Hallo zusammen,


    soooo, hier nun -nach mühsamen Stunden der Bearbeitungszeit- meine Animation der Bewegungen im Gasschweif.



    Das Laden dauert evtl. etwas, sind 5 MB
    Aus 1200 Bilder a 15 s, mit 2 Kameras belichtet habe ich 10 Einzelbilder gestackt und dann alle möglichst gleich bearbeitet. Das abströmende Gas ist schön zu sehen, ob es sich dabei spiralförmig dreht ist nicht wirklich zu erkennen. Aber auch hier schön zu sehen sind die "Striae". Ich hoffe ich kann so noch mal einen kleinen neuen Aspekt zum Thema NEOWISE beitragen. Aber ehrlich gesagt, so langsam kann ich nicht mehr, das liegt sicher auch an der vielen Bearbeitungszeit. Wenn es euch gefällt, dann hat es sich aber gelohnt.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Christian, hallo Tommy,
    erst einmal Danke für eure Kommentare.
    OK, der YORP Effekt. Gelesen habe das jetzt nicht alles, aber dass das kompliziert ist, das habe ich mir gedacht. Die Kenrotation spielt aber hoffentlich eine große Rolle dabei. "Striae", das merke ich mir, noch nie gehört, wann auch, es gibt ja so selten richtig große bzw. helle Kometen. Was mir noch nicht gelingen will ist eine drei-dimensionale Vorstellung des Schweifes bzw. der Striae.
    Auf jeden Fall vielen Danke für diese Informationen aus erster Hand.
    Viele Grüße,
    ralf

    Hallo Heinz, Andreas1, Stefan, Manfred, Mario Markus und Andreas2,
    vielen lieben Dank für eure netten Kommentare. ich selber bin schon etwas "Kometenmüde" deshalb freuen mich eure Kommentare um so mehr. Stefan, ja, ich habe beide Bilderserien beider Kameras einzeln gestackt und dann überlagert. Manfred, ja,mit einer EQ1 darf man fotografieren, aber nur, wenn das Bild aus einem Porsche heraus und von einem der 5 Iphones gesendet wurde ;-). mein Astrofreund hatte eine EQ6R daneben stehen und mir angeboten sie zu nutzen pahh geht auch ohne ;-). Mario, na hörmal, der Niederrhein ist zwar eine Wüste (aus Kohl, Weizen, Kartoffeln und Mais), aber die Wüste Gobi ist dann doch noch etwas besser geeignet um tiefe Bilder zu machen. Aber du hast schon Recht, ich habe der Ästhetik in diesem Fall den Vorzug gegeben und nicht ganz so stark in die Tasten gehauen. Andreas, ich verstehe deine Bildästhetik und ehrlich, wenn ich das "sauber" hinkriegen würde, dann würde ich das evtl. auch so machen. Aber den Kometen in dem einen Bild mit dem Stempelwerkzeug entfernen, das widerstrebt mir. Zudem würde das 4 mal 17 Std. Rechenzeit bedeuten, ach nee, lass mal...
    Noch mal danke und Grüße von,
    ralf

    Hallo Forum,
    auch von mir natürlich ein NEOWISE. In der Nacht vom 20. auf den 21.7. konnte ich von der Abenddämmerung bis zur Morgendämmerung belichten. Da ich mit 2 Kameras parallel arbeitete sind fast 6 Stunden Gesamtbelichtung heraus gekommen. Die Bedingungen um ein tiefes Bild zu machen waren natürlich denkbar schlecht. Horizontnähe, Lichtverschmutzung, keine astronomische Dämmerung und der Niederrhein ist auch nicht für seine klare Luft bekannt. Trotzdem, bei Blende 2,8 kamen genügend Photonen zusammen um ein - aus meiner Sicht - überraschendes Bild zu machen. Hier in einer 33% Darstellung.



    Ich hatte schon in anderen Bildern diese fächerförmigen Strahlen gesehen, aber in dieser Gleichmäßigkeit noch nicht. ich gehe davon aus, dass diese mit der Rotation des Kometen korrelieren. Man kann sich gut vorstellen, dass ein "Hotspot" sein Material immer dann besonders stark auswirft, wenn er zur Sonne gerichtet ist.
    Der Gasschweif zeigt nicht nur Details, sondern diese auch in einer bemerkenswerten Dynamik. In diesem Bild sind deshalb auch durch die Bewegung diese Details verschmiert. Später einmal werde ich die ca. 1300 Bilder(!) gruppieren und eine Animation daraus erstellen.
    Hier mal ein Einzelbild. Immerhin nach 15s ist schon der Ionenschweif zu erkennen.



    Die Daten: Canon EOS5D und EOS7D(A), jeweils mit Samyang(Walimexx Pro)135mm bei f/2,8. Jedes Bild 15 s bei ISO800, nachgeführt auf einer EQ1, die ich modifiziert habe. Ein Sucher fungiert als Polsucher mit Heißklebepistole befestigt und die Gegengewichtsstange trägt die 2. Kamera. Dazu habe ich mit einer Handbohrmaschine in die Gewindestange freihändig ein Loch gebohrt :-).



    Die Montierung incl. Stativ wiegt 3,6 Kg. Die beiden Kameras mit Objektiv zusammen 4,4 Kg aber alles lief sauber und gleichmäßig und ich hätte die Belichtungszeit auch noch auf 30 evtl. 60 s erhöhen können.
    Die Bearbeitung war natürlich grausig, Gradienten ohne Ende, die ich zum Schuss nur mit Lasso und Verlaufswerkzeug retuschieren konnte, normalerweise mache ich das so nicht.


    Ein Astrofreund mit dem ich zusammen auf dem Feld war hat dieses Bild gemacht.



    Es erinnert mich daran, dass ich nicht nur ein Foto gemacht habe, sondern ein Erlebnis erlebt habe.
    Viele Grüße,
    ralf