Beiträge von stardust3 im Thema „Ein schöner Morgen mit Komet Neowise“

    Mann, Ben


    da werden aber Erinnerungen wach. Grobkörnige S/W Fotos, Ente und Golf-I (mein erstes Auto) und Camping, die Kleider. Das scheint Äonen her zu sein, seufz...
    Wie ist uns (Schul Astro Gruppe) damals so völlig entgangen, daß es "da draussen" so eine Astro Reise+Treffen Szene mit soo dicken abenteuerlichen Teleskopen gibt! Und "Dobson" Teleskopen (nie von denen gehört damals!)...ich schweife ab, ich hör auf ... ;-).


    Ich muss mich übrigens selbst korrigieren, es war nicht Hale-Bopp den ich da auf der A7 bestaunt habe und der besonders in der Erinnerung hervor stach, sondern Hyakutake, der Überraschungskomet. Mea culpa! Das fiel mir auf, als ich Deine Fotos vone Hale-Bopp betrachtet habe und meins (war unbeschriftet).


    Noch was schwelgt in meiner Erinnerung. Damals hatten die Kometen noch richtige Namen und keine Projekt Großbuchstaben Kürzel ...


    CS,
    Walter

    Hi Ben,


    also von Haley habe ich in Erinnerung: der ging knapp visuell und beser mit Fernglas. Erwartet habe ich natürlich etwas wie in den damals häufig in der Lokalzeitung re-abgebildeten 1910er Fotos (naja durch zwei oder durch drei geteilt). Auch an Giotto erinnere ich mich und die Enttäuschung angesichts des doch sehr bunten Bildes das mir rein gar nix sagte, außer daß LSD Konsum so was ähnliches macht.


    Hyakutake weiss ich nicht so recht, mir ist bewusst es gab zwei gute aber keine Erinnerung hängt konkret an Hyakutake. Beobachtungsbücher führte ich keine zu der Zeit. Als der Knaller von beiden ist bei mir Hale-Bopp lebendig in Erinnerung. Ich war nachts auf der Oster-Rückseite und auf der A7 völlig untypisch mitten im Nirgendwo im Harz (irgendwo ein kleiner unbeleuchteter Parkplatz um Seesen) angehalten und senkrecht überm Kopf dieser Riesenlange Schweif. Ich habe auch Papier Fotos von dem erfolgreich gemacht und heute noch zugänglich. Damals war es für mich noch nicht üblich, extra aufs Land zu fahren für eine Astronomie Beobachtung. Deep Sky lief unter "Ferner liefen" . Programm waren die Planeten, Mond, und eben - Kometen wenn sie kamen ;-). Aus der Stadt/elterlichem Garten heraus, aber die Städte waren damals noch nicht so extrem überbelichtet.


    Und natürlich war ich beim Einschlag von Shoemaker-Levy in den Jupiter mit dem 114er dabei. Danach war eher astronomische Flaute für mich, bis 2012 mit dem TAL100RS.


    Neowise ist tatsächlich der erste "Große" seit Hale Bopp für mich.


    Hab übrigens gestern eine Aufnahme über Frankfurt hinweg versucht - Nix zu sehen vom Kometen, die Digiknippse kann's einfach nicht. Nicht ein einziger Stern, außer Capella. Trotz extra "Sternenhimmel" Szenerie-Einstellung. Im Fernglas ging es noch, nettes Gesamtbild, aber fotomäßig - nada! Ich hab noch eine letzte Rolle Film, sollte ich die mal einspannen? Das wäre der gleiche Fotoapparat (Canon AV-1) wie bei Hale Bopp! Muss nur noch danach einen Entwickler finden, nachdem vor einem Jahr der letzte altmodische Fotoshop in der City dicht gemacht hat. Ein Jammer, aber das gehört woanders hin...


    CS,
    Walter

    Hallo Ben,


    ja - ich könnte das glatt versuchen. Leider hab ich keine gescheite Fotoknipse. Ich würde es aber nicht online stellen, denn dann sieht man wo ich wohne ;-)...


    Die Beobachtung gestern war ein voller Genuss. Ich bestätige, der Komet ist komplett zirkumpolar in der Region Odenwald. Ich habe den Kometen von Abenddämmerung bis Morgendämmerung beobachten können. Total genial. Damit konnte ich sehr gut beobachten wie er sich durch das fixe Sternenzelt bewegt. Es stand nämlich abends ein adretter 6-7mag Stern als Referenz da in etwa ein Grad nördlichem Abstand vom Kern und der Schweif fuhr komplett drüber über die Beobachtungsstunden, also von Eintritt bis Austritt.


    Nur Frei Auge konnte man klar einen Strich ausmachen. Man musste aber ein wenig indirekte Sehtechnik anwenden. Naja, teilweise nur 3 Grad hoch um im Lichtermeer der Städte Frankfurt-Hanau-Aschaffenburg. Also ich fürchte für Nichtastronomen (Medien Hype) wird er eher enttäuschend sein. Irgendwie hat er mich an Haley erinnert. Das war meine Astronomen Kinderstube. Ich habe damals auch Spektakuläres erwartet. Kann sein, daß ich mir damals extra den 114 Newton dazu gebraucht organisiert habe. Wann war das, 1986?


    Jedenfalls im 10x50 Fernglas auf Stativ beruhigt und erst recht im Refraktor war er tatsächlich eine Wumme. Ob ich "Gelb" gesehen habe - bin mir nicht sicher, ehrlich gesagt. Aber jedenfalls zwei Bögen (einer krümmer, der andere gerader), in der Mittellinie etwas dunkler, wie ein frontaler Kondensstreifen eines zwei Motorigen Flugzeugs fern am Horizont mit dem Teleskop beobachtet (das wegfliegt oder auf einen zukommt).


    Die ganze Nacht eine tolle Stimmung - ich schätze wie bei Euch, nur halt alleine. Und bärig kalt war es, unglaublich für Juli und in Rhein-Main, was quasi ein Mittelmeerklima hat inzwischen!


    Naja und mit Fotos kann ich leider wieder nicht dienen. Ich hab es versucht, die Knipse hat auch schön ein Sternenhimmelprogramm - aber es kam nur schwarz raus - blödes Teil! Aber es taugt noch für Tagesfotos, also zum Entsorgen zu schade, ich ersetze nie Dinge die noch halbwegs funktionieren.


    CS,
    Walter

    Hallo Ben,


    auch ein sehr schöner Bericht und Bilder. Ich werde es heute Nacht angehen. Endlich und zeitig zum Wochenende wird der Himmel in Rhein-Main nachts klar. Ich werde wohl statt des 8" Newton den TAL100 wieder mal "ausführen" und die kleine Mühe machen 30min mit dem Auto zu fahren statt direkt vor der Tür, aber dann wären es mir zu viele Großstädte im Weg, die Kulisse muss passen. Ich freu mich schon drauf [:p] ...


    CS,
    Walter