Beiträge von frasax im Thema „Farbige "Striche" auf dem Bild“

    Hallo Alex,


    ja, es gibt ein Video:

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    Aber sehr ins Detail gehe ich da auch nicht. Aus dem einfachen Grunde, weil ich es irgendwann selber nicht mehr kapiere :) Wo ich selber lange gebraucht habe ist zu verstehen, dass das eigentliche Stacking und die Ausreißer Statistik zwei getrennte Dinge sind. DSS sugerriert einem durch den Begriff Sigma Combine, dass die Bilder nach unterschiedlichen Stackingmethoden gemittelt werden. In Wahrheit werden aber alle Bilder immer nur Average gestackt. Heißt, es werden die Bilder aufaddiert, und dann durch die Anzahl der Bilder geteilt. In einigen Softwares kann man noch auswählen dass am Ende nicht durch die Anzahl der Bilder geteilt wird, also ein reines Summenbild erstellt wird. Neulich erst musste ich lernen, dass der Mathematiker das beides als aufsummieren bezeichnet.
    Das Sigma Combine bezieht sich aber nur darauf, wie Ausreisser berechnet werden. Letztendlich ist das reine Statistik. Kann man auf Astrofotos genauso anwenden wie auf Corona Fälle. Ich habe mir mal das Buch "Stochastik für Dummies" gekauft, und nach zwanzig Seiten hat mir der Kopf gerauscht, äääh geraucht.
    Sowas wie LinearFit oder Winsorized Sigma, sind nur "bessere" Sigma Methoden. Bei größeren Anzahlen an Bildern bringen diese Methden "stabilere " Resultate. Das ist so Statistik Spräch: Robuste Statistik etc..
    Für Leute die beruflich mit Statistik zu tun haben ist das Peanuts. Für alle anderen grenzt es an Magie :)


    Die Softwares haben ja meist so Mouseover Erklärungen, oder in der Anleitung steht was wann besser ist. Daruf ist einigermaßen Verlass.


    CS Frank

    Hallo zusammen,


    da hier mein Name mehrfach erwähnt wurde möchte ich kurz ein paar Dinge dazu sagen :)


    - Ich arbeite sowohl mit CCDs, CMOS als auch DSLRs :)
    - Das was man im Eingangsbild sehen konnte, sind wandernde Hotpixel, also ein ganz festes Signal, was durch die Registrierung auf die Sterne über den Stack wandert. Man sollte grundsätzlich beim stacken eine Ausreißerstatistik anwenden, um solche Effekte raus zu werfen. Das ist das Sigma Combine, auch Kappa Sigma genannt in DSS.
    - Auch mit Sigma Combine bleiben meistens einige Hotpixel im Bild übrig.


    Was ich in meinen Videos und vielen Beiträgen hier im Forum dazu immer sage ist das folgende. Leider wird das gerne mal falsch interpretiert oder zitiert:
    - Mit den Darks kann man das Dinkelstromsignal (nicht dessen Rauschen!) abziehen, sowie die Hotpixel.
    - NUR wenn man ausreichend gedithert hat, kann man die Darks weglassen, MUSS dann aber zwingend Kappa Sigma stacken. Dadurch entfernt man sehr einfach die Hotpixel NICHT aber das Dunkelstromsignal.
    - Das Dunkelstromsignal ist in modernen Kamera so gleichförmig, dass man es nicht zwingend abziehen braucht. Die CCDs sind da noch gutmütiger als die modernen DSLRs. Die CMOS hingegen (ASI,QHYCCD. etc.) brauchen zwingend ein Dark (Stand heute,die neuen 16bit CMOS sehen wieder anders aus).
    - Der Königsweg, und die saubere Bildkalibration, beinhaltet IMMER passende Dark Frames.
    - NUR wenn man keine passenden Darks hat UND das Dunkelstromsignal der Kamera sehr gleichförmig ist, UND man dithert kann man die Darks auch einfach weglassen. Mit nicht passenden Darks hingegen kann man sich die Aufnahmen ruinieren, man bekommt dann einen Lochfrass in den Bildern. Damit killt man Signal.
    - Alternativ sehr probate Mittel NUR gegen Hotpixel sind eine Bad Pixel Map oder die sog. Cosmetic Corretion.
    - Es gibt Methoden DarkFrames zu skalieren, also in ihrem Wert rauf und runter zu rechnen (Falls die Temperatur oder Belichtungszeit mal nicht gepasst hat). Viele Softwares bieten das an, z.Bsp. PixInsigt, AstroPixelProcessor etc. In einem gewissen Rahmen funktioniert das gut. Es gibt aber Fälle wo das negative Auswirkungen haben kann. Ich habe den Entwickler der Software AstroPixelProcessor mal gefragt wann diese Methode zu empfehlen ist, und er sagt, dass das gut bei solchen Kameras funktioniert die sich sehr linear verhalten und kein Verstärkerglühen zeigen. Also z.Bsp. CCDs. Aber die sind meistens auch kühlbar und haben einen sehr gleichförmigen Dunkelstrom :)


    D.h. zusammengefasst, das beste was man seinen Bildern antun kann ist aus meiner Sicht: Sehr gute Kalibrationsbilder (Darks,Flats und Bias) in ausreichender Menge. Dithern, sowie eine BadPixel Map und Sigma Combine. Unpassende Darks, kein Dithern, falsch angewandte Kalibrationsbilder führen schnell zu Problemen. Bei DSLRs und CMOS Kameras schneller als bei CCDs.


    Das sind so meine Erfahrungen.
    CS Frank